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Harvest Moon: Frantic Farming
Inzwischen dürfte es selbst beinharten Fans der Landwirtschafts-„Simulation“ schwer fallen, alle Episoden der Harvest Moon-Reihe frei aus dem Gedächtnis aufzusagen. Ernsthaft, es würde uns nicht wundern, wenn selbst die Entwickler-Teams hinter den Spielen Probleme damit hätten, ihre eigenen Werke ohne Spickzettel aufzuzählen, wenn man an die Frequenz denkt, mit der neue Spiele der Reihe seit dem SNES-Erstling in die Verkaufsregale wandern. Überhaupt, gibt es eigentlich soviel Freizeit für irgendjemanden auf der Welt, um bei den ja recht zeitintensiven Spielen noch mithalten zu können? Vielleicht waren es diese Überlegungen, aus denen Harvest Moon: Frantic Farming entstand. Zwar legt es der Name nicht nahe, aber wer hinter dem NDS-Spiel die übliche Bauer-sucht-Frau-Geschichte vermutet, wird eine Überraschung erleben.
Eigentlich müssten die Mädels und Jungs der Sonnen-Insel auf Wolke Sieben schweben, schließlich schießt das angebaute Gemüse und Obst seit kurzer Zeit wie verrückt aus dem bestellten Boden. Allerdings nimmt der spontane Wachstumsschub dermaßen abnorme Züge an, dass die Bewohner der Insel einer Untersuchung schon aus reiner Neugier nicht zu widerstehen vermögen. Bevor es aber in den Story-Modus geht, ist ein Besuch im Tutorial ratsam, denn mit seinen zahlreichen Vettern hat Harvest Moon: Frantic Farming recht wenig zu tun. Hinter dem neuen Spiel steckt vielmehr ein waschechter Puzzler alter Schule. Kein Wunder also, dass ihr die meiste Zeit, wenn ihr nicht gerade in den zahlreichen Gesprächssequenzen der Ursache des Mysteriums der Insel nachgeht, vor einem maximal aus 7x7-Plätzchen bestehendes Spiel-Feld verbringt. Je nach Farbe des Feldes, wachsen dort sprichwörtlich die Früchte eurer Arbeit, wie Salate, Erdbeeren und Kartoffeln aus der Erde. Als Hilfskraft steht ein fleißiges Wichtelmännlein am Rand des Feldes bereit, welches den eigentlichen Erntevorgang erledigt. Jedes Stück Obst und Gemüse unterliegt einem vierstufigen Entwicklungszyklus, in dessen Verlauf die Saat zum reifen Stück Natur heranwächst, woraufhin es dem Wichtel möglich ist, das fertige Produkt zu ernten. Die Krux an der ganzen Angelegenheit: Der Helfer kann sich nur zu Feldern bewegen, auf denen eine reife Frucht vorhanden ist. Ist kein solches Feld um ihn herum in Reichweite, müsst ihr zum Touchpen greifen, da ihr die Felder frei verschieben könnt. Clevere Hobby-Bauer und Tüftler ordnen die Felder dabei so an, dass diese schön ordentlich aneinander grenzen und der Helfer in einem Rutsch gleich mehrere reife Sorten einsammelt.
Ein weiteres zentrales Element ist das Gießen der Pflanzen. Die Bewässerung erledigt der Helfer quasi nebenbei, da er beim Ernten, ob aus verborgener Intelligenz oder reiner Tollpatschigkeit lässt sich schwer sagen, köstliches H2O auf die angrenzenden Felder verschüttet, wodurch bei den dort in der Erde steckenden Pflanzen ein Wachstumsschub auf die nächste der vier Stufen ausgelöst wird. Dass die in hoffentlich maßgeblicher Voraussicht erfolgende Verschiebung der Felder über Erfolg oder Misserfolg entscheidet, müssen wir kaum extra hervorheben. In der Praxis ist spätestens dann der Zug abgefahren, sobald keine fertig entwickelten Pflanzen mehr auf dem Feld sind und euer Helfer festsitzt. Im Story-Modus kommen ja nach Mission auch noch zu erfüllende Vorgaben hinzu. Wäre ja aber auch irgendwie langweilig, wenn dem nicht so wäre und so rackern wir uns ab, damit die vorgegebene Menge an Kartoffeln noch vor dem Ablauf des Zeitlimits auf den Tisch landen, messen uns in Duellen mit anderen Charakteren oder lassen die grauen Zellen gleich in einer 2 gegen 2-Variante zu Höchstleistungen auflaufen. Klingt recht abwechslungsreich und ist es auch – für eine Spieldauer von knapp einer Stunde. Länger dauert die Kampagne pro Charakter nämlich nicht an, aber da es mit insgesamt zwölf spielbaren Figuren einen recht umfangreichen Cast gibt, relativieren sich die Dinge ein wenig und eine ausreichende Spielzeit ist in der Relation gegeben. Im Praxistest kann die Motivation unter Wiederholungen leiden, auch wenn man die Geschichte jeweils aus dem Blickwinkel der jeweils ausgewählten Figur erleben kann (wobei die Story so oder so nur hanebüchenes Beiwerk ist und eher den Spielfluss stört) und die Damen und Herren individuelle Fähigkeiten in das Spielgeschehen einfließen lassen.
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