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Tactics Ogre: Let Us Cling Together
Glücklicherweise gibt es ja das Wheel of Fortune. Dadurch ist es euch möglich, bis zu 50 Aktionen zurück zu reisen, um Fehler wieder gut zu machen. Ist vor Runde 24 zum Beispiel euer mächtiger Heil-Magier hops gegangen, was keine guten Auswirkungen auf den weiteren Kampfverlauf hatte, dann könnt ihr einmalig in die Zeit vor seinem Tod reisen und das Schicksal ändern. Allerdings: Das Programm merkt sich, ob der jeweilige Zug in der Vergangenheit erfolgreich war. Wurde ein bestimmter Angriff beispielsweise vom Gegner abgewehrt, wird dies auch beim zweiten Mal passieren. Die Zeitreisen lohnen sich also nur, wenn ihr auch vollkommen anders agiert. Trotzdem, besonders Neulinge werden die Zeitsprünge schnell zu schätzen wissen, denn der Schwierigkeitsgrad hat es auch dieses Mal wieder so richtig in sich. Spannung bringt auch das etwas ungewöhnliche Manasystem ins Spiel. Zu Beginn eines Kampfes sind nämlich sämtliche Manapunkte auf null gesetzt und füllen sich erst im Laufe der Auseinandersetzung. Dadurch muss man noch viel überlegter mit seiner Magie umgehen, was dem ohnehin schon sehr taktischen Titel noch mehr Würze verleiht. Noch ein paar Infos zu den Schlachten an sich: Je nachdem wie groß das Schlachtfeld ist, desto mehr oder weniger Einheiten könnt ihr einsetzen. Maximal dürft ihr aber nur zwölf Krieger eurer 50 Mann starken Armee in den Kampf schicken. Erfahrungspunkte gibt es natürlich auch, allerdings nicht für eure Charaktere direkt, sondern für dessen Klassen. Steigt euer Bogenschütze beispielsweise auf Stufe Vier auf und beißt dann ins Gras, müsst ihr einen neuen Schützen rekrutieren. Dieser beginnt dann aber nicht auf Stufe Null, sondern eben auf Rang Vier. Für etwas mehr Übersicht gibt es übrigens eine neue Vogelperspektive, die optisch allerdings bei weitem nicht so schön daher kommt, wie die normale Kampfansicht. Dann wirkt das Game eher wie ein altes Advance Wars auf dem GBA.
Für faule Spieler gibt es übrigens die Möglichkeit, euren Einheiten diverse KI-Befehle aufzudrücken. Diese agieren in den Kämpfen dann vollkommen selbständig. An sich eine nette Option, gerade für kleinere Standard-Scharmützel, allerdings verhalten sich die KI-Kämpfer nicht immer sonderlich schlau, zudem macht es einfach auch mehr Spaß, manuell Befehle zu geben. Zwischen den Kämpfen könnt ihr auf einer hübschen Oberwelt-Karte neuen Ortschaften ansteuern, das kennt man ja bereits aus den Final Fantasy-Games. In eurer freien Zeit könnt ihr euch in Shops mit neuer Ausrüstung eindecken, neue Quests annehmen oder auf Rekrutensuche gehen. Diese ist besonders spannend. Neue Kämpfer schließen sich euch nicht einfach so an, ihr müsst schon die passenden Argumente liefern. Manche Söldner tun das beispielsweise erst, wenn ihr sie in einem Kampf besiegt, andere machen das ganz von den Entscheidungen abhängig, die ihr schon getroffen habt bzw. treffen werdet. Auch ein Mehrspieler-Modus ist mit an Bord, allerdings nur ein sporadischer. Richtige Gefechte könnt ihr nämlich nicht austragen, stattdessen lasst ihr individuell zusammengestellte Datenpakete gegen die eines Freundes antreten. Sonderlich spannend sind diese Kämpfe allerdings nicht, ein richtiger Duell-Modus wäre sicherlich die bessere Wahl gewesen.
Technisch merkt man dem Titel sein hohes Alter stellenweise schon an, das ist aber nicht unbedingt ein Minuspunkt. Der hübsche und charmante Comic-Look weiß nach wie vor zu gefallen, zudem sorgen kleinere Verbesserungen wie hübschere Effekte und Animationen für angenehmes optisches Gesamtbild. Akustisch muss man den Entwicklern ein Extralob aussprechen. Die teils epischen, teils melodramatischen Musikstücke wurden mit einem Symphonie-Orchester erstklassig neu eingespielt und auch die englischen Synchronsprecher machen einen guten Job – auch wenn sie recht selten zu Wort kommen. Apropos Englisch: Leider hat es Square Enix versäumt, dem Game eine passende Lokalisierung zu verpassen, egal ob Bildschirmtexte, Menüs oder Sprachausgabe, alles ist in englischer Sprache gehalten.
Das Fazit: Tactics Ogre: Let Us Cling Together
Nach langer Zeit bekommen PSP-Besitzer mit Tactics Ogre: Let Us Cling Together ein überaus gelungenes PSP-Spiel serviert. Obwohl das Game schon stolze 15 Jahre auf dem Buckel hat, macht es immer noch einen Heidenspaß. Die komplexen und anspruchsvollen Kämpfe sind zwar alles andere als einfach, motivieren aber immer zum Weiterspielen, genauso wie das ganze Charaktermanagement. Auch die Story ist absolut erstklassig und fesselt mit einer dichten Atmosphäre und vielen unvorhersehbaren Wendungen. Technisch merkt man dem Taktik-Rollenspiel sein Alter zwar etwas an, trotzdem weiß der Comic-Look immer noch zu gefallen.
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