test
Greed Corp
Überhaupt empfiehlt es sich stark auf die zur Verfügung stehenden Geldmittel zu achten, auch wenn dieser Hinweis sicherlich zum Basiswissen eines jeden Strategie-Spielers gehört. Bei der Zunahme eurer Einheiten kommt es leider immer wieder mal vor, dass die Übersicht flöten geht und während ihr versucht wieder Herr über die Lage zu werden, tickt unerbittlich ein Zeitlimit. Hier wäre eine weitere Zoom-Stufe wünschenswert gewesen, die auch in der PC-Portierung nicht implementiert wurde. Auf dem ersten Blick könnte das Gezanke um Rohstoffe als zu simpel und anspruchslos verstanden werden, auch da es keinen Unterschied macht, für welche der Fraktionen ihr letztlich kämpft. Das ist jedoch ein gewaltiger Trugschluss, den sobald ihr euch mit den weitreichenden Konsequenzen der Entscheidungen auseinandersetzt und das Dilemma der stetig voranschreitenden Zerstörung der Umwelt zu eurem Vorteil nutzt, wird die eigentliche Spieltiefe von Greed Corp sichtbar und der Spaß kann beginnen. In der Einzelspieler-Kampagne dauert dieser etwa zehn Stunden, danach liegt mit den Mehrspieler- und Online-Modi das eigentliche Sahnestück aber noch vor euch.
Gewonnen wird die Partie erst mit der kompletten Übernahme aller Felder und der vollständigen Vernichtung der konkurrierenden Gesellschafter. Auch wenn das Spiel ein klein wenig flach und simpel klingt, eröffnet der Titel eine gigantische, taktische Spielfülle. Keine Karte wird einfach so auf die Schnelle gewonnen. Ein sorgfältiges Planen der Bohr-Einheiten, gezielte Truppenbewegungen und genau überlegte Angriffe sind für eine erfolgreiche Mission absolut notwendig. Dank der Maus und Tastatur lässt sich das Spiel im Vergleich zum Konsolen-Ableger deutlich einfacher und schneller bedienen. Einfache Klicks mit der Maustaste befehligen Truppen, koordinieren Baupläne oder legen die Anzahl der zu bewegenden Schreiter fest. Durch ein ausführliches Tutorial zu Beginn und ein weiteres, optionales Tutorial werden die verschiedenen Elemente des Spiels ausführlich und in aller Deutlichkeit erklärt. Selbst ungeübte Strategen sollten mit der Bedienung recht schnell klar kommen.
Im Spiel mit Freunden entsteht eine vor Schadenfreude und fiesen Gemeinheiten geprägte Atmosphäre, die man vor allem aus den diversen Worms-Spielen nur allzu gut kennt. Stellt euch schon einmal auf lange Sitzungen vor dem Monitor ein, denn hier lauert ein neuer Evergreen für den Rechenknecht, der auch nach zig Partien nichts von seiner Faszination verliert. Von der Darstellung her wirkt das Spiel beinahe idyllisch, zumindest bis die ersten Kanonen Stellung bezogen haben und das Land unter dem Ressourcen-Raub anfängt mit imposanten Sound-Effekten zu ächzen. Auch dies kann man durchaus als Statement der Entwickler verstehen. Dazu tragen die liebevoll animierten Animationen im Hintergrund bei, wie wenn ein Schwarm Vögel vorbei zieht oder der Mond auf- und untergeht. Zur eigentümlich charmanten und von Widersprüchen geprägten Atmosphäre trägt die Swing-Musik bei, die allerdings von ein paar zusätzlichen Stücken profitiert hätte. Einen Unterschied zu den beiden Konsolen-Fassungen sieht, hört und merkt man dabei nicht wirklich. Zumindest in der Vielfalt der Einheiten hätte der Titel ein klein wenig üppiger ausfallen können.
Das Fazit: Greed Corp
Mit Greed Corp hat W!Games ein wirklich gelungenes Strategie-Spiel entworfen. Der Titel konnte bereits Anfang des Jahres auf der PlayStation 3 und Xbox 360 überzeugen und weiß sich auch als Downloadtitel über Steam auf dem heimischen PC zu behaupten. Auch wenn die Alibi-Kampagne nur einen geringen Umfang besitzt, können speziell die Mehrspieler-Duelle punkten. Die taktische Spieltiefe des Titels ist wahrlich beeindruckend. Wer glaubt mal eben locker ein paar Karten zocken zu können, ist total schief gewickelt. Sorgfältige Planungen sind absolut nötig und dank den rundenbasierenden Kämpfen auch absolut machbar. Wer sich Greed Corp damals noch nicht auf eine Konsole geladen hat, sollte jetzt unbedingt einen Blick in den Steam Store werfen.
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