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Blur
Zu den effektivsten Systemen gehört sicherlich der Shunt genannte, pulsierende rote Ball, der, einmal auf die Reise geschickt, über die Piste rast und sich selbstständig ein Ziel sucht. Damit euch in der Opferrolle nicht vollkommen unerwartet das Blech wegfliegt, kündigen sich solche Attacken mit einem blinkenden Warnsignal an, was euch im besten Falle die Möglichkeit bietet, ein gewagtes Manöver an den Tag zu legen und der Attacke auszuweichen. In den meisten Fällen geht es aber dermaßen hektisch zu, dass man wohl in drei von vier Fällen nicht mehr rechtzeitig reagiert und nach einem spektakulären Crash einige Plätze verliert. Aber es ist ja nicht so, dass man sich nicht verteidigen oder zurückfeuern könnte. Platziert hinter einer undurchsichtigen Kurve einfach eine Mine, setzt die Motoren eurer Kontrahenten kurzzeitig mit einem Elektroschock außer Gefecht oder macht dank des Nitros einige Sekunden gut. Und wie wäre es eigentlich, wenn man sich mit dem Schild vor gegnerischen Attacken schützt? Die Power-Ups lockern das Spielgeschehen angenehm auf und sorgen zudem für eine angenehme Note taktischen Denkens. Schließlich bringt es nur wenig, die Power-Ups sinnlos zu verheizen, wenn man sie doch deutlich intelligenter Einsetzen könnte. Ein kleiner Tipp am Rande: Haltet auf den Strecken nach Reparatur-Kits Ausschau, damit sich euer Vehikel nach einigen Treffern nicht in seine Bestandteile auflöst. Das Rennen könnt ihr zwar trotz eines Totalschadens fortsetzen, müsst allerdings damit leben, dass ihr euch in den meisten Fällen am Ende des Feldes wiederfindet.
Einen Großteil seiner Motivation bezieht Blur aus dem spielinternen Rang-System, das im Mehrspieler-Modus zum Einsatz kommt. Jede Aktion, sei es ein gewonnenes Rennen, eine sauber beendete Runde oder das Abschießen von Kontrahenten, beschert euch Fans, die in diesem Fall gleichbedeutend mit den klassischen Erfahrungspunkten sind und euch in regelmäßigen Abständen einen Rang nach oben befördern. Dies bringt zwei Vorteile mit sich. Zum einen setzt sich der Mehrspieler-Modus aus verschiedenen Rennklassen zusammen, von denen euch zunächst aber nur eine Hand voll zur Verfügung stehen. Die restlichen werden freigeschaltet, indem ihr euch online einen Namen macht und virtuelle Fans um euch schart. Des Weiteren gewährt euch der Aufstieg auf den nächsten Rang den Zugriff auf optische Spielereien und Extra-Fertigkeiten, mit denen man den eigenen Untersatz individuell gestalten kann. Soll euer Bolide mehr Schaden wegstecken können? Oder setzt ihr doch lieber auf eine höhere Endgeschwindigkeit? Die Wahl liegt ganz bei euch. Bereits in der Beta stellte sich dank des motivierenden Rang-Systems schnell ein Suchtgefühl ein, da man stets auf der Suche nach neuen Gadgets ist, mit denen der eigene Wagen erweitert werden kann. Ausreichend Content in der Vollversion vorausgesetzt, könnte Blur also ohne weiteres für Wochen und Monate motivieren. Zumal auch der sozialen Komponente Bedeutung beigemessen wurde. Über die integrierte Twitter-Funktion ist es beispielsweise möglich, die eigenen Erfolge - oder Misserfolge, je nachdem - mit der ganzen Online-Welt zu teilen.
Technisch merkt man Blur ein wenig an, dass man den bis zu 20 Fahrern und der krachenden Action auf dem Bildschirm Tribut zollen musste, um eine stabile Framerate zu garantieren. Zwar weist man im Rahmen der Beta noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass sich der Titel noch in Arbeit befinden, von der Grafikpracht eines Project Gotham Racings 4 ist allerdings nicht viel geblieben. Zu den optischen Highlights gehören sicherlich die spektakulären Lichteffekte, wenn ein Power-Up mal wieder einen bemitleidenswerten Piloten von der Strecke pustet, sowie die weitestgehend stabile Engine. Diese Pluspunkte erkauft man sich jedoch mit mittelmäßig modellierten Vehikeln und den etwas abwechslungsarmen Strecken. Zusätzlich trüben kleinere Grafikfehler das Gesamtbild. Diese führen wir aber einmal auf das Beta-Stadium von Blur zurück und gehen davon aus, dass diese in der Vollversion der Vergangenheit angehören.
Einschätzung: Blur
Mit Blur stellen die Mannen von Bizarre Creations einmal mehr die eigenen Ambitionen, das Genre durch neue Konzepte zu bereichern, unter Beweis. Und in der Tat könnte hier nach Project Gotham Racing der nächste große Wurf gelingen. Nach einer gewissen Einarbeitungszeit geht die Steuerung ohne weiteres von der Hand, dank der zahlreichen Power-Ups rummst und kracht es gewaltig und das Rang-Systems des Multiplayers wird virtuelle Piloten für lange Zeit bei Laune halten. Lediglich kleinere Macken trüben den Spielspaß: Mit bis zu 20 Piloten gleichzeitig kann es mitunter etwas hektisch zugehen und auch die zufällige Zuordnung des Startplatzes könnte man sicherlich intelligenter lösen. Optisch darf man ebenfalls noch eine Schippe nachlegen, sofern Blur technisch nicht im Mittelfeld versinken soll. Aber bis Mai ist ja noch ein wenig Zeit. Warten wir es also ab.
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