Üblicherweise bewegt man sich schwebend durch das Geschehen, während einem die Gegner nur so einheizen. In manchen Abschnitten darf man sogar zu Fuß unterwegs sein. Das ist aber nur die halbe Miete, denn Ausweichen funktioniert auf Dauer nicht. Um sich selbst zur Wehr zu setzen, verfügt die Spielfigur, egal ob man mit Isa oder Kachi unterwegs ist, über zwei verschiedene Angriffsarten. Entweder man schießt oder nutzt den Nahkampf. Je nach Gegnertypus ist einmal das eine von Vorteil und einmal das andere. Unterschiede ergeben sich bei Kachi und Isa lediglich in der Form ihrer Zielerfassung und aufgeladenen Schüsse. Hier muss man sehen, was einem besser gefällt - Mehrfacherfassung oder Explosionsgeschoss. Für Bossgegner eignet sich im Zweifelsfall besser ein Explosionsgeschoss, da dieses auch umliegende Gegner in Mitleidenschaft zieht und man damit auch fast immer den Schwachpunkt des Bosses erwischt. Das ist wichtig, denn auch wenn das Spiel schon im normalen Verlauf bretthart ist, die Endgegner setzen dem noch einmal die Krone auf. Zumal diese nach dem ersten K.O. meist nicht erledigt sind. Mehrstufige Kämpfe sind bei Sin and Punishment keine Seltenheit. Diese Kämpfe verlangen alles vom Spieler ab. Es muss sich eine Taktik überlegt und der Schwachpunkt erkannt werden. Dabei wird das Spiel niemals unfair. Faire Rücksetzpunkte innerhalb der Levels und Kämpfe sorgen für ein spaßiges, aber hartes Spielvergnügen und wer sich mit dem Spiel länger befasst, wird feststellen, dass es sogar möglich ist ohne Energieverlust einen Level abzuschließen. Um Highscores bei den weltweiten Ranglisten zu erreichen, ist das natürlich von Vorteil. Schade nur, dass dieses intensive Abenteuer nach 6-8 Stunden sein Ende findet und es bis auf die, zugegeben motivierenden, Ranglisten und eine erweiterte Endsequenz kaum etwas zu entdecken gibt. Wer möchte, kann das Spiel auch zu zweit durchspielen. Der zweite Spieler bekommt zwar keine eigene Spielfigur, kann aber mit einem eigenen Fadenkreuz auf Gegnerjagd gehen.

Sin and Punishment: Successor of the Skies zelebriert ein fulminantes Action-Spektakel auf der Wii. Selten sah man so viel Bewegung in einem Spiel für die Wii. Vielen anderen Entwicklern dürften damit die Argumente ausgehen, anspruchsvolle Grafik auf die kleine weiße Kiste von Nintendo zu zaubern. Zumal sich Treasure auch traut Grafikeffekte einzusetzen, die man bei anderen Studios vergeblich sucht. Der Titel gehört zu den wenigen Spielen, die Bump-Mapping auf der Wii einsetzen, um Objekte noch plastischer wirken zu lassen. Ein Großteil des Spiels ist in zarten Pastelltönen gehalten, was dem Ganzen einen surrealen Touch verleiht. Gänzlich frei von optischen Mängeln ist auch Sin and Punishment nicht. Manche Texturen wirken verwaschen und die Animationen in den Zwischensequenzen sind streckenweise etwas hölzern. Dafür gibt es ordentlich was auf die Ohren. Krachende Soundeffekte und stellenweise melancholische Melodien erschaffen eine triste Endzeit-Atmosphäre. Eine englische Sprachausgabe lässt einen förmlich mitfiebern und kann für Japano-Fans sogar auf Japanisch umgestellt werden.

Das Fazit: Sin and Punishment: Successor of the Skies