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E3 2010: Sonys Pressekonferenz

Artikel erstellt von Dennis Leschnikowski am 16.06.2010
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Man, was war das bisher für eine verrückte E3. Microsoft verlor die Core-Gamer scheinbar komplett aus den Augen und ausgerechnet Nintendo sprang ein und rettete die bisher doch recht trüber Veranstaltung. Kirby, Mario, Link, Donkey Kong und der Nintendo 3DS legten die Messlatte für Sony, die kurz nach Nintendo an der Reihe waren, recht hoch. Wenn im vergangenen Jahr ein Konzern unter den Folgen des Internets litt, dann sicherlich der japanische Elektroriese. Egal ob neue Titel wie The Last Guardian oder frische Hardware in Form der PSPgo, quasi alles wurde im Vorfeld der Messe enthüllt und drehte seine Runden durch die Weiten des Webs. Daher dachte man sich bei Sony wohl: „Hey lasst uns doch clever sein und unsere Highlights schon vor der E3 vorstellen.“ Gesagt, getan und so kündigte man vor wenigen Tagen kommende Blockbuster wie Killzone 3 oder MotorStorm: Apocalypse an. Angesichts dieser Entscheidung dürfte sich allerdings die Frage stellen, mit was man denn auf der Pressekonferenz punkten möchte. Zumindest die Gerüchteküche machte sich keinerlei Sorgen und brachte Titel wie Resistance 3, die Team Ico-Collection, Horizon oder Uncharted 3 ins Gespräch, die man in Los Angeles vorstellen könnte.

Doch gab es in der Tat das erwartete Feuerwerk? Nein, leider nicht. Denkt euch das Doug Heffernan-typische Handgeräusch an dieser Stelle einfach dazu. Denn egal wie man es auch drehen und wenden mag; die gestrige Pressekonferenz war ein gehöriger Schuss in den Ofen und erinnerte schon fast an das Debakel aus dem Jahre 2006, dem wir bis heute Kult-Zitate wie „599 US-Dollar“ oder „Riiiiidge Racer“ verdanken. Es ist ja schön und gut, dass man auf das stereoskopische 3D vertraut und dieses auch mit der PlayStation 3 pushen beziehungsweise in den heimischen Wohnzimmern etablieren möchte. Doch muss diese nervige Selbstbeweihräucherung eigentlich sein? Die durchaus ansprechende Präsentation von Killzone 3, das im Februar des kommenden Jahres weltweit erscheinen wird, hätte es doch auch getan. Ähnliches gilt für die Bestätigung weiterer 3D-Titel wie Gran Turismo 5, NBA 2K 11, MotorStorm: Apocalypse, EyePet, MLB The Show 10 oder Tumble. Und wie im Prinzip kaum anders zu erwarten war, ging es weiter mit Zahlenspielen. Nach der Vorstellung der 3D-Titel war die PlayStation 2 an der Reihe, die sich in den USA weiterhin großer Beliebtheit erfreut und die zweit meist gespielte Plattform in Nordamerika stellt - und das in ihrem elften Jahr. Unseren Respekt. Wer darauf gehofft haben sollte, dass die ausschweifende 3D-Präsentation eine unschöne Ausnahme darstellte, der sah sich spätestens beim Thema PlayStation Move eines Besseren belehrt. Denn auch hier verlor man sich gnadenlos in Selbstbeweihräucherung, was angesichts von Schlagwörtern wie „Innovation“, „Präzise“ und „Nie da gewesen“ doch ungewollt komisch wirkte. Schließlich gab es hier nichts zu sehen, was uns die Wii nicht schon vor einigen Jahren kredenzt hätte. Den interessantesten Eindruck hinterließen noch Tiger Woods PGA Tour 11, das sowohl mit dem klassischen Controller als auch Move gespielt werden kann, sowie das im kommenden Frühjahr erscheinende Sorcery, das uns ein wenig an ein neues Abenteuer aus dem Harry Potter-Universum erinnerte. Ihr übernehmt die Kontrolle über einen jungen Magier, erforscht in einer mittelalterlichen Welt diverse Dungeons und haltet euch mittels diverser Zauber Monster vom Hals. Die besagten magischen Attacken ließen sich dabei mit unterschiedlichen Gesten auf den Bildschirm zaubern, die uns zumindest verdeutlichten, dass Move in der Tat präzise Abfragen ermöglicht und sich technisch in etwa auf dem Niveau von Wii MotionPlus einpendeln dürfte. Zusätzlich kündigte man mit Heroes on the Move einen neuen PlayStation Move-Titel an, der verschiedene Sony-Helden wie Sly Racoon, Ratchet, Clank und Jak in den Mittelpunkt rücken wird. Weitere Details wurden leider nicht genannt.

Eine gefühlte halbe Stunde sollte es dauern, ehe man endlich zum Punkt kam und die wichtigsten Eckdaten des Move-Launches enthüllte. In Europa wird die Peripherie demnach am 15. September erscheinen und in den USA mit 49,99 US-Dollar zu Buche schlagen, während für die Navigation-Controller genannte Erweiterung 29,99 US-Dollar fällig werden. Zusätzlich war die Rede von diversen Bundles. Ein Paket, bestehend aus Move, EyePet und PlayStation Eye-Kamera, wird laut Sony für knapp 100 US-Dollar zum Launch erhältlich sein. 399 US-Dollar werden hingegen für ein PlayStation 3-Bundle inklusive PlayStation Move fällig. Bisher stehen zwar nur die Preisangaben für den US-amerikanischen Markt, es würde uns allerdings schwer wundern, wenn man nicht einmal mehr 1:1 umrechnet, so dass Move hierzulande für knappe 50 Euro an den Mann beziehungsweise die Frau gebracht wird. Gerade als man Sony ein „Wir wissen, dass das Ding funktioniert, zeigt uns was Neues“ zurufen wollte, betrat ungefragt US-Schauspieler Jerry Lambert die Bühne, den die meisten unter euch wohl als Kevin Buttler kennen dürften, der in den USA mit den „It only does everything“-Spots für zahlreiche Lacher sorgte und innerhalb der Community schon jetzt Kultstatus genießt. Was nun folgte, war das Highlight einer bisher gähnend langweiligen Pressekonferenz, die schon fast die Vermutung aufkommen ließ, dass man bei Sony schlichtweg verlernt hat, wie man die anwesenden Besucher mit einem Spektakel wie in den vergangenen Jahren in seinen Bann zieht. Diverse Spitzen gegen Microsofts Project Natal- beziehungsweise Kinect-Event und eine epische Rede auf das Gaming lockerten die bis dato trockende Veranstaltung ungemein auf. „Gamer aller Fahnen, vereinigt euch. Egal ob Move-Besitzer, klassischer Hardcore-Gamer oder Fanboy einer anderen Konsole; wir alle sind Gamer“ ließ Kevin verlauten. Schöne Worte, denen wir uns gerne anschließen. Auch wenn wohl anzuzweifeln ist, dass diese den Grabenkämpfen in den weltweiten Foren ein Ende machen. Aber einen Versuch war es immerhin wert. Unter dem Motto „Was Microsoft kann, das können wir schon lange“ bat man anschließend diverse Verantwortliche von Electronic Arts auf die Bühne und verkündete Partnerschaften, die Besitzern einer PlayStation 3 diverse Exklusiv-Gimmicks bescheren werden.

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