In der elften Kalenderwoche gab es freilich über anderes zu berichten, als über Videospiele. Das schwere Erdbeben in Japan beherrschte die Medien und tut es auch immer noch. In unserem Koramu-Special behandeln wir dieses Thema in aller Ausführlichkeit. Darum halten wir uns hier nicht länger damit auf sondern kommen zu dem, was diesen Rückblick seit jeher auszeichnet: Alle wichtigen Videospiel-News aus der vergangenen Woche.

Den Beginn machte Sony mit der Ankündigung, dass Ratchet & Clank: All 4 One ebenfalls einen 3D-Modus bieten wird. Nun ja, das ist ja eigentlich keine große Überraschung, immerhin setzen die Japaner vermehrt auf den 3D-Effekt. Aber auch andere Spiele wie beispielsweise Battlefield 3 setzen auf die zusätzliche Dimension – zumindest auf dem PC. Ob auch die Konsolen-Versionen einen Tiefeneffekt bieten werden, wird derzeit noch heiß diskutiert, ebenso wie ein Move-Support. Für Freude sorgte die Nachricht, dass BlazBlue: Continuum Shift II auch hierzulande für den Nintendo 3DS und die PSP erscheinen wird. Damit wird Nintendos kommenden Handheld um einen weiteren vielversprechenden Prügler bereichert. Schlechte News hingegen gab es für künftige NGP-Besitzer. Werden die neuen Spiele etwa teurer? Die Entwicklungskosten sind zwei bis drei Mal höher als bei denen eines PSP-Spiels, wodurch auch die Verkaufspreise ansteigen dürften. Schon beim Nintendo 3DS ist dies der Fall, hier kostet ein Spiel knapp fünf Euro mehr als früher.

Die Ankündigung der Woche geht an Bethesda Games und die Human Head Studios. Diese werkeln nämlich schon seit geraumer Zeit an Prey 2. Gut, offiziell vorgestellt wurde der Titel noch nicht, dass dieser aber kommen wird, ist klar wie Kloßbrühe. Nähere Infos sind leider noch rar gesät, Fakt ist, dass Prey 2 nicht auf der id Tech 5 Engine laufen wird, sondern auf einer weit fortgeschrittenen Version der 4er-Engine. Auch zur Story gibt es schon ein paar kleinere Info-Happen. Dieses Mal schlüpft der Spieler in die Haut eines Air Marshalls, dessen Flugzeug von Aliens angegriffen wird. Die Handlung wird parallel zu den Ereignissen des Erstlings ablaufen, vielleicht dürfen wir uns ja auf ein Wiedersehen mit der alten Rothaut Tommy freuen. Tolle Nachrichten auch für alle Shadow Complex-Fans: Epic Games und Chair werden definitiv einen weiteren Ableger entwickeln, nur wann genau, das ist noch unklar. Man hätte schon viele gute Ideen für ein Sequel, die Arbeiten selber haben aber scheinbar noch nicht begonnen.

Und wo wir schon bei Nachfolger sind: Die (ehemalige) Edelschmiede Rare werkelt offenbar fleißig an einem Kinect Sports 2. Nähere Infos gibt es aber leider noch nicht, für die Briten wird es aber ein ganz wichtiges Spiel. Seit geraumer Zeit befindet sich Rare nämlich in ernsten finanziellen Schwierigkeiten und das Sport-Spiel wird wohl so etwas wie der letzte Strohhalm. Wir wünschen den Entwicklern auf jeden Fall viel Glück, schon der alten Zeiten willen. Ein weiteres Thema in dieser Woche waren Spielzeiten. Zum einen meldeten sich die Mannen von Team Blondi zum kommenden L.A. Noire zu Wort. Demnach würde man alleine für das Hauptspiel ganze 25-30 Stunden benötigen, kümmert man sich zusätzlich noch um die zahlreichen Nebenfälle, ist man noch viele weitere Stunden beschäftigt. Mit solchen Zahlen kann Batman: Arkham City nicht ganz mithalten. Laut Rocksteady Games wäre das Abenteuer bereits nach nur acht Stunden beendet. Allerdings auch nur dann, wenn man strikt der Story folgt. Denn auch das zweite Fledermaus-Spiel wird natürlich einiges zum Entdecken bieten, wer wirklich 100 Prozent erreichen will, kann gut und gerne 20 Stunden einplanen. Das hört sich doch schon deutlich besser an. Apropos Spielzeit: Einer der größten Kritikpunkte an Homefront war die extrem kurze Kampagne (fünf Stunden). Laut den Entwicklern könnte man den Einzelspieler-Modus im Nachfolger (scheinbar ist dieser schon beschlossene Sache) durchaus vergrößern, aber nur dann, wenn die Fans dies auch fordern. Ansonsten geht man nämlich davon aus, dass die kurze Spielzeit niemanden gestört hat und konzentriert sich lieber weiter auf den gelungenen Mehrspieler-Modus.

