Ghost Recon macht seinem Genre wahrlich alle Ehre. Wer unüberlegt auf dem Schlachtfeld agiert, hat keine Chance zu überleben. Die Feinde verhalten sich nämlich bereits auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad recht clever. Zudem gibt es viele Einflüsse, die ihr in eure Aktions-Entscheidungen miteinfließen lassen müsst. Beispielsweise der Gegenangriff. Manche Feinde können euren Angriff erwidern, was noch dadurch verstärkt wird, dass auch nebenstehende Gegner auf euch feuern können, solltet ihr sie angreifen. Einfach nur blind auf den nächstbesten Gegner schießen macht also keinen Sinn, ihr solltet euch gut einzelne Feinde herauspicken. Dank vieler Komfortfunktionen könnt ihr jederzeit angezeigt bekommen, ob euer Feind zurückfeuern kann, was sein Aktionsradius ist, ob auch andere Gegner auf euch schießen werden und wie viel Schaden ungefähr verursacht wird. All diese Punkte solltet ihr also berücksichtigen. Den ganzen Spieß könnt ihr aber auch einfach umdrehen. Greift eine feindliche Einheit beispielsweise Haze an und Duke und Richter befinden sich nur wenige Felder entfernt, können sie ihm Unterstützungsfeuer gewähren. Besonders nur leicht gepanzerte Charaktere wie Saffron, Milt oder eben Haze solltet ihr also möglichst nie ohne Schutz ziehen lassen. Ebenfalls sehr wichtig sind die Terrain-Vorteile. Wer auf einem Hügel steht, ist klar im Vorteil, da er besser scheißen kann, aber schlechter getroffen wird. Sträucher und Bäume sorgen für zusätzlichen Schutz und Autowracks verhindern gar, dass man überhaupt gesehen wird. Wer durch das Wasser watet oder über steinige Felsen klettert, braucht sich nicht wundern dass man nur wenige Meter weit laufen kann.
Später im Spiel könnt ihr auch auf die Befehlspunkte zurückgreifen. Hin und wieder gibt es nämlich Befehlsposten, die ihr einnehmen solltet. Dann erhaltet ihr jede Runde eine bestimmte Anzahl an Befehlspunkten, mit denen ihr spezielle Aktionen ausführen könnt, beispielsweise einen mächtigen Luftschlag ordern oder eine Einheit reaktivieren. Sehr nützlich im Eifer des Gefechts. Die Missionsziele übrigens spielen sich erstaunlich abwechslungsreich. Mal gilt es einfach nur alle Feinde zu eliminieren, dann muss ein Bunker infiltriert, ein Konvoi zerstört oder eine bestimmte Stellung verteidigt werden. Nicht immer könnt ihr dabei auf alle Ghosts zurückgreifen, in manchen Missionen könnt ihr zum Beispiel nur vier Einheiten mitnehmen. Neben den Hauptaufgaben gibt es ab und an auch kleinere Nebenaufgaben, in einer Mission müsst ihr Verbündete Einheiten retten, bevor sie getötet werden. Dann schließen sich diese eurem Kampf sogar an. Für erledigte Aufgaben erhält man zudem Sterne, die am Ende einer Mission in neue Fähigkeiten und Attribute investiert werden können. Allerdings: Sterne bekommen auch nur die Ghosts, die an einer Mission teilgenommen haben. Auch ist die Reihenfolge der Freischaltung automatisch festgelegt, ihr könnt also nicht erst die neuen Waffen freischalten und dann die Hitpoints erhöhen. Im Laufe des Abenteuers wird es auch möglich, vor jeder Mission die eigene Ausrüstung zu ändern.
Für weitere Motivation sorgt das PEC-System. Jeden Level könnt ihr in drei Schwierigkeitsgraden angehen. Umso höher dieser ist, desto mehr PEC-Abzeichen erhaltet ihr. Je nachdem, wie viele ihr davon sammelt, steigt ihr in einem Rangsystem einen Level auf. Spielerische Vorteile bietet das zwar nicht, trotzdem ist das ein nettes Feature. Neben der 36 umfassenden Einzelspieler-Kampagne bietet das Game auch noch einen Kampfmodus. Für nahezu jede erledigte Hauptmission schaltet ihr hier neue Bonuslevels frei, die euch vor besondere Herausforderungen stellen, beispielsweise gilt es ein Gebiet zu infiltrieren oder Gegner mit Granaten auszuschalten. Der Umfang ist also durchaus stattlich, zumal ja auch noch ein lokaler Mehrspieler-Modus für bis zu zwei Freunde an Bord ist. Hier könnt ihr euch gemeinsam mit einem Freund, wahlweise per Hotseat-Modus auch nur an einer Konsole, in den Kampf stürzen.
