Erfolgreiche Quests und Aufgaben sowie besiegte Feinde in Dungeons und der Stadt hinterlassen natürlich auch jede Menge nützliche Gegenstände. Lobenswert ist das Inventar. Die neuen Items zeigen nämlich schon direkt Up- und Downgrades der Ausrüstung an. Ohne großes Rechnen oder Überlegen sind wir sofort dazu in der Lage zu sagen, ob der Gegenstand besser ist als der alte Schrott. Leider, und das macht dem tollen Inventar auch einen riesigen Strich durch die Rechnung, leidet das gesamte Menü an Performance Problemen. Über den Start-Button wird im Prinzip eine Maske aufgerufen, in der wir mit den Schulter-Buttons durch die verschiedenen Reiter blättern. Alleine das Menü aufzurufen dauert einen kleinen Moment. Jedes kleine Untermenü muss aber auch erst wenige Sekunden geladen werden. Wieso auch immer, leidet die Performance der Menüs extrem. Um vom Inventar zum Tagebuch zu blättern gehen zwar keine Minuten ins Land, es ist aber trotzdem jedes Mal eine gewisse Tortur, verbunden mit nervenden und unnötigen Ladezeiten. Wir versuchen demnach so selten wie möglich einen Blick auf neue Ausrüstungsgegenstände zu werfen.

Ansonsten zeichnet sich das Leben als Bösewicht in der Welt recht langweilig. Immerhin treffen wir auf unseren Touren durch die Stadt immer wieder auf alte Bekannte und finden Batman und Robin gemeinsam auf einer Bank sitzend, Circe durch Seitenstraßen pendeln oder den Joker wild durch die Straßen rasend. Natürlich müssen wir uns als Bösewicht von den Helden der anderen Fraktion in Acht nehmen. Werden wir von Batman und Robin erspäht, versucht das Duo uns nämlich prompt aufzumischen. Es ist also Vorsicht geboten. Abgesehen davon wirkt die riesige Welt, in der Gotham City und Metropolis jeweils in etwa so groß sind wie Liberty City in GTA 4, recht leblos und karg. Hier und da fahren Autos durch die Straßen und gelegentlich lässt sich sogar ein Fußgänger erspähen. Eine belebte Spielwelt sieht anders aus. Davon abgesehen sammeln wir im Laufe der Zeit nützliche und sehr hilfreiche Hintergrundinformationen rund um das riesige DC-Universum. Oder hat von euch jemand gewusst, dass der abtrünnige Robin später in Form von Nightwing wieder zurückgekehrt ist?

Bleibt nur der Blick auf die technische Seite des Spiels. Fast in allen Bereichen verursacht das MMO Bauchschmerzen und trotz angenehm viele positiver Elemente gibt es immer ein „Aber“. Optisch sind die Superhelden und Schurken wirklich sehr gut gelungen. Die Charaktere sind alle abwechslungsreich, ähneln sich nur selten und sind mit viel Liebe zum Detail entworfen. Auch der Stützpunkt und die kleineren Abschnitte, also Warnmeldungen, sind wunderbar geschmückt und sehr schön anzuschauen. Immer wieder locken die Dungeons zu einem Ausflug. Abstriche werden jedoch in der Darstellung der Stadt gemacht. Gotham City und Metropolis wirken karg, lieblos und langweilig. Es gibt kein Leben in den Straßen. Hinzu kommen wirklich starke Performanceprobleme in Form von Rucklern und Lags in chaotischen Situationen. Auch der Sound lässt stark zu wünschen übrig. Das Spielgeschehen wird kaum musikalisch unterstützt und damit geht etwas der epischen Atmosphäre verloren. Weiter geht es mit ständig auftretenden Hängern, die die Geräuschkulisse zerstören und begleiten. Ganz gravierend ist aber der Ausfall des internen Voice-Chat. Während PC-Spieler noch auf Teamspeak oder Ventrilo zurückgreifen können, sind die PS3-Besitzer absolut aufgeschmissen. SOE arbeitet derzeit zwar an einer Lösung des Problems, bis dahin kann der Dienst aber nicht genutzt werden. Erschwerend hinzu kommen sehr lange Ladezeiten. Vom scheinbar endlosen Installationsvorgang abgesehen, gehen erst ein paar Minuten ins Land, bis wir mal den Serverbildschirm erreicht haben, um unseren Schurken auszuwählen. Danach erwartet uns nochmal die gleiche Zeit, bis wir in die Spielwelt eingetaucht sind.

Das Fazit: DC Universe Online