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Bulletstorm

Artikel erstellt von am 20.03.2011
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cover
USK: 18
  • Entwickler: People Can Fly
  • Publisher: Electronic Arts
  • Genre: First-Person-Shooter
  • Release: 24.02.2011
  • Spieler (online): 1 (2-4)
  • Medium: DVD
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Das gilt allerdings nur für die ersten 15 bis 20 Minuten, danach kommt Gray nämlich in den Besitz der Laserpeitsche. Mit dieser kann man nämlich reichlich Schabernack treiben, beispielsweise Gegner in die Luft schleudern oder Hindernisse aus dem Weg räumen. Kurz nach Erhalt der Peitsche stoßen Gray und Ishi auf eine Versorgungskapsel, die eine Verbindung mit der Peitsche eingehen kann. Jetzt dreht Bulletstorm erst so richtig auf, wird doch nun das Killshot-System aktiviert. Je nachdem, wie kreativ und brutal ihr eure Feinde ausschaltet, desto mehr Punkte erhaltet ihr. Mittels einfachen Tastendrucks beispielsweise verpasst ihr euren Feinden einen saftigen Tritt. Diese segeln dann in Zeitlupe durch die Luft. Nehmt ihr sie jetzt unter Beschuss, werdet ihr mit einem „Kugelstoß“ ausgezeichnet und mit 25 Punkten belohnt. Ein einfacher Kill gibt dagegen nur zehn. Ein Kopfschuss bringt ebenfalls 25 Punkte auf euer Konto. 135 verschiedene Killshots haben die Entwickler in das Spiel gepackt, es wird also eine ganze Weile dauern, bis ihr alle seht. Zumal sich die meisten nur mit bestimmten Waffen erzielen lassen und ihr so immer wieder das aktuelle Schießeisen austauschen müsst.

Nur die wenigsten Killshots sind einfach zu erlangen, bei den meisten müsst ihr schon ein wenig kombinieren und mit der Umgebung spielen. Später im Spiel gelangt ihr beispielsweise in den Besitz der Flail-Gun. Diese verschießt zwei Granaten, die an einem Seil miteinander verbunden sind. Feuert ihr nun auf einen Feind, schlängeln sich die Granaten um ihn. Nun könnt ihr entweder abwarten, bis sie von selbst explodieren, was zehn Punkte gibt, oder ihr stellt noch mehr mit eurem hilflosen Opfer an. Ein kurzer Waffenwechsel und wir zücken unsere Shotgun, deren alternativer Schuss eine brennende Flüssigkeit verschießt, die den Gegner sprichwörtlich die Haut abzieht. Erledigen wir einen Widersacher auf diese Art und Weise, erhalten wir gleich mehre Einzelauszeichnungen: „Bombisch“ und „Burner“ sowie den Kombi-Skillshot „Sadist“. Wie schon erwähnt könnt ihr aber auch die Umgebung mit in den Kampf einbeziehen. Ein Feind vor einer Fleischfressenden Pflanze? Zeit für eine Fütterung! Überall in den Levels sind die verschiedensten Objekte verteilt, mit denen ihr eure Gegner ausschalten könnt. Nagelbretter oder Kakteen sorgen für den Erfolg „Voodoo-Puppe“, riesige Ventilatoren für „Zerstückelt“. Besonders cool ist der Skillshot „Erbarmen“. Schießt einem Feind mitten in die Weichteile, und dieser wird sich vor Schmerzen krümmen. Entweder lasst ihr ihn noch ein wenig leiden, oder zeigt eben Erbarmen und verpasst ihn einem kräftigen Tritt. Die Punkte übrigens dienen nicht nur als Motivation, sondern auch als Währung. Mit diesen könnt ihr nämlich an den Versorgungskapseln neue Waffen, Munition oder Upgrades kaufen. Besonders lohnenswert sind die Detonationen der Peitsche. So könnt ihr nämlich mit einem heftigen Schlag alle Gegner in einem Radius nach oben befördern und Rums, „Fliegenklatsche“, 500 Punkte. Noch cooler ist es dann, sei einzeln am Himmel in Zeitlupe abzuschießen. Peng, „Tontaubenschießen“, 250 Punkte.

Das Killshot-System macht unglaublich viel Laune und hilft Bulletstorm, sich vom sonstigen Shooter-Einheitsbrei abzusetzen – allerdings nur in der Import-Fassung. Deutsche Spieler schauen dabei jedoch kräftig in die Röhre. Kein Ragdoll-Effekt, keine zerstückelten Feinde, nicht einmal Blut! Nein, nein, nein, das macht doch keinen Spaß! Sicher, man kann von der übertriebenen Gewalt halten was man mag, das Spiel nimmt sich allerdings selbst zu keiner Zeit ernst. Die Gewalt wird absichtlich ins Lächerliche gezogen, moralisch fragwürdig ist das alles sicher nicht. Trotzdem musste EA den Rotstift ansetzen und das bekommt dem Shooter ganz und gar nicht gut. Auch die Atmosphäre hat stark unter den Schnitten zu leiden. Wenn Gray und Ishi in einem Raum kommen und über eklige Leichen und viel Blut reden, es aber absolut nichts zu sehen gibt, wirkt das einfach nur lächerlich und unglaubwürdig. In der Import-Version hängen in dieser Szene überall tote Menschen und Mutanten rum, das Blut läuft an den Wänden entlang und einzelne Körperteile pflastern euren Weg. Ja, das hört sich jetzt extrem grausam an, aber wie gesagt, die Gewalt in Bulletstorm ist total überzeichnet, wirkt zu keiner Zeit abschreckend oder eklig. Zumal die Feinde nicht unbedingt sehr menschlich sind. Die „richtigen“ Menschen verhalten sich wie Barbaren und erinnern fast schon ein wenig an die Gegner aus Resident Evil 4, ansonsten bekommt ihr es eigentlich nur mit Mutanten zu tun, sieht man einmal von Serranos Leibgarde ab. Es ist ja schön und gut, dass EA auch deutsche Spieler mit Bulletstorm versorgen will, aber sind wir doch mal ehrlich, so macht das einfach keinen Sinn. Jeder Zocker, der wirklich in den Genuss des Titels kommen will, wird sowieso den Umweg über den Import gehen. Und das können wir auch nur raten.

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