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God of War: Ghost of Sparta
Neben den bereits bekannten Klingen, gesellen sich im Laufe der Kampagne neue Waffen und Fertigkeiten in euer Inventar, denen es vorzüglich gelingt, das Kampfgeschehen auch langfristig interessant zu gestalten. Da wäre beispielsweise die ikonische Kombination aus einem Speer und einem Schild, mit der unser Spartaner endgültig zur Höchstform aufläuft und seine Widersacher auch aus großer Entfernung ins Visier nehmen kann. Lobenswert: Dank des Schildes ist es erstmals in der Reihe möglich, zu blocken und sich gleichzeitig zu bewegen. Ein Feature, das von der Community in den vergangenen Jahren mehrfach gewünscht wurde. Zu den weiteren neuen Fertigkeiten gehört die Möglichkeit, Kratos' Klingen dank Theras Fluch kurzzeitig in Feuer zu tauchen, was unterschiedliche Vorteile mit sich bringt. Beispielsweise lassen sich Rüstungen und Schilder, von denen Kratos' Klingen im Normalfall wirkungslos abprallen, ohne weiteres zerstören. Des Weiteren lassen sich mit dem heißen Element Wege freilegen, die sonst versperrt bleiben. Selbiges gilt für eine neue Fertigkeit, mit der Kratos in bester Star Wars-Manier mit Blitzen um sich wirft. Abseits des Kampfes, kommen die neuen Fähigkeiten in den rudimentär integrierten Rätseleinlagen zum Einsatz. Während man von Kampf zu Kampf hetzt, bewegt sich der grimmige Anti-Held wie gewohnt auf linearen Pfaden, die den eigenen Forschungsdrang zwar merklich ausbremsen, den Jungs von Ready At Dawn im Gegenzug jedoch die Möglichkeit gaben, mit beeindruckenden Kulissen und spektakulären Kamerafahrten zu punkten.
Trotz der vorgegebenen Pfade solltet ihr die Augen offen halten. Schließlich stoßt ihr während eurer Reise auf zahlreiche Schatzkisten, die unterschiedliche Inhalte offenbaren. Mit den roten Orbs, die auch im Kampf gesammelt werden können, verbessert ihr eure Waffen und Fertigkeiten, ihre grünen Pendants regenerieren die Energieleiste des Spartaners und in regelmäßigen Abständen warten Schätze wie Gorgonenaugen, die eure Lebensleiste dauerhaft erhöhen, oder Phoenixfedern, mit denen die Magieleiste erweitert wird. Eifrige Schatzsucher kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Wer die verschiedenen Schauplätze gewissenhaft inspiziert, stößt gelegentlich auf exklusive Schätze, die nach dem Abschluss der knapp achtstündigen Kampagne neue Herausforderungen und kleine Gimmicks wie Artworks oder Videos freischalten.
Flimmert der Abspann über den Bildschirm, ist wie bereits angesprochen noch lange nicht Schluss. Ehrgeizige Zeitgenossen dürfen sich am höchsten Schwierigkeitsgrad versuchen, Sammler starten eine zweiten Durchlauf, um weitere Extras freizuschalten, und der Arena-Modus eignet sich dank seiner zahlreichen Möglichkeiten immer wieder für eine kleine Runde zwischendurch - der Möglichkeit, wie in Dante's Inferno eigene Abschnitte zu basteln, sei Dank. Somit gibt es mehr als genug Gründe, Ghost of Sparta ein weiteres Mal anzugehen. Neben dem Umfang, punktet auch die audiovisuelle Umsetzung, die in dieser Form neue Standards auf der PlayStation Portable setzt. Gelegentlich macht sich zwar der unschöne Tearing-Effekt breit, diesen wird man nach wenigen Stunden aber nicht mehr oder nur noch gelegentlich zur Kenntnis nehmen. Zu sehr zieht einen die krachende Inszenierung von Ghost of Sparta in seinen Bann. Grandiose Licht- und Schatteneffekte tauchen die monumentalen Kulissen in ein atmosphärisches Licht, die wuchtigen Bosskämpfe lassen euch mehr als einmal den Kiefer in Richtung Boden klappen und auch die beeindruckenden Feuer-, Rauch- und Wassereffekte hätten wir der PSP in dieser Form nur bedingt zugetraut. Gelegentlich bekommt man dabei das Gefühl vermittelt, dass die Jungs von Ready At Dawn schlichtweg zu viel wollten, was sich am gelegentlichen Schluckauf der Engine bemerkbar macht. Diese halten sich erfreulicherweise aber in Grenzen. Nicht minder beeindruckend fällt die akustische Untermalung aus, die man wenn möglich mit einem hochwertigen Kopfhörer genießen sollte. Dem God of War-typisch abwechslungsreichen Soundtrack mitsamt seiner hochwertigen deutschen Synchronisierung und den krachenden Soundeffekten werden die Lautsprecher des Handhelds nämlich nur selten gerecht.
Das Fazit: God of War: Ghost of Sparta
Man könnte jetzt lamentieren, dass man sich bei Ghost of Sparta gar nicht erst die Mühe machte, das Abenteuer von Kratos mit kleineren Innovationen in eine neue Richtung zu lenken. Doch damit würde man den Mannen von Ready At Dawn sicherlich Unrecht tun. Alles in allem macht nämlich auch der neueste Ableger alles richtig und liefert das ab, was Anhänger des grimmigen Spartaners erwarten: Umwerfende Kulissen, intensive und blutige Scharmützel, eine krachende Soundkulisse und das gleichermaßen abwechslungsreiche wie einsteigerfreundliche Kampfsystem. Da man auch bei der Spieldauer nachbesserte und selbst langjährigen Fans der Serie faszinierendes, neues Hintergrundwissen zu Kratos' Geschichte kredenzt, wartet unter dem Strich einer der besten Titel des PlayStation Portable-Jahres 2010, der in jede gut sortierte Sammlung gehört.
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