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WWE All Stars
30 Kämpfer bietet WWE All Stars, von denen allerdings nicht alle von Beginn an verfügbar sind. Einige müsst ihr erst durch die Fantasy Warfare-Matches freispielen. 15 der Kämpfer gehören dabei den aktuellen Superstars an, darunter beispielsweise John Cena, der Undertaker, Big Show oder Kane. Zu den Legenden zählen dabei Hulk Hogan, The Rock, Mr. Perfect oder Bret Hart. Fast alles, was jemals Rang und Namen hatte, ist also vertreten. THQ verspricht, dass neue Kämpfer im Laufe der Zeit via DLCs nachgereicht werden, bisher bestätigt sind beispielsweise schon Chris Jericho oder Animal. Das Rooster kann sich also durchaus sehen lassen, vor allem ältere Wrestling-Fans dürften sich über die Legenden richtig freuen. Endlich kann man wieder den Hulkster auf Bret Hart loslassen oder mit The Rock „People’s Elbow“ vom Stapel lassen. Die Kämpfer sind dabei übrigens in vier Klassen eingeteilt, welche natürlich vollkommen unterschiedliche Kampfstile besitzen. Triple H beispielsweise zählt zu den Grapplern, welche mit besonders vielen Wurf-Moves aufwarten können, während Akrobaten wie Rey Mysterio durch kunstvolle Sprünge begeistern. Der Undertaker dagegen gehört den Brawlern an, welche mit kräftigen Schlagkombos zu siegen versuchen. Und dann gibt es natürlich noch die Giants, also die Riesen, die alleine durch ihre schiere Mächtigkeit schon Angst einjagen. Wem das Angebot an Kämpfern nicht schmeckt, der darf sich im Editor auch seinen eigenen Wrestler zusammen basteln, was allerdings aufgrund der limitieren Möglichkeiten nicht sonderlich gelungen ist. So könnt ihr beispielsweise nur aus vorgefertigten Move-Paletten auswählen und keine eigene Liste erstellen.
Jetzt haben wir euch einiges zu den Spielmodi und der Kämpfer-Riege erzählt, die große Frage ist aber natürlich, wie sich WWE All Stars überhaupt spielt. Und hier liegt die große Stärke des Titels, denn die Kämpfe sehen nicht nur unheimlich gut aus, sondern machen auch richtig viel Spaß. Hier merkt man dem Spiel richtig an, dass es die Entwickler dieses Mal nicht ganz so ernst genommen haben, denn meterweite Sprünge, vollkommen überzeichnete Special-Moves in Slow-Motion oder auf dem Boden hopsende Gegner erzeugen ein eindeutiges Arcade-Feeling, das sich deutlich vom simulationslastigen Smackdown vs. Raw abgrenzt. Das heißt aber nicht, dass die Kämpfe zu simpel werden, ganz im Gegenteil. Ok, die Move-Paletten sind nicht ganz so umfangreich wie beim hauseigenen Konkurrenten, durch das gelungene Kontersystem kommt aber dennoch genügend Spieltiefe auf. Mittels beider Schultertasten könnt ihr nämlich jeden Schlag oder Wurf kontern. Das Besondere ist dabei, dass der ausgekonterte Spieler wiederum kontern kann, trifft er im richtigen Moment die richtige Taste. Hier kommt es eben auf das richtige Timing an. Einfach nur stupide auf den Gegner einschlagen, bringt also nicht viel, zumindest, wenn dieser das Kontern beherrscht. Vor allem gegen die CPU sollte man dabei überlegt angreifen, denn diese erweist sich schon auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad als harter Brocken und kontert fast jeden zweiten Angriff. Das mag zu Beginn noch sehr frustrierend sein, wenn man sich aber etwas in die Spielmechanik eingearbeitet hat, kommt man auch damit gut klar.
Natürlich stehen euch nicht nur Standard-Moves zur Auswahl, sondern auch mächtige Signature-Moves und Finisher. Je mehr erfolgreiche Attacken ihr landet, desto schneller laden sich eure Finisher- und Energie-Leiste auf. Letztere benötigt ihr dabei zur Ausführung der Signature-Moves, welche stylisch in Slow-Mo präsentiert und nicht direkt gekontert werden können, es sei denn, der Gegner hindert euch daran, überhaupt erst gegriffen zu werden. Selbiges gilt auch für den Finisher, welcher durch gleichzeitiges Betätigen beider Schultertasten aktiviert wird. Es gibt übrigens zwei Möglichkeiten, als Sieger aus dem Ring zu steigen. Zum einen natürlich durch den traditionellen Pin, zum anderen aber auch durch KO. Jeder Kämpfer verfügt nämlich über einen klassischen Lebensbalken, der auf null geprügelt werden kann, was allerdings einige Zeit und viele gelungene Moves in Anspruch nehmen kann. Das Kampfsystem funktioniert im Großen und Ganzen sehr gut und macht richtig viel Laune, es gibt aber auch einige kleinere Macken. Zum einen die vergleichweise geringe Anzahl an Moves. Wenn man zum fünfzigsten Mal den gleichen Angriff vom Stapel gelassen hat, ist halt irgendwann die Luft raus. Auch die Kollisionsabfrage ist nicht optimal, was vor allem in den Matches mit vier Kämpfern gleichzeitig spürbar ist. So weiß man nie genau, welchen Gegner man nun eigentlich im Visier hat, was das Ganze etwas chaotisch macht. Doof ist auch, dass gerade Akrobaten relativ lange brauchen, um sich auf dem Ringpfosten in Stellung zu bringen, dadurch können sie recht einfach heruntergeboxt werden. Hilfreich wäre zudem ein ausführliches Tutorial, welches euch sämtliche Angriffs-Möglichkeiten zeigt, so muss man sich beispielsweise selber beibringen, wie man nun einen Gegner vom Boden aufhebt und gleich weiter bearbeiten kann.
Optisch macht WWE All Stars einen richtig guten Eindruck. Sämtliche Kämpfer sind vollkommen überzeichnet und wirken fast schon wie eine Karikatur. Trotzdem sind diese jederzeit sehr gut erkennbar und wissen dank vieler Details und toller Animationen zu gefallen. Auch die verschiedenen Effekte der Special-Moves überzeugen auf ganzer Linie und da auch die Inszenierung (Einlauf, Zwischensequenzen, Slow-Motion) richtig gut geraten ist, gibt es keinerlei Grund zur Beschwerde. Auch akustisch gibt es nichts zu meckern. Vom rockigen Soundtrack über die jubelnden Fans bis hin zu den sehr guten englischen Moderatoren ist alles drin, was in einem zünftigen Wrestling-Spiel drin sein muss.
Das Fazit: WWE All Stars
WWE All Stars ist ein richtig spaßiges Wrestling-Spiel, das Veteranen endlich mal wieder die Möglichkeit gibt, mit alten Stars wie Hulk Hogan oder Mr. Perfect in den Ring zu steigen. Aber auch das Kampfsystem macht ordentlich Laune und bietet dank Kontersystem sogar viel Tiefe. Natürlich darf man keine beinharte Simulation wie bei Smackdown vs. Raw erwarten, aber das will der Titel ja auch gar nicht. Im Mittelpunkt sollen unkomplizierte, spaßige Duelle stehen und genau das ist auch der Fall. Zwar trüben einige kleinere Macken wie die schlechte Kollisionsabfrage den Spielspaß, trotzdem können wir das Game jedem Fan nur ans Herz legen. Ein paar Spielmodi mehr wären aber auf jeden Fall wünschenswert gewesen.
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