Hallo, du bist nicht eingeloggt. Registrieren?  

test

K11: Kommissare im Einsatz

Artikel erstellt von Oliver Sautner am 08.05.2010
zurück | 1 | 2 | weiter
cover
USK: 12
  • Entwickler: Sproing Interactive
  • Publisher: 7Games
  • Genre: Adventure
  • Release: 12.04.2010
  • Spieler: 1
  • Medium: Modul
amazon.de

Manchmal sollten Redakteure Schmerzensgelder gezahlt werden. So musste sich der Verfasser dieser Zeilen nicht nur durch ein, wie sich im folgenden Text zeigt, äußerst mäßiges Spiel kämpfen, sondern in Vorbereitung dazu die als Vorlage dienende TV-Serie konsumieren. Eines können wir aber nun mit Gewissheit sagen: K11: Kommissare im Einsatz macht seinem Vorbild alle Ehre. Leider ist dies mitnichten als Lob zu verstehen.

Für all die glücklichen Seelen da draußen, die keine Ahnung haben, um was es sich bei K11 handelt, folgt hier ein kleiner Exkurs in die Untiefen der TV-Kanalisation: K11 ist eine auf einem privaten Fernsehsender laufende Krimi-Serie, die zu den so genannten Scripted-Reality-Formaten gehört. Soll heißen, die Serie soll die Wirklichkeit besonders realistisch abbilden, indem ausschließlich Laien-Darsteller mitspielen, die hastig auswendig gelernte Texte von sich geben und deren ungeschliffene Wiedergabe und bestenfalls hölzernes Spiel angeblich die Authentizität steigern soll. In Wahrheit kommt dabei werktäglich ein Schmierentheater heraus, welches selbst auf einer Dorfbühne Buh-Rufe ernten würde. Anscheinend findet sich jedoch, und das ist das eigentliche Drama, Tag für Tag ein Publikum für Formate dieser Art, ansonsten wäre die Sendung nicht schon seit Jahren im Programm und 7Games darauf aus, verschiedene Plattformen mit einem Spiel zur Serie zu versorgen. So auch der Nintendo DS, der ein fünf Kapitel umfassendes Adventure erhält.

Der Spieler ist der Neuling im K11-Team und muss erst einmal beweisen, dass er in der Chaos-Truppe nicht fehl am Platz ist. Zunächst machen wir Bekanntschaft mit Kriminalhauptkommissarin Alexandra Rietz. Später kommen auch noch Kriminalhauptkommissar Michael Naseband und Techniker Philip Anders hinzu. Der erste Fall lässt dann auch nicht lange auf sich warten und Alexandra schickt den Spieler zum Tatort, einer Bushaltestelle, an der ein Bus parkt, in dem eine Leiche gefunden wurde. Der Schauplatz ist exemplarisch für alle weiteren Tatorte im Spiel, nämlich verdammt eng und reich an Beweismitteln. Ihr lauft dort mit dem Steuerkreuz in einer Ego-Perspektive umher und bewegt den Kopf durch Berührungen auf dem Touchscreen. Euch interessant erscheinende Stellen am Tatort lassen sich durch ein Antippen des Touchscreens absuchen, ebenso wie zurück gelassene Utensilien, die bei der Suche nach dem Täter helfen, sich in das Inventar stecken lassen. Dort können die Beweisstücke von allen Seiten angeschaut und gegebenenfalls unter Schwarzlicht betrachtet oder mit Pulver und Pinsel auf Fingerabdrücke untersucht werden. Sobald ihr Bekanntschaft mit Anders macht, können Beweisstücke, wie Blut und andere Körperflüssigkeiten, dem Techniker zur Untersuchung übergeben werden. Bei all dieser Spurensuche kommt nie das Gefühl auf, einem großen zusammenhängenden Rätsel auf die Schliche zu kommen. Man arbeitet quasi eine Strichliste ab, ohne selbst den Verstand einschalten zu müssen und wandert dabei immer wieder vom Tatort zurück zum Büro, bis man endlich laut der Meinung der Kollegen genügend Beweismaterial beisammen hat. Das Spiel kann sich nicht entscheiden, ob es euch streng an die Hand nimmt oder euch ohne die kleinste Hilfestellung eine gefühlte Ewigkeit umher irren lässt. So könnt ihr auf der einen Seite nur die Gegenstände mit Pulver und unter Schwarzlicht untersuchen, bei denen dies auf jeden Fall zu Ergebnissen führt, auf der anderen Seite aber lässt euch der Titel im Dunkeln darüber, ab wann die Beweismittel ausreichen, um die Zeugen und Verdächtigen zu Befragen. Zwar gibt es eine Hilfsfunktion, doch sobald ihr diese auslöst, rattert das Spiel eine eingebaute und umfassende Komplettlösung herunter und teilt euch haarklein mit, an welcher Stelle welcher Gegenstand zu finden und was ansonsten noch zu tun ist.

neue artikel

neue videos

neue screenshots