Sony hat PlayStation Move letztes Jahr im September veröffentlicht, aber irgendwie will sich der Erfolg einfach nicht einstellen. Was dem Konzern fehlt, ist ein einschlagendes Produkt, das Move an Kinect vorbei katapultiert. Alle anderen Titel bisher waren nett, aber nie wirklich überzeugend. Sei es nun Sports Champions oder sogar Killzone 3, selbst LittleBig Planet 2 wartet noch immer auf den erlösenden Patch, der Move integrieren soll. Aber selbst dann ist der Erfolg nicht garantiert. Also was tun? Sony hatte eine zündende Idee. Wieso nicht die beliebtesten Exklusivhelden der hauseigenen Konsole, Jak, Daxter, Ratchet, Clank, Sly und Bentley in einem Abenteuer vereinen und dieses Spiel dann nach Möglichkeit einzig und allein für PlayStation Move veröffentlichen? Prima Einfall! Doch für welches Entwicklerteam wird man sichentscheiden? Insomniac Games? Naughty Dog? Sucker Punch? Nein! Nihilistic Software! Und genau das ist der größte Fehler, den Sony überhaupt hätte begehen können.

Ihr fragt euch wieso? Ganz einfach. Alle anderen genannten Entwickler haben in ihrer Vergangenheit exzellente Arbeit verrichtet und schon richtig viel Erfahrung mit der PlayStation 3 gesammelt. Nihilistic hingegen war in der Vergangenheit für Conan und Vampire: The Masquerade verantwortlich und hat eigentlich nur wenig Ahnung von den drei großen Franchises Jak & Daxter, Ratchet & Clank und Sly, die allesamt riesige Erfolge auf Sonys Konsolen feierten. Riesiges Potential, das diese drei Spielreihen mit sich bringen, bleibt ungenutzt auf der Strecke. Wenn man selbst riesiger Fan dieser Spiele ist, wird man vom Ergebnis des im Vorfeld gehypten PlayStation Move Heroes irgendwie enttäuscht. Doch spulen wir zunächst einmal ordentlich zurück und fangen am besten ganz am Anfang an.

In ihren Welten sind Jak, Daxter, Sly, Bentley, Ratchet und Clank gerade mal wieder dabei, das Böse zu bekämpfen, als sie von Wurmlöchern erfasst und gemeinsam auf einen fremden Planeten verschleppt werden. Dort fordert sie der Herrscher des Planeten zu einem Wettstreit auf, um den besten Superhelden unter sich auszumachen. Prompt stürzen sich die Sechs in insgesamt vier verschiedene Welten, mit vier unterschiedlichen Arenen und lösen darin knapp 40 Minispiele. Minispiele? Ja richig...Minispiele... PlayStation Move Heroes entführt uns nicht etwa in eine riesige Welt, in der packende Schleichpassagen mit Sly, Wettrennen mit Jak oder Prügeleinheiten mit Ratchet auf uns warten, sondern serviert eine mittelprächtige Minispielsammlung, die selbstverständlich perfekt auf PlayStation Move abgestimmt wurden!

Die vier verschiedenen Welten orientieren sich dabei an den jeweiligen Ursprüngen der Heldenduos. Wir haben Haven City als Heimat von Jak und Daxter, Paris von Sly und Bentley und Metropolis von Ratchet und Clank. Die vierte Welt, Gleebertopia ist hingegen extra für das Spiel entworfen und kreiert worden. Jetzt heißt es also, eine Welt und Arena auszuwählen und sich dort für eine der drei oder vier verschiedenen Aufgaben zu entscheiden, die dann entweder von den Protagonisten Ratchet, Sly und Jak, oder ihren treuen Begleitern Clank, Bentley und Daxter erledigt werden. Auf welche Figur die Wahl dann letztendlich fällt, ist relativ egal. Unterscheiden tun sich die Helden nämlich bis auf eine weniger wichtige Sekundärfähigkeit nicht. Selbstverständlich greifen sie auf unterschiedliche Waffen, wie Ratchet zum Beispiel auf den Omni-Schlüssel und Jak auf eine Energiepeitsche zurück, Auswirkungen auf die Aufgabe hat das aber weniger.