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Manga im Detail - The Legend of Zelda: Oracle of Ages
Nintendos Prestige-Reihe ist ohne Frage The Legend of Zelda. Über die vergangenen Jahre hat es Nintendo immer wieder geschafft, eine überragend hohe Qualität mit den Spielen dieser Reihe abzuliefern, egal ob auf einer Heimkonsole oder einem Handheld. Gleichzeitig haben sie die Marke dabei nie so ausgeschlachtet, wie sie es zum Beispiel mit Mario oder Wario gemacht haben. Trotzdem ist es nur verständlich, wenn die Fans ein bisschen mehr haben wollen. Dazu gibt es die umfangreiche Welt des Merchandise. Es gibt Actionfiguren, Poster, Schlüsselanhänger und noch einiges mehr von The Legend of Zelda. Unter anderem erscheint seit 1999 im Land der aufgehenden Sonne eine Manga-Reihe zum Zelda-Universum. Seit Ende letzten Jahres, also mit gut zehn Jahren Verspätung, dürfen auch deutsche Spieler endlich in den Genuss der Mangas rund um Link, Zelda und Ganondorf kommen. Seitdem sind Werke zu Ocarina of Time, Majora’s Mask, Oracle of Seasons und Oracle of Ages erschiedenen. Letzteres ist jetzt in unsere Redaktion geflattert und musste sich einer umfassenden Leseprobe stellen.
Im Herbst 2001 erblickten die beiden Spiele The Legend of Zelda: Oracle of Seasons und Oracle of Ages das Licht der Welt. Das Besondere daran war, dass zum ersten Mal zwei Spiele der Reihe parallel erschienen sind. Mittels des Linkkabels des Game Boy konnte man die Spiele sogar miteinander vernetzen. Je nachdem, welches Spiel man zuerst durchgespielt hat, konnte man den Code, den man Ende bekam, nutzen, um die Geschichte des anderen Spiels zu erweitern. Daraus ergab sich zum ersten Mal eine wirklich stringente Geschichte, welche sich über mehr als ein Spiel erstreckte. Gleichzeitig entbrannten natürlich Diskussionen darüber, welches der beiden Spiele zuerst handelte. Ein Teil der Fans vertritt die Meinung, dass die Geschichte in Oracle of Seasons einen Tick früher spielen könnte. Dieser Meinung hat sich auch Akira Himekawa angeschlossen, der kreative Kopf hinter den Zelda-Mangas. Dementsprechend hat er auch die beiden Geschichten miteinander verknüpft, denn in Oracle of Seasons besiegt der Held in der typischen grünen Kleidung den General der Finsternis, Onox, und wurde auch in die Geschichte von Oracle of Ages eingebaut.
Sonst folgt der Manga erstaunlich detailgetreu der Geschichte des Spiels. Zwar nimmt sich der Autor immer wieder ein paar Freiheiten, um Handlungslücken zu füllen, die einem beim Spielen nicht sonderlich auffallen, denn man erlebt das Abenteuer dabei am eigenen Leib. So wird Link zum Beispiel nicht in das Land Labrynna teleportiert, sondern er ist auf einer langen Reise, auf der er endlich zum Ritter werden soll, bis er irgendwann dort angekommen. Dort muss er sich gegen die Twinrovas, Ganonsdorfs Haushexen, zur Wehr setzen, die alles daran setzen, das Orakel der Zeit, Nayru, zu bändigen. Die Verbündete Veran unterstützt sie dabei und wird zu einem gefährlichen Gegner für Link. Doch er bekommt, auch für einen der Spieler, unerwartete Hilfe. Gleichzeitig streut Akira immer wieder eine gehörige Portion Humor in die Geschichte ein, um nicht nur ein staubtrockenes Erlebnis zu bieten. Das zeigt sich nicht nur durch die Handlungen von Link, sondern auch durch die Zeichnungen. Trotzdem gelingt es dem Macher, niemals ins Lächerliche abzudriften. Zudem fallen die Besuche der Zelda-typischen Dungeons kürzer als erwartet aus. Leser der anderen Romane kennen dieses Phänomen bereits. Interessanterweise baute Akira in diese Geschichte auch mehr Charaktere ein als im eigentlichen Spiel vorhanden waren. Das mag zwar auf den ersten Blick etwas befremdlich wirken, hat aber einen positiven Einfluss auf die Erzählstruktur. Das Abenteuer gewinnt so, im Gegensatz zu den Spielen, sehr an Tiefe.
Die Zeichnungen sind mit sehr viel Liebe zum Detail vorgenommen worden. Auch wer das Spiel in- und auswendig kennt, dürfte von der interessanten und spannenden Erzählweise streckenweise überrascht sein. Die Übersetzungen sind, wie auch in den anderen Büchern, gelungen und geben keinen Anlass zu irgendwelcher Kritik. Zelda-Fans und solche, die es werden wollen, kommen auch an der aktuellsten Geschichte aus dem Hause Tokyopop nicht vorbei.
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