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Wildlife Park 3

Artikel erstellt von am 02.05.2011
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USK: all
  • Entwickler: A Alive
  • Publisher: Koch Media
  • Genre: Simulation
  • Release: 25.03.2011
  • Spieler: 1
  • Medium: DVD
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Wenn bei uns in Deutschland ein Spielgenre nahezu nicht aus der Mode kommt, dann sind es Aufbaustrategie- oder Managerspiele. Allen voran Die Siedler und die Anno-Serie erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit. Doch auch für andere Vertreter des Genres bietet sich immer ein wenig Raum, neben den Platzhirschen zu bestehen. Einer davon ist Wildlife Park. Die Tierparksimulation geht mittlerweile in die dritte Runde und bietet den Spielern die Möglichkeit, einen Zoo mit variantenreichen Tierarten aus den unterschiedlichen Klimazonen aufzubauen. Im Zuge des Medienrummels um den Eisbären Knut, der kürzlich verstorben ist, kann man sich auf diese Art seinen eigenen Knut heranzüchten und muss keine aufgebrachten Tierschützer und Pressefotografen fürchten. Doch Wildlife Park 3 bietet deutlich mehr, als sich nur mit einem Tier zu beschäftigen.

Warum die Deutschen derart fasziniert von Aufbaustrategiespielen sind, lässt sich kaum erklären. Vermutlich sprechen diese Spiele aber die planerischen Fähigkeiten von vielen an. Diese Eigenschaft ist bei Wildlife Park 3 ebenfalls von großer Bedeutung. Um diese auch in gehörigem Maß ausleben zu können, stehen zwei grundlegende Spielmodi zur Auswahl. Zum einen ist der typische Freispielmodus vorhanden, in dem man seinen eigenen Park nach eigenen Wünschen gestalten kann. Vorgaben gibt es so gut wie keine. Man kann lediglich ein paar grundlegende Dinge einstellen und dann geht das Spielen bereits los. Etwas anders aufgebaut ist hingegen der Missionsmodus. 20 verschiedene Probleme müssen gelöst werden. Das Schöne dabei ist, dass man die Missionen nach einer selbst bestimmten Reihenfolge absolvieren kann. Der Spieler beginnt als blutjunger Unternehmer und wird quasi als Feuerwehrmann in die verschiedenen Parks gerufen, um diese wieder konkurrenzfähig zu machen oder beispielsweise die Tierpopulation zu erhöhen.

Wer schon einmal ein Aufbaustrategiespiel gespielt hat, muss sich nur mit den neuen Menüpunkten anfreunden und los geht es. Das ist allerdings auch das Hauptproblem bei Wildlife Park 3. Die Symbole für die einzelnen Funktionen sind für Einsteiger absolut unintuitiv. Außerdem erschlägt einen die Flut an Menübuttons förmlich. Folglich sollte man für die reine Einarbeitungszeit ein paar Stunden einkalkulieren, bis man alle notwendigen Funktionen auf Anhieb findet. Hat man diese Einstiegshürde gemeistert, offenbart sich dem Spieler ein umfangreiches Produkt, bei dem auch auf viele Kleinigkeiten, wie zum Beispiel Krankheiten bei Pflanzen, geachtet wurde. Erstens beschäftigt man sich so auch abseits der Tierhaltung etwas und zweitens wird der Blick für den eigenen Gang in den Zoo geschärft, da man endlich einmal sieht, dass es mit der Tierhaltung und dem Unterhaltungsprogramm für die Besucher nicht getan ist.

Jede einzelne Facette des Spiels zu beschreiben, würde wahrscheinlich zu weit führen und durchaus in dem einen oder anderen Fall den Spaß an dem Spiel nehmen. Wir versuchen daher anhand des Aufbaus eines Gnu-Geheges einen Einblick in das Spiel zu geben. Bevor man sich ein paar Gnus auf dem örtlichen Markt kauft, muss zunächst das Gelände dafür hergerichtet werden. Dazu benötigen wir ein paar Sträucher, einen passenden Futtertrog und eine Abgrenzung, damit die Viecher nicht im ganzen Park herumlaufen. Eine Wasserstelle sollte ebenfalls angelegt werden. Jetzt können die Tiere gekauft werden. Doch in der Regel werden sie sich nicht gleich wohl fühlen. Eine kleine Grafik zeigt an, was den neuen Parkbewohnern fehlt. Im Falle der Gnus sind das primär zwei Dinge. Etwas zum Kratzen und einen Salzleckstein für Mineralien. Sind diese Dinge auch im Gehege vorhanden, denken die Tiere auch wieder nur an das Eine. Also müssen noch mehr Gnus gekauft werden. Sind genügend vorhanden, sorgt der Fortpflanzungstrieb für die notwendige Population. Das war jetzt ein kleiner Einblick in die Aufzucht von Gnus. Darüber hinaus müssen Wege angelegt, die Besucher unterhalten, Personal eingestellt, sonstige Ausgaben und viele weitere Dinge beachtet werden. Bis man alles gesehen hat, wird also einige Zeit vergehen. Optisch macht Wildlife Park 3 dank der Gambryo-Engine eine gute Figur. Die Tiere sehen selbst bei näherer Betrachtung und in Bewegung einfach atemberaubend aus. Dank der zufälligen Anordnung von Fell und Farbgebung unterscheiden sich die Tiere auch. Die Menschen, seien es nun Personal oder Besucher, hätten dagegen durchaus etwas mehr Feinschliff vertragen können. Die Umgebung weiß ebenfalls zu gefallen und überzeugt mit vielen Details. Wer über einen leistungsfähigen Rechner verfügt, freut sich über zahlreiche Grafikfilter, die das Bild noch geschmeidiger machen. Akustisch nähert man sich der Tierwelt enorm an. Sowohl Geräusche als auch die Laute der Tiere klingen authentisch. Nur die Sprachausgabe hätte etwas emotionaler ausfallen können. Die Musik verhält sich leider sehr unauffällig.

Das Fazit: Wildlife Park 3

Wildlife Park 3 überzeugt mit einer ausreichend langen Kampagne und einem ausgewogeneren Schwierigkeitsgrad. Nur die Einstiegshürde, die man sich durch ein fragwürdiges Menüdesign selbst zuzuschreiben hat, könnte für den einen oder anderen etwas hoch sein. Wer sich aber da durch gekämpft hat, bekommt eine umfangreiche und vor allem optisch schick präsentierte Aufbausimulation geboten. Eine Anmerkung gibt es allerdings noch. Man sollte sich schon für einen Tierpark interessieren.

8 / 10
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