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BioShock 2
Unternimmt man die ersten Schritte, wird man umgehend registrieren, dass sich BioShock 2 deutlich linearer gibt, als es seinerzeit noch der Fall war. Beispielsweise sind gemeisterte Areale, die einmal verlassen wurden, für immer verschlossen, weshalb man von Anfang an die Augen offen halten sollte. Dies muss an sich nichts Schlechtes sein, da die Handlung so deutlich gestrafft wirkt, uns fehlte jedoch ein wenig die Freiheit, Rapture nach eigenem Gusto zu erforschen. Von ihrem ursprünglichen Reiz hat die feuchte Welt nämlich auch weiterhin nichts eingebüßt. Immer auf das Schlimmste vorbereitet, schleicht ihr durch verwinkelte Gänge, erfreut euch an den gelungenen Lichtspielen und betrachtet die imposanten Gebäude dieser außergewöhnlichen Welt, die seinerzeit von Andrew Ryan geschaffen wurde, um dem Wahnsinn der Zivilisation zu entkommen. Für Kenner des Erstlings ergibt sich hier aber ein weiteres kleines Manko, da man nicht gerade selten das Gefühl vermittelt bekommt, dass man vieles schon vor zwei Jahren gesehen hat. Daran können weder die neuen Areale noch die Unterwasserabschnitte etwas ändern, bei denen man wertvolles Potential liegen ließ. Mit einem Big Daddy abtauchen, Kämpfe unter Wasser bestreiten und im feuchten Nass verschiedene Schätze wie wertvolle Plasmide bergen. Klingt in der Theorie doch recht spannend. In der Praxis geben sich diese Abschnitte leider recht dröge, so dass ihr relativ unmotiviert von Punkt A nach Punkt B stapft und euch darüber wundert, wie man aus diesen vielversprechenden Momenten so wenig machen konnte. Vielleicht ist es auch der fehlende Mut zu Neuerungen, der sich an allen Ecken und Enden bemerkbar macht.
Versteht uns nicht falsch. Spielerisch weiß auch ein BioShock 2 zu begeistern, was nicht zuletzt auf die so genannten Plasmide und die abwechslungsreichen Kämpfe zurückzuführen ist. Bedauerlicherweise wandelt man hier aber zu sehr auf den Pfaden, die man bereits mit BioShock festgetreten hat und überarbeitete die Spielmechanik allenfalls rudimentär. Wenn man überhaupt neue Elemente zur Kenntnis nimmt, dann sind dies wohl die neuen Fertigkeiten, die der spielbare Charakter in Form des Big Daddys mit sich bringt. Auf Grund des Gewichts eurer Rüstung musste beispielsweise die Sprungfunktion weichen, sofern man sich nicht unter Wasser befindet. Wer seinerzeit Rapture unsicher machte, wird sich sicherlich noch an das beeindruckende Äußere eines Big Daddys erinnern, das ihr euch im Sequel zunutze machen könnt. Dabei beziehen wir uns in erster Linie auf den fest montierten Bohrer am rechten Arm, der vor allem im Nahkampf eine verherrende Wirkung haben kann und für saftige Blutfontänen sorgt - erstaunlicherweise auch in der deutschen Version. Erfreulich ist zudem, dass man dem nervigen Wechsel zwischen Waffen und Plasmiden endlich einen Riegel vorschob und es euch ermöglicht, eine Waffe und einen Plasmid gleichzeitig zu nutzen, was taktischen Spielereien innerhalb der Scharmützel Tür und Tor öffnet. Friert Gegner in der zweiten Reihe vorübergehend ein, während ihr nahende Splicer in den Lauf eurer Schrotflinte blicken lasst. Genauso wäre es möglich, die Kontrahenten mittels Telepathie auf Distanz zu halten, um sie mit einem Maschinengewehr aus sicherer Entfernung zu eliminieren. Der gezielte Einsatz der Plasmide gehört zu den tragenden Elementen von BioShock 2, da der Schwierigkeitsgrad gegenüber dem Prequel doch spürbar anzog und euch schon auf dem normalen Grad mit der einen oder anderen knackigen Herausforderung konfrontiert. Dies wird vor allem in Momenten deutlich, in denen man sich einer Little Sister annimmt und versucht, diese vor den anrückenden Splicern zu beschützen. Lassen sich diese anfangs noch mit kleineren Fallen oder gehackten Sicherheits-Bots auf Distanz halten, so entwickeln die Kontrahenten mit zunehmender Spieldauer effektive Taktiken, die euch gehörig ins Schwitzen bringen können. Hier hat das Unterwasserabenteuer also nichts an seiner Panik verursachenden Atmosphäre eingebüßt.
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