Artikel erstellt von Sebastian Küpper am 07.12.2010

Die Steuerung erfolgt wie gewohnt ausschließlich über die Maus. Mit Hilfe des Mauszeigers kann man interessante Objekte in der Umgebung anklicken, kommunizieren und in einem Menü Items verwenden, untersuchen und kombinieren. Wie gehabt steht auch bei Tales of Monkey Island auf spielerischer Seite das Rätseln im Vordergrund. Um erfolgreich zu sein, muss man immerzu mit seiner Umgebung und seinem Inventar vertraut sein und oftmals auch viel Kreativität beweisen. Nicht immer ist dabei Logik die oberste Devise, ganz sicher steht aber immer der Spaß im Vordergrund. Wie bei Point & Click-Adventure-Spielen üblich, steht und fällt auch die neueste Piraten-Episode mit der Qualität der Texte, denn diese tragen schließlich die Geschichte, die man im Spiel durchlebt und sind die Grundlage des gesamten Spielprinzips.

Hier haben sich die Entwickler wirklich viel Mühe gegeben und ganze Arbeit geleistet. Keine fünf Minuten vergehen, ohne dass zumindest ein Grinsen auf dem Gesicht steht. Die skurrilen Charaktere, sind für sich gesehen schon ein Grund zum Schmunzeln, die Dialoge legen aber oft noch eine Schippe drauf. Die große Stärke ist die tolle Situationskomik, die auch durch die teilweise sehr unfreundlichen Antwortmöglichkeiten getragen wird. Leider ist Guybrush aber durch die gewählten Antworten wenig beeindruckt. Wenn also drei verschiedene Varianten zur Auswahl stehen, um sich über eine bestimmte Sache zu erkundigen und man eine sehr schnippische Variante wählt, wird anschließend leider nicht diese vorgetragen, sondern Guybrush gibt im Grunde in solchen Fällen immer den kleinsten gemeinsamen Nenner der unterschiedlichen Aussagen wieder. Das ist schade, denn gerade wenn die übrigen Charaktere mal doch die Möglichkeit haben, auf Guybrushs unfreundliche oder nervigen Kommentare zu reagieren, weiß der Humor besonders zu gefallen. Grund ist wahrscheinlich die Sprachausgabe, denn das gesamte Spiel ist (in Deutsch!) vertont und jede Aussage im Spiel wird akustisch begleitet. Diese ist zwar gelungen, aber ist natürlich auch entsprechend unflexibel.

Spielerisch ist also alles beim Alten - sieht man davon ab, dass Tales of Monkey Island in einer 3D-Umgebung spielt. Storytechnisch gibt es viel zu lachen, bleibt die Frage, wie es um die Technik steht. Bereits angesprochen wurde die gelungene Vertonung des Spiels, aber auch die Hintergrundmusik ist stimmig und trägt zur dichten Atmosphäre bei. Die Grafik hingegen ist eher mäßig. Grund dafür dürfte sein, dass das Spiel auch auf der Wii erschienen ist und daher von Natur aus Grenzen an die Technik gestellt sind. Der dritte Monkey Island-Teil sieht mit seiner Comic-Optik auf jeden Fall ansprechender aus, als der völlig in 3D gehaltene fünfte Ableger. Das sollte niemanden davon abhalten zuzugreifen, aber die Wahl des 3D-Looks ist auf jeden Fall weniger sympathisch und erlaubt auch weniger Detailverliebtheit als in den Klassikern.

Das Fazit: Tales of Monkey Island