Die zweite große Ankündigung stammt von Ubisoft. Während Guitar Hero von Activision für tot erklärt wurde, hauen die Franzosen nun erst richtig in die Saiten. Rocksmith heißt deren nächstes Großprojekt. Das Besondere an dem Titel: Es lässt sich mit einer richtigen Elektro-Gitarre spielen! Richtige Akkorde und Noten sollen dabei als Vorlage zum authentischen Gitarren-Spielen dienen. Hört sich auf jeden Fall schon mal nicht schlecht an, die Frage ist nur, ob damit auch unbegabte „Musiker“ Spaß haben werden. Viele Fans fordern schon seit Langem ein TimeSplitters 4. Die Rechte an der Serie liegen mittlerweile bei Crytek, die vor einiger Zeit den damaligen Entwickler Free Radical aufgekauft und in Crytek UK unbenannt haben. Nun gibt es neue Hoffnung auf den SciFi-Shooter. Denn wie Crytek selbst bekannt gab, arbeitet das externe britische Studio an einem vielversprechenden Spiel, über das sich sehr viele Gamer freuen werden. Genaue Details gab man zwar nicht preis, diese sollen aber auf der E3 2011 im Juni folgen. Vielleicht handelt es sich dabei ja wirklich um TS4.

Spekulationen gab es auch diese Woche wieder über den Preis der NGP. Nun gibt es nämlich neue Hinweise auf einen solchen. Aus einer Umfrage seitens Ubisoft geht hervor, dass das normale Modell rund 250 US-Dollar kosten wird, während das 3G-Modell mit satten 350 Dollar zu Buche schlägt. Offiziell bestätigt wurden diese Angaben zwar noch nicht, erscheinen aber als durchaus realistisch. Auch das leidige Thema Next-Generation wurde natürlich wieder angesprochen. Während Sony und Nintendo weiterhin dementieren, dass sich die nächsten Konsolen bereits in Arbeit befinden, glauben aber immer mehr Entwickler an die nächste Generation. So ist sich beispielsweise EA sehr sicher, dass Nintendo schon an einer Wii 2 oder ähnlichem werkeln würde, auch Square Enix bereitet sich langsam aber sicher auf die kommenden Plattformen vor und wird 2012 ein neues Studio in Kanada eröffnen. Wir sind gespannt, wann es tatsächlich erste Infos zur Next-Generation geben wird – und ob dies schon auf der E3 2011 der Fall sein wird.

Für etwas Aufregung sorgten die Franzosen von Ubisoft. Diese arbeiten bekanntermaßen am dritten Call of Juarez-Ableger, der uns dieses Mal aber in die Moderne verschlägt. Sehr zum Leidwesen vieler Fans, auch wenn der Entwickler verspricht, dass das raue Western-Feeling beibehalten wird. Sollte das Game bei den Spielern aber nicht ankommen, kann es gut sein, dass die Reihe damit beendet wird. Klingt ja fast schon wie eine Drohung…Was gab es sonst noch? Doodle Jump kommt auch für die Xbox 360 (mit Kinect-Support), Kid Icarus: Uprising wird womöglich im Juni erst erscheinen und Fable IV wird uns in Staunen versetzen, sagt zumindest Peter Molyneux. Dass der Gute allerdings gerne zur Übertreibung neigt, ist allseits bekannt, man sollte also nicht unbedingt alles glauben, was uns der Franzose so erzählt. Wir lassen uns aber gerne überraschen.

Natürlich gibt es auch wieder einige stolze Verkaufszahlen zu präsentieren. Den Anfang macht das iPad 2, das erst seit knapp einer Woche in den USA erhältlich ist und bereits nach zwei Tagen die Millionen-Grenze durchbrochen hat. Ein sehr beeindruckender Erfolg, der Vorgänger hat dafür noch einen Monat gebraucht. Auch THQ hat allen Grund zur Freude. Während die Firmen-Aktien durch die eher mäßigen Kritiken zu Homefront in den Keller rutschten, griffen die Käufer eifrig zum Spiel. Satte 375.000 Einheiten wurden bereits am ersten Tag abgesetzt. Der Hersteller zeigt sich damit bestätigt, ein Nachfolger dürfte somit also wirklich schon fest stehen. Ebenfalls jubeln durfte Nintendo. Pokémon Schwarz und Weiß verkaufen sich nicht nur in Japan wie geschnitten Brot, sondern auch hierzulande. 250.000 Mal wanderten beide Editionen zusammen über die Ladentheke – Rekord. Damit erhöht sich die Anzahl der in Europa verkauften Pokémon-Spiele auf über 35 Millionen.

So, das war dann eigentlich auch schon alles Wichtige aus der Videospiel-Welt aus der vergangen Woche. Viel bewegendes war nicht dabei, aber wie eingangs schon erwähnt gibt es derzeit ja auch wichtigere Themen. Darum bleibt uns nichts anderes übrig, als auf bessere Zeiten zu hoffen. Bis dahin!