Artikel erstellt von am 07.04.2011

Mit Dragon Age 2 hat BioWare einmal mehr ein gelungenes Rollenspiel abgeliefert, auch wenn der zweite Teil nicht ganz an den genialen Erstling heranreicht. Jedoch muss man das auch aus mehreren Perspektiven betrachten. Origins war zweifelsohne ein Meisterwerk, in erster Linie aber nur auf dem PC. Die Konsolen-Fassungen hatten nämlich mit einer vergleichsweise fummeligeren Bedienung, einem chaotischeren Spielablauf und vor allem einer schlechteren Optik zu kämpfen. Aber auch viele kleine Bugs störten den Spielfluss. Für den Nachfolger haben die Kanadier nun Besserung versprochen. Nachdem wir uns das Rollenspiel-Epos schon ausführlich im PC-Review angeschaut haben, wollen wir nun ein paar Vergleiche zur Konsolen-Fassung ziehen.

Inhaltlich und Storytechnisch geben sich die Konsolen-Versionen keine Blöße, alles was in der PC-Fassung enthalten ist, ist auch im Konsolen-Pendant drin. Wer sich also über das Spiel an sich informieren will, der sollte einen Blick in unseren umfangreichen Test werfen. Natürlich gibt es aber wieder einige kleinere und größere Unterschiede, auf die wir nun etwas näher eingehen wollen. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich die Steuerung. Auf dem Rechenknecht könnt ihr wie gewohnt komfortabel mit Tastatur und Maus spielen. Schnelle Befehle über die Aktionsleiste gehen also ohne Probleme von der Hand, mit dem Nager könnt ihr dabei jeden einzelnen Gegner präzise anklicken. Schon bei Origins fielen die Konsolen-Versionen in diesem Punkt ab, im Nachfolger hält es sich dieses Mal aber in Grenzen. Dabei hat sich auf den ersten Blick eigentlich gar nichts verändert. Mittels Tastendruck öffnet ihr ein übersichtliches Kreismenü, aus dem ihr in Ruhe die verschiedenen Aktionen wählen könnt. Das geht zwar alles gut und flott von der Hand, allerdings verdeckt das Kreismenü nicht selten die Sicht auf das Geschehen, zudem geht die Bedienung eben doch viel träger und umständlicher vonstatten, als bei der PC-Version. Allerdings: Dadurch, dass die Kämpfe in Dragon Age 2 viel dynamischer und actionreicher ausfallen, fühlt sich das Kampfsystem auf Konsolen fast schon wie ein typisches Action-Adventure im Stile eines God of Wars an, während man auf dem PC eher das Gefühl hat, ein klassisches Hack’n’Slay wie Diablo zu zocken. Wer also auf die Kratos-Spiele steht, dürfte hier durchaus seinen Spaß haben, zumal die Anordnung der Befehle nun ein klein wenig übersichtlicher ausgefallen ist.

Im Vorgänger war der große Pluspunkt der PC-Version der weite Zoom. Hier konntet ihr aus einer isometrischen Perspektive eure Helden durch Ferelden schicken, auf den Konsolen ging das nicht, wodurch der Spieler deutlich an Übersichtlichkeit einbußen musste. In Dragon Age 2 verhält es sich etwas anderes, aber nicht etwa, weil BioWare an der Konsolen-Kamera gewerkelt hätte, sondern weil die PC-Version nun ebenfalls keinen weiten Zoom mehr hat. Ok, man kann zwar immer noch leicht weiter herauszoomen, aber der Effekt hält sich dieses Mal stark in Grenzen. Das ist natürlich doof für PC-Spieler und hat im Endeffekt auch keinerlei Auswirkungen auf die Konsolen-Fassungen, aber so fallen diese im Vergleich eben weniger stark ab.