Ich bin Iron Man! Mit diesen Worten ließ Tony Stark im ersten Kinofilm die Bombe platzen. Gleichzeit glänzte Robert Downey Jr. als selbstbewusster Playboy und Wissenschaftler alias Iron Man in diesem Action-Feuerwerk. Keine Frage, dass dazu auch das passende Spiel auf den Markt geworfen werden muss. Das war das Szenario vor zwei Jahren. Nun läuft Iron Man 2 in den Kinos und wenn wir eines gelernt haben, dann dass sich Geschichte immer wiederholt. Doch vielleicht haben die Verantwortlichen aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Schließlich hat man sich in den vergangenen Jahren immer mehr geöffnet und sich der Kritik in vielen Fällen angenommen. Dazu kommt, dass die Version für die Wii von keinem geringeren Team entwickelt wird als von High Voltage Software. Die Jungs hatten es sich auf die Fahne geschrieben, mit The Conduit den besten First-Person-Shooter für die Wii zu machen. Herausgekommen war ein sehr ambitioniertes Produkt, welches auch tatsächlich im Online-Bereich und der Grafik neue Maßstäbe setzte. Da wird man doch wohl eine Filmumsetzung hinbekommen, oder etwa nicht?

Mittlerweile hat man es erkannt, dass sich viele Kinofilme nicht dazu eignen, unverändert umgesetzt zu werden. Aus diesem Grund erfindet man in vielen Fällen eine Alternativgeschichte oder erzählt das Kinoabenteuer weiter. Bei Iron Man 2 haben sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, den Kinofilm lediglich als Vorlage zu nehmen und für die Geschichte einen der Marvel-Autoren zu engagieren. Die Rede ist von Matt Fraction, der sich in der Vergangenheit für das Abenteuer von The Invincible Iron Man verantwortlich zeigte. Zusammen mit Segas Creative Director Kyle Brink hat man die Geschichte für dieses Spiel verfasst. Die Handlung setzt einige Zeit nach der Identitätsenthüllung von Iron Man ein. Tony Stark versucht mit seinen Technologien Frieden über die Welt zu bringen, doch das Wettrüsten hat längst Ausmaße erreicht, die sogar noch den Kalten Krieg übertreffen. In Russland laufen zum Beispiel Experimente mit Tesla-Energien ab, während sich die beiden großen Rüstungskonzerne AIM und Roxxon mit technologischen Innovationen überbieten. Exoskelette und andere mobile Kampfplattformen sind die Folge. Die Aufgabe von Iron Man und seinen Verbündeten ist es, dieses Wettrüsten aufzuhalten, doch das sehen die beteiligten Firmen und Staaten natürlich anders.

Iron Man 2 ist ein reines Einzelspieler-Erlebnis. Man kann zwar zwischen den beiden Spielfiguren Iron Man und War Machine wählen, was auf den ersten Blick eigentlich einen wunderbaren Coop-Modus abgeben würde, aber die Entwickler haben sich dagegen entschieden. So darf man sich zu Beginn jeder Missionen zwischen den beiden entscheiden. Die Wahl sollte gut überlegt sein, denn das Spielgefühl ist doch recht unterschiedlich. Iron Man ist der agilere von beiden, während War Machine auf eine bessere Panzerung und deutlich stärkere Ballistik vertrauen kann. Dazu kommt, dass Iron Man sich vor einem drohenden Tod durch ein kleines, mal mehr und mal weniger schwieriges Minispiel retten kann. Eine Idee, die uns außerordentlich gut gefallen hat und für zusätzlichen Nervenkitzel sorgt, denn die Rücksetzpunkte sind zwar fair verteilt, aber manchmal etwas weit auseinander. Eine konstante Energie-Aufladung sorgt dafür, dass dieser Ernstfall nicht allzu oft eintreten sollte.