Nichtsdestoweniger stellte ich im weiteren Spielverlauf fest, dass in dem Titel wesentlich mehr steckt, als es zuerst scheinen mag. Die Geschichte ist zwar echt dünn, doch man vertieft sich in sie und beginnt zu grübeln. Klar, man tötet seine Gegner, doch ist man nun der Retter oder in Wirklichkeit der Aggressor, gegen den sich die Leute zu verteidigen versuchen? Wie bei Journey hat der Spieler die Freiheit, seine eigene Interpretation zu finden und entsprechend zu agieren. Stößt einen die Zerstörung und das Leid ab? Empfindet man Freude und Genugtuung bei der Ausführung seiner Rachepläne? Was ist mit den scheinbar Unschuldigen, die man gnadenlos übelst überrumpelt? Ist man ein Held oder doch ein Monster?

Auf mich trifft das Monster zu und ich fühlte mich fast schuldig. Fast. Obwohl, einen Raum voller Leute mit einem Messer säubern zu können, entbehrt nicht einer gewissen Faszination. Damit schließe ich den Test und begebe mich auf die Couch eines Seelenklempners. Hotline Miami, das beste (schlechte) Indie-Spiel des Jahres und einzig wahre Indie-Kleinod (@Maïwenn).