Was wäre ein richtiges Party-Spiel ohne einen dazugehörigen Mehrspieler-Modus? Richtig, ein ziemlich schlechtes. So entfaltet auch Dance Central sein volles Potential erst mit mehreren Spielern, auch wenn der Multiplayer-Modus nicht ganz optimal gelöst wurde. So bietet der Titel lediglich einen Hot Seat-Modus, soll heißen, man kann nur abwechselnd das Tanzbein schwingen. Das ist insofern sehr schade, da Kinect ja eigentlich die Möglichkeit bietet, ohne Probleme die Bewegungen mehrere Spieler zu erfassen. Jedoch muss man auch eingestehen, dass es bei den meisten Gamern zu Platz-Problemen kommen könnte, denn schon alleine braucht man für die einzelnen Moves recht viel Auslauf. Außerdem macht der Mehrspieler-Modus auch so eine Menge Spaß. Es ist einfach schön anzusehen, wenn sich der eigene Kumpel vor der Kamera zum (Tanz-)Affen macht.

Neben dem normalen Tanz-Modi bietet das Spiel noch einen Freestyle-Modus. Hier gilt es, zu krassen Technobeats einfach nur abgefahrene Bewegungen vom Stapel zu lassen, die Kinect-Kamera macht dabei automatisch immer wieder einige Schnappschüsse. Apropos Schnappschüsse: Auch im Solo-Play oder im Mehrspieler-Modus werden automatisch Fotos von euch aufgenommen, dummerweise weiß man aber nie genau, wann dies der Fall ist. Wem das nicht schmeckt, der kann die Foto-Funktion aber auch einfach ausschalten. Auch wenn es keinen richtigen Online-Modus gibt, für Motivation sorgen zumindest Online-Bestenlisten. In Sachen Umfang könnte der Titel noch etwas mehr vertragen. Knapp 30 Songs sind zwar schön und gut, im Vergleich zu den meist über 70 gebotenen Tracks in anderen Musikspielen aber schon eine kleine Frechheit – zumal zum Launch schon die ersten DLCs bereit stehen. Ein Schelm, wer dabei an Abzocke denkt.

Technisch macht Dance Central eine richtig gute Figur, nicht nur wegen der sehr guten Steuerung. Auch optisch hat das Spiel einiges zu bieten. Das fängt bei den sehr feinen Animationen der Charaktere an, geht über das schmucke Menüdesign weiter bis hin zu den tollen Lichteffekten und abwechslungsreichen Stages. Das ganze Game kommt äußerst stylisch daher, genau so wünscht man sich ein Tanz-Spiel. Auch akustisch gibt es nicht viel zu bemängeln. Die Song-Auswahl ist in erster Linie natürlich Geschmacksache, von Lady GaGa über Kylie Minogue bis hin zu den Beastie Boys dürfte aber für jeden Musikgeschmack das richtige dabei sein, sofern man nicht nur auf harten Heavy Metal-Rock steht. Als Rocker beschränkt man sich beim Tanzen aber sowieso nur auf das Headbangen, ein Disco-Spiel hat da sicherlich nur wenig Anziehungskraft. Die Soundqualität ist auf jeden Fall 1A und auch die Synchronsprecher wissen zu gefallen.

Das Fazit: Dance Central