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Alan Wake

Artikel erstellt von am 27.03.2010
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cover

Das Nächste, woran sich Alan erinnern kann ist, dass er nach einem Verkehrsunfalls durch die Wälder von Bright Falls auf der Suche nach dem Leuchtturm irrt. Ab hier beginnt das Spiel so richtig oder doch nicht? Alles wollen wir natürlich nicht verraten, denn das macht vieles vom Reiz des Spiels aus. Gespielt wird in ganz klassischer Third-Person-Art. Alan läuft mit dem linken Stick durch die Gegend, während der rechte als Kamera dient. Dabei gibt es eine kleine neckische, aber im Endeffekt sehr intuitive Funktion. Da die Kamera schräg über einer der beiden Schultern des Hauptdarstellers angebracht ist, lässt sich diese über einen Druck auf den rechten Stick auf die linke Seite manövrieren. Klingt zwar relativ unspektakulär, aber manchmal möchte man einfach das Blickfeld ein wenig ändern. Die eigentliche Spielmechanik ist ein bunter Eintopf aus Resident Evil, Silent Hill und anderen Horror-Vertretern. Bei den Streifzügen durch den Wald, welche im Großen und Ganzen sehr linear verlaufen, findet man recht schnell eine Taschenlampe und eine erste Waffe. Gleichzeitig macht Alan auch erste Bekanntschaft mit Gestalten, die von einer allgemeinen Finsternis umgeben sind und ihm an den Kragen wollen.

Um sich zu wehren, muss zuerst die Finsternis mittels der Taschenlampe entfernt werden, damit man sie danach effektvoll ausradieren kann. Blade lässt grüßen. Doch woher kommen diese Gestalten? Alan findet auf seiner Reise immer wieder Seiten eines Manuskripts. Der Schreibstil ist eindeutig sein eigener, doch er hat bislang keinen neuen Roman geschrieben. Je mehr er jedoch liest, umso mehr erkennt er, dass die Ereignisse dieser Schriftstücke wahr werden. Doch warum, weiß er nicht. Auch nicht woher diese Finsternis kommt und warum ihm das Licht hilft. Immerhin hat ihm eine höhere Macht die Taschenlampe und die erste Waffe bereitgestellt. Gleichzeitig stellt Alan fest, dass solange er sich im Licht aufhält, seine Energie aufgefüllt wird. Das sind alles Dinge, die der Spieler nach und nach ergründen muss. Auf seiner Reise wird er jedoch feststellen, dass es nur begrenzte Munition und Batterien gibt, kleine Schalterrätsel den Weg versperren oder Gebiete von Gegnern befreit werden müssen. Das ist allseits bekannt und bewährt. Der Fokus von Remedy liegt mehr auf der Charakterentwicklung und einer spannenden Geschichte. So gibt es Poltergeist-Elemente und andere Dinge, die bedrückende Stimmung erzeugen. Aber gab es da nicht noch einen zweiten Abschnitt zum Spielen? Richtig, dieser ist allerdings extrem kurz. Später im Spiel muss Alan eine Musikbühne gegen finstere Gestalten verteidigen. Nanu? Kennen wir das nicht von Left 4 Dead 2? Korrekt. In welchem Zusammenhang diese Aktion mit dem Rest der Geschichte steht, konnten wir leider nicht klären.

Mittlerweile merkt man, dass der Titel sechs Jahre auf dem Buckel hat. Zwar hat Remedy Entertainment ganze Arbeit geleistet, um eine dichte Atmosphäre zu erzeugen, aber es gibt auch Dinge im technischen Bereich, die schlichtweg veraltet sind. Es ist den Jungs aus Finnland gelungen, eine authentische, lebendige Welt mit verschiedenen Wetterverhältnissen und einem Tag- und Nachtzyklus zu erschaffen. Dazu kommt eine äußerst detaillierte Umgebung, die sowohl in der Natur als auch im Städtchen zu überzeugen weiß. Personen sorgen für ein pulsierendes und real anmutendes Leben. Effekte, wie Bloom-Lighting und ein dynamisches Zusammenspiel von Hell und Dunkel sorgen für die nötige Stimmung. Im krassen Kontrast dazu stehen die klobigen Charaktere. Diese sind zwar ordentlich animiert, wirken aber nicht sonderlich filigran und ausgearbeitet. Zudem ist die Vielzahl der Texturen matschig und nicht mehr zeitgemäß. In dunklen Bereichen kann man das gut kaschieren, aber gerade in beleuchteten Gebieten wirkt der Titel wie ein Resident Evil 4 mit aufgebohrter Auflösung. Dazu kommt in manchen Videos noch Artefaktbildung. Ein Phänomen, welches man so auf der Xbox 360 fast nie sieht. Akustisch kann man sich dagegen auf etwas gefasst machen, denn die Sounduntermalung in einem Thriller ist fast noch wichtiger als das optische Erscheinungsbild. Fein aufeinander abgestimmte Melodien und intelligent eingesetzte Effekte werden für ein schaurig-schönes Erlebnis sorgen. Alltagsgeräusche und Klänge der Natur werden zusammen mit der Sprachausgabe für ein stimmiges Gesamtbild sorgen. Zusätzlich verstärken bekannte Lieder den Eindruck einer TV-Mystery-Serie.

Einschätzung: Alan Wake

Technisch mag Alan Wake an einigen Stellen etwas veraltet wirken, aber dennoch erzeugt das Spiel eine derart dichte Atmosphäre, wie man sie nur selten in einem Spiel wiederfindet. So kann man dann auch getrost über dieses Manko hinwegsehen. Wie es allerdings mit der spielerischen Abwechslung aussieht, bleibt abzuwarten. Bislang haben wir nur vereinzelt Rätsel wahrgenommen und mussten eher mit beschränkter Munition und Licht gegen das Böse vorgehen. Vermutlich wird der Titel, ähnlich wie die Spiele der Resident Evil-Serie, hauptsächlich von der Geschichte und der Spannung getragen. Sollte dabei die Spielzeit stimmen, gibt es daran nichts auszusetzen.

sehr gut
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