Donkey Kong Country Returns ist nämlich alles andere als ein einfaches Spiel. Wer im Vorfeld befürchtet hat, dass Nintendo die Marke im Zuge des Casual-Trends vereinfacht, den können wir beruhigen: Die Levels haben es ganz schön in sich! Nicht selten werdet ihr die Wiimote wütend auf das Sofa schlagen, eine gewisse Frust-Toleranz sollte man in jedem Fall mitbringen. Vor allem die Bosskämpfe sind teilweise richtig knackig und erfordern immer eine passende Taktik. Einfach nur stupide auf die Gegner hüpfen ist nicht mehr. Damit aber auch Neueinsteiger nicht überfordert werden, haben sich die Macher einige Tricks einfallen lassen. Zum einen wäre da der Super-Guide, der schon in Super Mario Galaxy 2 und New Super Mario Bros. Wii zum Einsatz kam. Sterbt ihr zu oft an einer Stelle, bietet euch das Programm irgendwann seine Hilfe an. Nehmt ihr diese an, wird Donkey Kong automatisch durch die Levels bugsiert – alle einsackbaren Objekte gehen dann aber verloren. Darüber hinaus gibt es in jedem Abschnitt mindestens einen Checkpoint, in schwierigeren Levels sogar mehrere. Neu ist zudem, dass Donkey als auch Diddy jeweils zwei Herzen besitzen, soll heißen, zwei Treffer einstecken können, in den alten Games war schon nach einer feindlichen Berührung Schluss. Durch diese kleinen Hilfestellungen wird verhindert, dass das Spiel zu unfair wird – leicht ist es aber definitiv nicht, und das ist auch gut so!

Wer eine kleine Auszeit von dem ständigen Gehüpfe braucht, der besucht den alten Cranky Kong in seinem Laden. Hier könnt ihr euch im Tausch gegen Bananen-Münzen mit nützlichen Items eindecken, beispielsweise zusätzlichen Leben oder einem Schlüssel, der neue Pfade auf der Oberwelt-Karte öffnet. Zudem hat der alte Affe noch einen Unverwundbarkeits-Trank sowie ein Extra-Herz im Angebot. Besonders interessant dürfte aber Squawks sein, der aus den Vorgängern bekannte Papagei. Dieser hilft euch dabei, die versteckten Puzzleteile aufzuspüren. Cranky Kong wäre nicht Cranky Kong, wenn er nicht jeden von euch getätigten Kauf kommentieren würde. Legt ihr euch beispielsweise den Schlüssel zu, wirft euch der Tattergreis vor, abkürzen zu wollen. Einfach nur herrlich! Wer übrigens keine Lust hat, das affige Abenteuer alleine zu absolvieren, darf sich jederzeit einen Kumpel an die Seite holen. Dieser schlüpft dann in die Rolle von Diddy Kong. Im Gegensatz zu den älteren Episoden können nun aber beide Affen gleichzeitig umherlaufen, früher war dies nur abwechselnd möglich. Diddy hat dabei einige coole Moves auf Lager: Mit seinem Raketen-Jetpak kann er kurzzeitig in der Luft fliegen und die Peanut-Pistole feuert Erdnüsse auf eure Gegner ab. Ziemlich clever: Ist einer der beiden Spieler unerfahrener als der andere und hat bei den kniffeligen Sprung-Einlagen kleinere Probleme, kann Donkey Diddy jederzeit auf den Rücken nehmen. Dann meistert Spieler Eins die schwierige Passage und kann im Anschluss Spieler Zwei wieder herunter lassen. So kommen auch Einsteiger voll auf ihre Kosten.

Spielerisch kann man Donkey Kong Country Returns also kaum etwas vorwerfen, auch technisch ist das Game ein echtes Brett. Die unterschiedlichen Umgebungen sind wunderschön designt und verzücken ein ums andere Mal das Spielerauge. Das gilt natürlich auch für die tollen Kong- und Gegner-Modelle, die vor allem durch ihre tollen Animationen überzeugen. Die Grafik präsentiert sich dabei knackig scharf und könnte so jederzeit auch auf einer HD-Konsole laufen. Übertroffen wird die geniale Optik nur noch vom grandiosen Soundtrack. Veteranen freuen sich dabei auf viele bekannte Melodien, die sofort die passende Donkey Kong-Atmosphäre hervorrufen und an die gute alte Zeit erinnern. Aber auch die neuen Musikstücke gehen sofort ins Ohr und passen genauso wie die Soundeffekte wie die Faust aufs Auge.

Das Fazit: Donkey Kong Country Returns