Früher einmal war Rayman eines von Ubisofts stärksten Maskottchens. Doch die Rabbids nahmen mehr und mehr die Überhand und verbannten Rayman ins Abseits. Die Franzosen zeigen nun endlich ein Erbarmen mit dem gliederlosen Helden und schicken ihn endlich zurück in ein eigenes Abenteuer. Allerdings: Bei Rayman 3D handelt es sich nicht wie der Name vermuten lässt, um den dritten Hauptableger, sondern erneut um ein Remake des zweiten Spiels. Dieses erschien bereits vor zwölf Jahren für den Nintendo 64, die Dreamcast, den PC sowie für die PlayStation und wurde im Laufe der Zeit für zig weitere Plattformen veröffentlicht. Doch scheinbar noch nicht für genügende, denn auch der neue 3DS bekommt nun sein persönliches Rayman 2. Ob es für Kenner einen Grund zum erneuten Kauf gibt, verrät dabei unser Test.

Eines vorweg: Rayman 3D bietet nichts, aber auch gar nichts Neues gegenüber den zahlreichen Vorgänger-Versionen, sieht man einmal von der aufpolierten Grafik sowie dem 3D-Tiefeneffekt ab. Es spricht aber eindeutig für das Spiel, dass es selbst nach über zwölf Jahren immer noch eine Menge Spaß macht, sofern man nicht schon in den Genuss des Titels kam. Das Game verschlägt den Spieler in die märchenhafte Heimat von Rayman, welche von fiesen Piraten angegriffen wird. Rayman und sein bester Kumpel Globox werden von den Roboter-Freibeutern gefangen genommen, doch Rayman schafft es irgendwie zu fliehen – allerdings ohne seinen Freund. Hilfe sucht er nun bei der Fee Ly, doch auch diese wurde gekidnappt. So bleibt dem Blondschopf also nichts anderes übrig, als Ly zu befreien und gleichzeitig die Piraten unschädlich zu machen. So stürzt sich der allseits beliebte Held also in ein spannendes und abwechslungsreiches Abenteuer um nicht nur seine Freunde, sondern gleich die ganze Welt vor den Piraten zu retten.

Wer einmal Hand an eine der zahlreichen Versionen gelegt hat, weiß sofort, was ihn bei Rayman 3D erwartet. Wie vor über zehn Jahren springt, klettert, rennt und kämpft ihr euch durch viele unterschiedliche und enorm abwechslungsreiche Umgebungen. Zu Beginn stehen euch noch recht wenige Fähigkeiten zur Verfügung. So kann Rayman mit seinen Propeller-Haaren über weite Abgründe fliegen, kleinere Energiekugeln verschießen oder per Wandsprung hohe Klippen erklimmen. Weitere Fähigkeiten wie das Hangeln an Goldringen oder starke Energiebälle erhaltet ihr erst im Laufe des Abenteuers. Dazu müsst ihr wiederum gelbe Lumps einsammeln, kleine Feen-Wesen, von denen es 1000 Stück gibt. Diese sind in der gesamten Spielwelt verteilt und teilweise gar nicht mal so einfach zu finden. Zwar sind die einzelnen Bereiche recht linear, kleinere Abzweigungen laden aber trotzdem immer wieder zu fröhlichen Erkundungstouren ein.

Was Rayman 2 damals so herausragend gemacht hat, waren der gute Spielfluss sowie der hohe Grad an Abwechslung. Neben den normalen Hüpfeinlagen liefert ihr euch wilde Schießereien mit den fiesen Piraten, löst kleinere Rastel, reitet auf einer Rakete, fahrt Wasserski oder rutscht ellenlange Baumstümpfe entlang. Es ist schon unglaublich, was Ubisoft hier alles in dem Jump’n’Run untergebracht hat. Das Tolle dabei ist, dass sämtliche Gameplay-Elemente gut in einander übergehen und zu keiner Zeit aufgesetzt wirken. Auch die abgefahrenen und sympathischen Charaktere muss man einfach gern haben. Wenn sich die Kleinlinge um den Rang des Königs streiten oder Globox wieder tollpatschig durch die Gegend läuft, muss man einfach grinsen. Schön ist auch, dass der Schwierigkeitsgrad sehr gut ausbalanciert ist. Einsteiger können sich so mit wenig Arbeit in das Spiel hereinarbeiten, für erfahrenere Zocker gibt es aber dennoch genügend Anspruch, um auch länger bei der Stange zu bleiben. Ein Spagat, den nicht jedes Spiel so gut hinbekommt wie.