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Kinect Joy Ride
Die Wii hat Mario Kart, die PS3 ModNation Racers…und was hat die Xbox 360? Ok, Sonic & Segas Allstar Racing ist sicherlich alles andere als ein schlechter Fun-Racer, einen exklusiven Genre-Vertreter sucht man auf der Redmonder-Konsole aber vergeblich. Zeit also, das langsam zu ändern! Das haben sich wohl auch die Jungs und Mädels von Microsoft gedacht und veröffentlichen mit Joy Ride einen waschechten Fun-Racer. Und da Kinect passenderweise am gleichen Tag erschienen ist, wird das Ganze eben komplett mit euren Bewegungen und ohne Controller gesteuert. Gute Idee? Schlechte Idee!
In Sachen Umfang kann sich der Titel durchaus sehen lassen. Einzelspieler-Modus, Schnelle Rennen, Online-Modi, Battle- sowie Stunt-Modus. Auf den ersten Blick scheint alles Wichtige an Bord zu sein – aber nur auf den ersten Blick. Zum einen fehlt ein richtiger Karriere-Modus, zum anderen ist die Streckenauswahl sehr gering ausgefallen. Gerade Mal sieben unterschiedliche Pisten bieten die normalen Renn-Modi, zählt man die beiden Zusatz-Strecken des Stunt-Modus noch hinzu, kommt man auf „stolze“ neun. Bereits an einem Nachmittag hat man also schon alles gesehen. Als Vehikel stehen euch die verschiedensten Autos zur Verfügung, von Käfern über Pick-Ups bis hin zu spritzigen Sportwagen ist alles dabei. Mit welcher Karosse ihr euch in die Rennen stürzt ist aber schnurzpiepsegal, da sich alle Autos identisch spielen.
Ein Rennspiel ohne Controller, das soll funktioniert? Eine berechtigte Frage, die leider nicht positiv beantwortet werden kann, zumindest nicht in Joy Ride. Während der Rennen müsst ihr euch nur auf das Lenken und Abfeuern der Waffen konzentrieren, beschleunigen und bremsen erledigt das Spiel automatisch – ziemlich anspruchslos. Allerdings hat man mit der Lenkung schon genug zu kämpfen, so dass man fast schon froh ist, nicht auch noch auf das Tempo Acht geben zu müssen. Das Hauptproblem liegt darin, dass ihr nie wisst, wie stark ihr gerade in die Kurven geht. Es fehlt einfach ein Plastiklenkrad oder ein Controller in der Hand, der über einen vernünftigen Anschlag verfügt, so dass man immer weiß, wie stark man gerade einlenkt. Alternativ hätte Microsoft das Problem auch mit einer virtuellen Anzeige lösen könne, aber Pustekuchen! Selbst nach vielen, vielen Runden tut man sich mit der Steuerung noch schwer, für künftige Rennspiele wünschen wir uns eine klare Besserung.
Das Problem besteht allerdings nicht nur in der fehlenden Haptik, sondern auch an der Bewegungserkennung. So gibt es eine spürbare Zeitverzögerung, eure Bewegungen werden also nicht sofort umgesetzt, was das Lenken natürlich umso mehr erschwert. Bereits im Hauptmenü ist man von der langwierigen Umsetzung genervt, während der Rennen ist dies aber natürlich noch gravierender. Apropos Hauptmenü: Selten haben wir eine solch schlechte Navigation gesehen. Um im Menü zwischen den einzelnen Optionen hin und her zu wechseln, muss man die ganze Zeit mit ausgestreckten Arm vor dem Bildschirm sitzen und mit den Fingern die einzelnen Untermenüs aufrufen. Ziemlich anstrengend und umständlich!
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