Vor knapp zwei Jahren veröffentlichte EA das Rennspiel Need for Speed: Shift und konnte somit die immer mehr in Bedrängnis geratene Rennspiel-Serie vor dem Totalschaden bewahren. Plötzlich lag der Fokus nicht mehr auf übertriebenen Arcade-Rennen, sondern auf Realismus. Das kam nicht nur bei der Presse, sondern auch bei den Spielern gut an. Nun befindet sich Shift 2 im Handel und das fehlende „Need for Speed“ im Titel verdeutlicht es dabei: Das stark auf Simulation ausgeprägte Rennspiel hat nicht mehr viel mit der Arcade-Reihe zu tun, die mit Hot Pursuit ebenfalls wieder zurück in die Erfolgsspur gefunden hat. Demnach hat EA nun also drei große Rennspiel-Franchise in petto: Die Arcade-lastigen Need for Speed und Burnout sowie das realistische Shift. Doch kann Teil Zwei mit den ganz großen Games mithalten?

PS3-Besitzer sollten sie mittlerweile gewohnt sein, trotzdem sind sie immer noch sehr nervig: Zwangsinstallationen. Vor allem dann, wenn diese mit gut fünfzehn Minuten zu Buche schlagen und die Ladezeiten trotzdem nicht sonderlich kurz sind. Doch sei’s drum. Zu Beginn habt ihr noch nicht allzu viel Auswahl, so könnt ihr euch nur in den Optionen austoben oder euch direkt in den umfangreichen Karriere-Modus stürzen. Hier werdet ihr auch gleich von dem hierzulande eher unbekannten Renn-Experten Vaugh Gittin jr. begrüßt, der euch fortan mit Rat und Tat zur Seite steht. Dieser schickt euch in einem schicken GTR-Auto auf die Piste – ohne jegliche Fahrerhilfen. So will das Programm herausfinden, was ihr bereits auf dem Kasten hat und passt die Einstellungen perfekt an euch an. Eine sehr gute Lösung, wie wir finden. Natürlich darf man auch jederzeit selbst an den Einstellungen schrauben, doch dazu später mehr.

Habt ihr die ersten beiden Probe-Rennen absolviert, müsst ihr den flitzigen GTR leider schon wieder abgeben und euch mit mickrigen 18.000 Credits stattdessen einen anderen Wagen suchen. Klar, dass man mit „so wenig“ Geld nicht sonderlich weit kommt, zu Beginn stehen euch also nur Standard-Karren wie ein VW Golf oder ein Seat Leon zur Verfügung. Allerdings: Geld verdient man recht schnell und so dauert es nicht lange, bis man sich auch den ersten Luxus-Schlitten in die Garage stellen darf. Hier hat Shift 2 gegenüber seinem Vorgänger mächtig zugelegt, auch wenn der Wahnsinn eines GT5 nicht erreicht wird. Knapp 120 Autos bietet euch EA an, immer noch eine stolze Anzahl, zumal es sich bei den meisten Fahrzeugen um richtige Flitzer handelt. Egal ob Porsche, VW, BMW, Audi, Lamborghini oder Lotus, sämtliche großen Hersteller sind vertreten. Nun ja, nicht alle, von Ferrari fehlt dabei jede Spur, allerdings wurden die Italiener im Vorgänger auch erst mit einem Patch nachgereicht. Vielleicht ist dies hier ja wieder der Fall. Klotzen, nicht kleckern heißt es auch bei den Strecken. 80 Pisten haben es auf die Disc geschafft, mehr als doppelt so viele wie in Shift (da waren es 34). Allerdings muss man fairen halber sagen, dass alle Pisten aus dem Vorgänger auch in Shift 2 enthalten sind, so kommt der Nachfolger also „nur“ auf etwas über 40 neue. Immerhin wurden die alten Schauplätze etwas überarbeitet, so dass auch Kenner auf ihre Kosten kommen. Die Auswahl lässt dabei keine Wünsche offen, egal ob Formel 1-Pisten wie Monza, Suzuzka oder der Nürburgring, oder ob weniger bekannte, aber hübsch designte Nachbauten von Strecken wie Zolder oder Bathurst, alle Pisten hinterlassen einen hervorragenden Eindruck und laden immer wieder zu einer flotten Runde ein. Cool ist auch, dass ihr sämtliche Kurse wahlweise am Mittag, Abend oder bei Nacht angehen könnt.