Artikel erstellt von Sebastian Küpper am 12.04.2010

Im Kampf gegen einen Fisch muss man zwei Dinge beachten: Dass bei zu hoher Last auf die Schnur diese reißen kann und dass der Haken sich lösen und der Fisch entkommen kann. Selbstverständlich ist das Fangen schwerer Fische bedeutend anspruchsvoller als das leichter Fische. Aber auch bei leichten Fischen kann man nicht einfach so schnell wie möglich die Angelschnur einholen, sondern muss auf die Bewegungen des Fisches reagieren. Bewegt man die Wii-Remote in die dem Fisch entgegengesetzte Richtung, so wird der Zug härter, aber dafür leidet die Schnur, umgekehrt kann man die Schnur entlasten, indem man in Richtung des Fisches geht. Hat man den Fisch fast eingeholt, wechselt das Spiel in eine Art Quick-Time-Event. Das Spiel ruft dem Spieler zu, in welche Richtung er die Wii-Remote bewegen soll, die Schnur ist dabei nicht mehr zu beachten.

Eigenartigerweise erweist sich die Wii MotionPlus-Steuerung überhaupt nicht als vorteilhaft. Das Spiel verfügt nur über drei verschiedene Wurfarten - geradeaus, links-angedreht oder rechts-angedreht - die sich über die Haltung der Wii-Remote und den Wurfbogen unterscheiden. Im Test war es nicht nur so, dass MotionPlus keinen Vorteil hierbei herausholte, sondern im Gegenteil es sogar schwieriger machte, einen geraden Wurf zu machen, da die Wii-Remote viel zu sensibel auf Drehungen reagierte. Für die indirekte Steuerung, welche die Entwickler für Big Catch Bass Fishing 2 gewählt haben ist MotionPlus also nicht gewinnbringend. Beim Einholen des Fisches hat man zwar keinen Nachteil durch die Zusatz-Peripherie, aber auch keinen Vorteil, es macht schlichtweg keinen Unterschied welche der beiden Steuerungsmethoden man wählt. Insgesamt ist also selbst Besitzern von Wii Motion+ davon abzuraten, bei diesem Spiel Gebrauch davon zu machen.

Abgesehen davon ist die herausragende Eigenschaft dieses Spiels ausgemachte Langeweile. Das Spielkonzept ist sehr abwechslungsarm, das Suchen nach Fischen ist müßig, die große Anzahl an Fische, die nicht gültig sind, weil sie nicht der Gattung der Barsche angehören, ist frustrierend und die Technik mau. Insbesondere die Umgebungsgrafik ist enorm langweilig - aber auch das Wasser sieht alles andere als gut aus. Bei einem Angelspiel ist das kaum zu verschmerzen. Insbesondere spiegelt die Wasseroberfläche aber auch so sehr, dass die Suche nach Fischen zur reinen Glückssache wird und man die Angelkurse einfach kennen muss, um erfolgreich zu sein. Der nur online verfügbare Mehrspieler kann das Spiel auch nicht retten, es ist aber bemerkenswert, dass die Entwickler es nicht für nötig hielten, bei der Party-Konsole Wii einen lokalen Mehrspielermodus zu integrieren.

Das Fazit: Big Catch Bass Fishing 2