Ihr seht schon, ein spielerischer Meilenstein scheint No More Heroes also nicht gerade zu sein. Wieso schafft es der Titel dann aber trotzdem, zu unterhalten? Ganz einfach: Dank dem guten Kampfsystem sowie den spannenden Bossfights. Bevor ihr euch mit den Top-Ten anlegen könnt, müsst ihr euch stets durch Massen derer Schläger kämpfen. Das hat schon auf der Wii enorm Spaß gemacht, und tut es dank Move-Support auch jetzt wieder. Wer sich jetzt endlich auf eine 1:1-Umsetzung eurer Bewegungen gefreut hat, wird aber enttäuscht, denn nach wie vor könnt ihr nur in vorgegebene Richtungen schlagen. Je nachdem, wie hoch ihr dabei Move haltet, desto höher schlagt ihr auch, was eine wichtige Rolle in den Kämpfen spielt, da Gegner, die sich gerade mittig schützen, so nur oben oder unten getroffen werden können. Dadurch kommt so etwas wie Taktik ins Spielgeschehen, da blindes Draufschlagen nur wenig Sinn hat. Dank Lock-On-Funktion habt ihr eure Feinde übrigens jederzeit bestens im Blick. Wer keinen Bock auf Gefuchtel hat, darf übrigens auch per Sixaxis-Controller zu Felde ziehen.

Glücklicherweise stehen euch auch viele Kombinationen zur Auswahl, sodass zumindest beim Kampfsystem für genügend Abwechslung gesorgt ist. Besonders genial wird es bei den finalen Schlägen. Dann erscheinen drei Symbole, ähnlich wie bei einem Glückspielautomaten. Je nachdem, welche Symbole stehen bleiben, fällt auch der Finisher aus. Dann erscheint zum Beispiel plötzlich ein Fadenkreuz und ihr könnt alle herumstehenden Feinde ausschalten, ihr werdet blitzschnell oder eine Explosion tötet alles und jeden in eurer Nähe. Für all das muss euer Beam-Katana übrigens stets aufgeladen sein, ansonsten müsst ihr per kräftigem Schütteln neue Energie erzeugen. Alleine die normalen Kämpfe machen schon ordentlich Laune, die Bossfights packen da aber noch zwei, drei Schippen drauf. Diese sind nicht nur furios inszeniert, sondern auch extrem anspruchsvoll. Nur mit der richtigen Taktik hat man hier eine Chance auf den Sieg. Apropos Bossfights: Eine Neuerung in Heroes' Paradise ist der Score-Attack-Modus. Hier absolviert ihr einen Bosskampf nach dem anderen und werden am Ende mit einem Highscore belohnt. Diesen könnt ihr online dann mit anderen Spielern vergleichen.

Technisch war schon die Wii-Version ein zweischneidiges Schwert. Klar, Santa Destroy sieht ziemlich monoton und altbacken aus, auch die Charaktermodelle wirken veraltet, von den pixeligen Effekten ganz zu schweigen. Allerdings ist dies von den Entwicklern auch genau so beabsichtigt und irgendwie passt dieser Look auch perfekt zu No More Heroes. Entweder steht man drauf, oder eben nicht. Nicht zu erklären sind aber die zahlreichen Ruckler, die den Spielfluss immer wieder stören. Das war auf der Wii noch nicht so. Zudem sind Texturen und Effekte kaum besser als vor drei Jahren, hier wäre sicherlich mehr drin gewesen. Dafür kommt die PS3-Fassung ungeschnitten daher und bietet reichlich Pixel-Blut, Nintendo-Jünger mussten noch mit schwarzem Rauch vorlieb nehmen. Akustisch gibt es wenig zu bemängeln, die englischen Synchronsprecher erledigen einen guten Job und auch die Musikstücke und Effekte gehen in Ordnung.

Das Fazit: No More Heroes: Heroes' Paradise