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Homefront
Der Trend von militärisch beeinflussten Shootern scheint nicht abzuebben. Zum Glück haben die Entwickler aber endlich begriffen, dass der Zweite Weltkrieg nahezu ausgelutscht ist. Zum x-ten Mal in der Normandie zu landen oder den Reichstag zu befreien und gegen Nazis zu kämpfen, ist alles andere als prickelnd. Jetzt sind andere Konflikte an der Reihe und dabei verlassen sich die Entwickler nicht nur auf reale Themen, sondern greifen auch fiktive Szenarien auf. Doch nur den Wenigsten gelingt es, dem Genrekönig Call of Duty das Wasser zu reichen. Jetzt versuchen sich THQ und die Kaos Studios an diesem Unterfangen. Mit Homefront greifen sie nach der Krone im Shooter-Bereich. Ob ihnen das gelingt? Zumindest ist die Konkurrenz momentan überschaubar und THQs Metro 2033 war schon ein interessanter Shooter. Also sind auch wir wieder in den Krieg gezogen.
Im Gegensatz zu früheren Spielen ist die Hintergrundgeschichte frei erfunden und dennoch ist die Rahmenhandlung gar nicht so abwegig. Nachdem Nordkoreas Diktator Kim Jong Il gestorben ist, übernimmt sein Sohn die Führung des Landes. Die erste Amtshandlung ist die Vereinigung der beiden koreanischen Staaten und damit beginnt das Unheil. Korea steigt zur internationalen Wirtschafts- und Militärmacht auf. Anstatt jedoch nach der Weltherrschaft zu greifen, haben sie es eher auf die USA abgesehen. Mittels einer ungewohnten militärischen Überlegenheit fallen die Koreaner ohne große Mühe in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ein und stürzen es in das totale Chaos. Die Streitkräfte der Vereinigten Staaten sind durch den Einsatz von EMP-Waffen zerschlagen und agieren hilflos. Doch neben dem Militär hat sich eine Widerstandbewegung gebildet, die zwar nicht über die militärische Stärke einer Armee verfügt, dafür mit Guerilla-Taktiken und viel Patriotismus in die Schlacht zieht.
Der Spieler schliddert mehr oder weniger gewollt in diesen Konflikt und schließt sich einem kleinen Team der Widerstandbewegung an. Die Spielmechanik gleicht der Konkurrenz sehr. Meist folgt man einem oder mehreren Charakteren im Kampf gegen die Koreaner. Zwei Waffen dürften zur gleichen Zeit getragen werden und eine nicht zu unterschätzende Menge an Granaten, die man allerdings nur bedingt gut einsetzen kann, da man nicht weiß, wohin man wirft. Und dann geht es auch schon los. Prinzipiell wird auf alles geschossen, was nicht nach Amerikaner aussieht. Dabei bemerkt man deutlich die Einflüsse von Call of Duty. Der Spielablauf ist sehr linear und viele Ereignisse sind extrem gescriptet. Leider ist man nicht mit der gleichen Finesse vorgegangen wie bei anderen Spielen. Beispiele gefällig? Ihr dürft erst eine Leiter benutzen, wenn auch der Letzte aus dem Team sie benutzt hat. Charaktere können in engen Gängen kaum überholt werden und wenn doch, dann schieben sie euch wieder weg. Außerdem werden Türen oder versperrte Wege immer nach dem gleichen Muster geöffnet. Entweder wird die Tür aufgestoßen oder das Hindernis umgekippt. Abwechslung sieht anders aus. Dabei haben die Entwickler durchaus interessante Ideen für den Einzelspielermodus gehabt. So lockert das Befehlen eines unbemannten Kleinpanzers mitten im Gefecht das Geschehen geschickt auf und auch die Schrecken des Krieges und die damit verbundene Grausamkeit fangen die Macher gut ein. Das größte Problem ist aber die geringe Spielzeit. Durch den extrem linearen Verlauf endet die Solokampagne nach bereits knapp vier Stunden.
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