Deus Ex aus dem Jahre 2000 hat zweifellos ein Stück Computerspielgeschichte geschrieben. Seinerzeit vermochte es kein anderes Spiel die beiden Genre Actionshooter und Rollenspiel derartig gekonnt zu vereinen. Das von Warren Spector, der sich bereits mit Systemshock einen Namen machen konnte, produzierte Spiel bot eine bis dahin beispiellose Spieltiefe. Die riesige freie Spielwelt sowie die spielerische Handlungsfreiheit brachten Deus Ex einige Auszeichnungen ein. Circa 4 Jahre später erschien mit Deus Ex – Invisible War ein Nachfolger, der die breite Spielerschaft zwar durchaus überzeugen konnte, jedoch in Sachen Spieltiefe und Größe weit hinter seinem Vorgänger zurückblieb. Seit August dieses Jahres steht nun schon der dritte Teil von Deus Ex in den Regalen, für den ein komplett neues Entwicklerstudio gegründet wurde. Die neuste Fortsetzung der Reihe soll wieder stärker zu den Wurzeln zurückkehren und den Spielern das bieten, was sie vor zehn Jahren so sehr an Deus Ex begeistert hat.

Cyberpunk never die!

Die Geschichte von Human Revolution spielt etwa 25 Jahre vor dem ersten Teil und behandelt damit die Zeit, in der die Modifizierung von Menschen ihren Anfang hatte:
Glaubt man der Fiktion von Deus Ex – Human Revolution, so stehen uns düstere Zeiten bevor. Die Wissenschaft hat im Jahr 2027 große Fortschritte auf dem Gebiet der Nanotechnologie gemacht und ist in der Lage, jeden Menschen anhand von Implantaten zu optimieren. Diese biomechanischen Upgrades bewirken, dass sein Träger auf physischer, aber teilweise auch auf psychischer Ebene stärker und leistungsfähiger ist, als nicht modifizierte Menschen. Dadurch spaltet sich die Bevölkerung in zwei Lager. Zum einen gibt es die sogenannten Optis, die sich die teure Nanotechnologie leisten können, zum anderen bleiben diejenigen, denen das Geld dafür fehlt oder die es aus menschlichen Gründen ablehnen. Während modifizierte Menschen es leichter haben, einen Arbeitsplatz zu finden, müssen sie oft mit dem Hass der Nano-Gegner leben. Ex-Polizist Adam Jensen wird bei einem Auftrag für David Sarif – dem Chef des führenden Nano-Implantat-Herstellers Sarif Industries – schwer verletzt. Die Situation scheint derartig ausweglos, dass, um ihn zu retten, auch bei Jensen auf die umstrittenen Modifikationen zurückgegriffen werden muss. Halb Mensch, halb Cyborg macht er sich fortan auf die Suche nach den Leuten, die ihm das angetan haben, und deckt dabei ein weitaus größeres Komplott auf, als er das je zu träumen gewagt hätte. Fans der Deus Ex-Reihe wissen, dass die Spiele dieser Serie nicht nur durch eine unvergleichbare Atmosphäre in einem düsteren Cyberpunk-Universum, sondern auch durch eine tiefgründige, nahezu epische, Geschichte und eine enorme Handlungsfreiheit bestechen. So werden dem Spieler stets mehrere Lösungsmöglichkeiten für die verschiedenen Missionen an die Hand gegeben. Er kann zum Beispiel ein Gebäude mit roher Gewalt stürmen, sich eventuell durch verbale Überzeugungskraft Zutritt verschaffen oder still und leise durch einen geheimen Hintereingang schleichen. An dieser Stelle wird schnell klar, dass sich Deus Ex – Human Revolution eher als Stealth- anstatt als Actionshooter versteht. Denn wer in Rambo-Manier durch die Level jagen will, wird von seinen Gegnern schnell auf den Boden der Realität zurückgeholt. Außerdem gilt: Je leiser und friedfertiger man die Sachen angeht, desto mehr Erfahrungspunkte werden gutgeschrieben, die man später in Augmentierungen investieren kann. Bei Augmentierungen handelt es sich um oben benannte Nano-Upgrades, mit dessen Hilfe unser Charakter besondere Kräfte erlangt. So kann er unter Anderem Feinde durch Wände sehen, tonnenschwere Kisten heben, weiter springen, sich in Systeme hacken oder sich für gewisse Zeit unsichtbar machen.