Artikel erstellt von am 12.05.2011

Der nordische Götter-Krieger macht derzeit nicht nur die Kino-Säle unsicher, sondern schwingt auch auf Konsolen und Handhelds seinen mächtigen Hammer. Nachdem wir bereits die Xbox 360-Version genauer unter die Lupe genommen haben, ist jetzt die Wii-Fassung an der Reihe. In diesem Artikel gehen wir dabei auf die einzelnen Unterschiede der beiden Versionen ein und verraten euch, welche mehr taugt.

Wie man es von vielen Multiplattform-Spielen gewohnt ist, handelt es sich bei der Wii-Auskopplung nicht um eine 1:1-Umsetzung der Next-Gen-Fassungen. Stattdessen wurde Thor auf der Wii extern bei den Jungs und Mädels der Red Fly Studios entwickelt. Zwar ist es leider meistens der Fall, dass die Wii-Fassung die schlechteste dar stellt, ab und an gibt es aber auch Überraschungen. So konnte beispielsweise das neueste Prince of Persia: Die vergessene Zeit auf der Nintendo-Plattform deutlich mehr überzeugen, als auf Xbox 360 und Co. Auch bei Thor: God of Thunder verhält es sich ähnlich. Zwar ist Thor auch hier noch ein gutes Stück davon entfernt, als Must-Have-Titel durchzugehen, im Vergleich mit seinen Next-Gen-Brüdern hat das Wii-Spiel aber eindeutig die Nase vorn.

Das liegt sicherlich nicht an der Story, die auf der Wii ähnlich unspektakulär ausfällt wie auf der Xbox 360, sondern vielmehr am etwas runderen Gameplay. Das fängt schon beim Leveldesign an. Auf Xbox 360 und PS3 haben wir zwar abwechslungsreiche Umgebungen serviert bekommen, diese kamen aber äußerst detailarm daher. Nicht so auf der Wii, hier wirken die Levels nicht nur actionreicher, sondern auch durchdachter. Ähnlich verhält es sich mit dem Kampfsystem. Auch auf der Wii spielt sich Thor wie ein waschechtes Action-Adventure, ihr müsst es also gleichzeitig mit zahlreichen Gegner aufnehmen. Die Kämpfe spielen sich allerdings wesentlich flotter als auf den HD-Konsolen, was unter anderem an der besseren Steuerung liegt. Zwar gibt es auch die eine oder andere Schütteleinlage, diese halten sich aber erstens in Grenzen und werden zweitens auch sehr gut erkannt. Im Vergleich zu Xbox 360 und PS3 gibt es hier zudem mehr Kombinationen, mit denen ihr euren Hammer schwingen lassen könnt, was das ganze Kampfsystem abwechslungsreicher und tiefgründiger macht, auch, weil die Bosskämpfe hier deutlich anspruchsvoller daher kommen.

Trotzdem kann es Thor: God of Thunder auch auf der Wii nicht mit den ganz großen Genre-Vertretern aufnehmen, dazu fehlt auf Dauer dann doch die Abwechslung und die Inszenierung fällt auch hier recht bieder aus. Allerdings macht die nordische Gottheit auf der Wii einen optisch besseren Eindruck, bedenkt man zumindest die limitieren Fähigkeiten der Wii. Die Optik kommt noch etwas comichafter daher, was allerdings sehr gut zu dem Titel passt. Auch die Effekte und Animationen sind gut gelungen, akustisch gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Thor hat auf der Wii also nicht nur spielerisch, sondern auch technisch die Nase vorn. Und dann gibt es da ja noch die vielen freispielbaren Extras, beispielsweise alternative Kostüme, Artworks, Hintergrundinformationen und sogar eine komplette Folge der Comic-Serie. Für Fans sicherlich ein nicht unerheblicher Kaufgrund.

Abschließend lässt sich also sagen, dass wenn man die Wahl hat, man eindeutig zur Wii-Fassung greifen sollte. Zwar hat Thor: God of Thunder auch hier mit einigen Macken zu kämpfen, das Gesamtpaket wirkt aber deutlich durchdachter und runder als auf Xbox 360 und PS3. Es zahlt sich also durchaus aus, dass manche Publisher die Entwicklung eines Multiplattform-Titels in die Hände mehrerer Entwickler legen.