Nun gut, in Ragnarok Odyssey erstellt man eine Spielfigur und entscheidet sich dann für eine bestimmte Klasse... Fast, denn schließlich möchte jeder den Typ mit der Mörderwaffe, der Schaden aus der Hölle macht. Anschließend wird man, begleitet von einer überwältigenden Menge an Informationen, die man besser nicht versucht zu verstehen, in die Spielwelt entlassen. Dort angekommen irrt man eventuell einige Zeit hin und her, bis man mehr zufällig auf den NPC stößt, der bzw. die dann die Quests vergibt. Ein Schelm, der behauptet, Ragnarok Odyssey sei etwas verwirrend. Eine maßlose Untertreibung! Es dauerte Stunden, bis die Dinge anfingen, einen Sinn zu ergeben. Nichtsdestoweniger ist es für alle, die ­ - so wie ich - ­ bei der Einführung brain-afk waren (warum auch immer) nicht allzu schwer, selbst herauszubekommen, was Sache ist. Glücklicherweise ist Ragnarok Odyssey in Japan schon einige Zeit auf dem Markt und entsprechend vielfälltig daher die Dokumentation und Hilfen im Netz.

Sobald ein Auftrag angenommen wurde, erhält man einen zeitlich begrenzten Zutritt zu der entsprechenden Instanz. Für den Spieler bedeutet dies, dass er nur selten mehr als 20-30 Minuten zur Erfüllung einer Misson aufbringen muss. Die Kämpfe selbst sind schnell und laufen recht flüssig ab, wobei der eigentliche Schwierigkeitgrad nicht im Bezwingen der Gegner, sondern in der Auseinandersetzung mit der ziemlich gewöhnungsbedürftigen und teils fehlerhaften Kamaraführung besteht. Anfänglich wird man nicht selten überrannt, was dann aber nicht in der Anzahl zu tötenden Gegner begründet ist, als vielmehr an der Möglichkeit, diese auch nur halbwegs vernünftig anzuvisieren. Der Handlungsverlauf an sich ist linear und die Missionen führen einem auf direktem Weg von einer Sektion in die nächste. Die Suche nach geeigneten Wegen und Pfaden entfällt dadurch völlig.