Zumindest bei den Missionen bedient man die Standards der Serie, auch wenn diese in Sachen Einfallsreichtum bestenfalls im Mittelfeld liegen. So obliegt es Bowman, unter anderem die Angriffe eines feindlichen Geschwaders abzuwehren, strategisch wichtige Gebäude zu verteidigen und im Schutz der Dunkelheit den Augen der Feinde und deren Radar-Systeme zu entgehen. Das alles klingt ganz ordentlich und spielt sich auch so, immer mit Hinsicht auf die vielen Einschränkungen. Allerdings herrscht zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, mit dem erfolgreichen Abschluss einer Mission etwas geleistet zu haben, da dem Spiel auch in Sachen Schwierigkeitsgrad der Zahn gezogen wurde. Auf diese Weise gleitet der Spieler in angesprochen behäbiger Geschwindigkeit durch die Kampagne des Spiels und sieht nach etwas weniger als sechs Stunden bereits dem Abspann entgegen. Es gibt keinen Anreiz für ein wiederholtes Spielen. Zusätzliche Modi wie die Survival- und Top-Down-Varianten gelingt es natürlich nicht, das Blatt noch großartig zu wenden, aber vor allem der zuletzt genannte Modus, der das Spiel in einen Horizontal- und Vertikal-Shooter verwandelt, ist ein nettes Extra und auch zusammen mit einem Kumpel vor der Wii spielbar. Leider fühlen sich auch hier die Maschinen so an, als hätten sie glatt das Doppelte ihres üblichen Gewichtes drauf.

Zweischneidig, so lauter unser Urteil bei der Bewertung der grafischen Qualitäten. Punkten kann hier die üppige Weitsicht, auch wenn die Nebelbänke, die sich im Hintergrund einschleichen, nicht verschwiegen werden sollten. Zusammen mit den nett gezeichneten Sky-Boxes gibt es durchaus Momente, die für ein 3rd Party-Spiel auf der Wii gut ausschauen. Außerdem läuft das Spiel fast immer flüssig. Dafür bekommt ihr aber auch reihenweise verschwommene Texturen zu Gesicht. Vor allem die Bodentexturen sehen oft wie ein nicht korrekt fertig geladenes Bild bei Google Earth aus und die Bitmap-Explosionen aus dem vergangenen Jahrzehnt sind ein schlechter Witz.

Das Fazit: Tom Clancy's H.A.W.X. 2