test
Tom Clancy's Splinter Cell: Conviction
Überhaupt ist auch die Ausstattung von Sam ganz gewaltig überarbeitet worden. Ohne seinen klassischen und hoch technologisierten Kampfanzug der NSA, er ist ja nicht mehr im offiziellen Auftrag und Dienst unterwegs, fehlen ihm auch diverse Hilfsmittel. So kann er zum Beispiel nicht auf den lichtempfindlichen Sensor auf seinem Rücken und damit auf eine Anzeige zurückgreifen, die ihm sagt, wie gut er für seine Gegner sichtbar ist. Schleicht ihr in Conviction in den Schatten, entzieht das Spiel der Grafik sämtliche Farben. In eurem Schwarz-Weiß-Blick habt ihr nun die Möglichkeit, unbemerkt an euren Gegnern vorbei zu schleichen oder sie im Nahkampf auszuschalten. Steht ihr dagegen im hellen Licht, leuchtet ihr sprichwörtlich wie ein Tannenbaum und seid ein leichtes Ziel für eure Gegner. Nicht in offizieller Mission unterwegs zu sein, hat für euch als Spieler aber auch zahlreiche Vorteile. Anders als in den vier Vorgängern dürft ihr euch jetzt in Sachen Waffenarsenal und Vorgehensweise so richtig austoben. Das Messer oder die schallgedämpfte Pistole als alleinige Waffen gegen die - in deutlicher Überzahl vorhandenen - Gegner haben ausgedient. Ihr dürft die durchaus durchschlagskräftigen Argumente der erlegten Schergen jederzeit aufnehmen und an im Spiel immer wieder aufgestellten Waffenkisten jederzeit upgraden oder eine andere Waffen auswählen. Auch in Sachen Vorgehensweise seid ihr nun deutlich öfter als zuvor auf euch alleine gestellt. Das sehr lineare und enge Levelsystem verläuft auch in Conviction sehr schlauchartig. Auf diesem Weg kann die durchaus intelligente und taktisch klug agierende KI viel zu selten zeigen, dass sie auch in der Lage gewesen wäre, etwas größere und offenere Levelstrukturen zu bewältigen. Die Vorgehensweise ist zwar in Sachen Wegstrecke eingeschränkt, ihr könnt aber nun deutlich öfter entscheiden, ob und wie ihr die Gegner töten wollt oder nicht. Während in der Vergangenheit oft keine Gegner getötet werden durften bzw. die Tötung immer mit einem Missionsabbruch verbunden war, könnt ihr nun fast immer machen, was ihr möchtet.
Das führt dazu, dass man besonders auf den leichten Schwierigkeitsgeraden geradezu zum „Rushen“ aufgefordert wird. Während in den ersten Splinter Cell-Teilen bereits die erste Entdeckung oder das erste offene Gefecht mit mehreren Gegnern zum Tod von Sam oder zum Abbruch der Mission führte, verzeiht Conviction nun deutlich mehr Fehler. Das Spiel möchte einfach dynamischer, schneller und cineastischer wirken. Alles das gelingt dem Spiel auch in den allermeisten Bereichen in der gewohnt hohen Perfektion. Wer besonders die Philosophie und Mechanik der ersten Splinter Cell-Ableger gemocht hat, muss sich umstellen oder den Kauf von Splinter Cell: Conviction überdenken. Besonders viele Steine haben die Entwickler bei Ubisoft Montreal nämlich nicht auf dem berühmt berüchtigten anderen gelassen. Ein weiteres Indiz dafür ist das neue Deckungssystem. Lehnt ihr an einer Mauer oder einer anderen Deckung, könnt ihr auf Knopfdruck und mit ein bisschen Geschick schnell und sehr agil von Deckung zu Deckung hechten. Das funktionierte im Test hervorragend und passt sehr gut in das neue Konzept von Splinter Cell: Conviction.
Ebenfalls neu und perfekt in die neue, flotte Spielmechanik eingearbeitet ist das Feature „Mark & Execute“. Habt ihr kurz zuvor in einem Duell eure Nahkampf-Fähigkeiten erfolgreich unter Beweis gestellt, dürft ihr per Knopfdruck mehrere Gegner markieren und diese dann von Sam in einer sehr stylischen Slow-Motion-Aktion ausschalten lassen. Das ist immer dann sinnvoll, wenn ihr euch die Gegner nicht nacheinander vorknüpfen könnt, weil sie in ähnliche Richtungen schauen. Zum Glück bleiben ein paar Tugenden aus den alten Titel aber auch erhalten. In manchen Situationen bewährt sich eben doch, wenn ihr die Gegner kurz lockt. Dann starten sie bereitwillig mit ihrer Such-Routine und ihr könnt euch vielleicht sogar geräusch- und gewaltlos an ihnen vorbeischleichen. Ganz perfekt ist die künstliche Intelligenz dann - zum Glück - also doch nicht.
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