Just Cause war sicherlich ein äußerst unterhaltsamer Titel. Klar, das Action-Spiel hatte so seine Schwächen, die lahme Story und die abwechslungsarmen Missionen sind da nur die gröberen. Trotzdem machte es unglaublich viel Spaß, mit Rico Rodriguez auf einer fiktiven Insel für Chaos zu sorgen, vor allem, weil Just Cause wie kein zweites Spiel solch spektakuläre Stunts ermöglichte. Seit kurzem steht nun der Nachfolger im Handel zum Kauf bereit. Wie bei jedem Nachfolger gilt auch bei Just Cause 2: Alles soll schöner, größer und besser werden. Ob das den Entwicklern von Avalanche gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Review.

Eines vorweg: Einen Innovationspreis für die beste Story wird auch Just Cause 2 nicht gewinnen. Abermals schlüpft ihr in die Rolle des Draufgängers Rico Rodriguez, der auf der fiktiven Trauminsel Panau seinen ehemaligen Kollegen Tom Sheldon ausfindig machen soll. Dieser hat nämlich einfach die Seiten gewechselt und gehört folglich zu den Bösen. Und da Rico schon einmal auf Panau ist, kann er ja auch noch den fiesen Diktator Baby Panay seines Amtes entheben und der Bevölkerung ein besseres Leben verschaffen. Ihr seht schon, besonders originell ist die Story von Just Cause 2 nicht, zu keiner Zeit tritt auch nur ansatzweise eine Spannung auf. Das will Just Cause 2 aber auch gar nicht, denn dank der sarkastischen und humorigen Inszenierung reicht die Story durchaus dafür aus, um zumindest einen Grund dafür zu liefern, warum Rico nach Panau muss.

In Just Cause 2 geht es um ganz andere Dinge als komplexe Geschichten: um reinrassige Action. Just Cause 2 ist ein Open-World-Titel wie er im Buche steht, als Spielplatz dient euch eine über 400 Quadratkilometer große Trauminsel - diese ist um einiges größer als das ohnehin schon riesige Liberty City in GTA 4. Eine große Insel bot allerdings auch schon der Vorgänger, was damals zugleich Fluch und Segen auf einmal war. Auf der einen Seite konnten die wunderschönen Dschungel-Landschaften und Strände zwar auf den ersten Blick überzeugen, nach wenigen Stunden hatte man allerdings schnell genug davon. Das hat sich in Just Cause 2 glücklicherweise geändert. Die riesige Insel Panau ist nämlich in mehrere Klimazonen eingeteilt, dank Schneelandschaften, riesigen Wüsten, dichtem Dschungel und traumhaften Stränden ist alles dabei, was man sich als Spieler nur wünschen kann. Natürlich fehlen auch größere wie kleinere Ansiedlungen sowie Industriegebiete und Militäranlagen nicht, an optischer Abwechslung mangelt es Just Cause 2 also sicherlich nicht. Auch riesige Canyons oder Berglandschaften sind mit von der Partie, in diesem Punkt hat Avalanche also Wort gehalten und mehr geliefert. Es lohnt sich auch, jede noch so verwinkelte Ecke der Insel zu erkunden, da ihr immer wieder verschiedene, versteckte Gegenstände finden könnt. Ein ganz besonderes Geheimnis hat Avalanche aber für Fans der US-Serie LOST parat. Wer lange genug sucht, dürfte sich bald auf ein Wiedersehen mit der bekannten Serien-Insel freuen, nebst diversen Eastereggs wie Flugzeugwrack oder Luke. Einfach genial!