Spektakuläre Kombos sollte man im neuen Herr der Ringe-Spiel nicht erwarten. Zwar kann auch Aragorn ein paar Angriffe aneinanderreihen und den einen oder anderen mächtigeren Hieb ausführen, besonders viel Vielfalt wird euch aber nicht geboten. Das Leveldesign ist meistens sehr linear, nur selten kann man vom vorgegebenen Pfad abweichen und versteckte Items einsacken. Wie aus anderen Genre-Vertretern bekannt, könnt ihr den Waldläufer nach und nach mit stärkeren Fähigkeiten ausstatten. Dazu nutzt ihr das Gold, das ihr im Laufe des Abenteuers von besiegten Gegnern einsammelt und kauft euch praktische Artefakte, die euch unter anderem stärker oder zäher machen. Diese Tokens könnt ihr dabei nicht nur für euch selbst, sondern auch für eure Mitstreiter Gimli und Legolas einsammeln, auf die ihr immer wieder stoßt. Die Abenteuer von Aragorn bietet darüber hinaus noch einen Koop-Modus. Ein zweiter Spieler kann jederzeit in die laufende Partie ein- und aussteigen. Dieser schlüpft dann in die Rolle des mächtigen Zauberers Gandalf und kann wahlweise seine Feinde mit Lichtblitzen brutzeln oder Aragorn mit Unterstützungszaubern unter die Arme greifen.

Das Gameplay schickt euch allerdings nicht nur von einem Kampf zum anderen. Immer wieder schlüpft ihr auch in die Haut von Sams Sohn Frodo, der in Beutelsend auf Erkundungstour geht und für die Dorfbewohner kleinere Aufgaben erledigt. Besonders anspruchsvoll sind diese wie auch der Rest des Spiels nicht gerade, meist geht es nur darum, einen bestimmten Gegenstand von A nach B zu transportieren. Diese kleinen Einlagen sollen etwas Abwechslung in das ständige Gekämpfe bringen. Was für erwachsene Spieler aber recht schnell langweilig wird, ist für jüngere Zocker sicherlich ganz interessant, da die Streifzüge durch das Auenland recht stimmungsvoll in Szene gesetzt wurden.

Generell gehört die Grafik zu den größten Stärken des Titels. Das liegt zum einen an den für Wii-Verhältnisse knackigen Texturen, zum anderen aber auch an den detaillierten Spielumgebungen und überzeugenden Effekten. Da es sich hier um ein Spiel für Kinder handelt, haben sich die Entwickler gegen einen realistischen Look entschieden und spendierten dem Titel eine ansehnliche Comic-Grafik. Sowohl Helden als auch Monster wirken somit sehr kindgerecht, die eigentlich grimmig drein guckenden Trolle haben so eine starke Ähnlichkeit mit dem beliebten Oger Shrek. Ebenfalls gut gelungen ist die akustische Seite. Dafür sorgen unter anderem der tolle atmosphärische Filmsoundtrack sowie die Original-Synchronsprecher. Aber auch die Soundeffekte gehen vollkommen in Ordnung

Das Fazit: Der Herr der Ringe: Die Abenteuer von Aragorn