test
Skate 3
Die Skate-Reihe war bisher eigentlich eher für Fortgeschrittene und Profis ausgelegt. Mit der vergeblichen Rückgewinnung bzw. dem kläglichen Scheitern der Tony Hawk-Reihe im vergangenen Jahr waren nun auch plötzlich die Anfänger heimatlos. Das hat man bei EA schnell erkannt und kurzerhand einen deutlich einfacheren Schwierigkeitsgrad eingebaut. Der verzeiht spürbar mehr Fehler in Präzision und Timing und nimmt nun endlich auch all jene von euch auf, die bisher noch nie oder nur mit wenigen Tasten auf einem virtuellen Skateboard gestanden haben. Grundlage bleibt natürlich auch hier die Steuerung über die beiden Analog-Sticks eures Gamepads. Auch in die andere Richtung hat man den Schwierigkeitsgrad erweitert. Mit einem besonders schwierigen Modus spricht das Spiel allerdings nur die absoluten Hardcore-Skater unter euch an. Hier sind nicht nur Präzision und Timing, sondern auch der richtige Winkel und Schwung von Bedeutung. Eines kann man bereits jetzt vorwegnehmen: Skate 3 ist endlich wieder ein Titel, der es schafft, sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene und Profis zu bedienen. Keine der genannten Zielgruppen muss dabei Abstriche machen oder erlebt ein qualitativ schlechteres Spiel.
In Sachen Verbesserungen muss man auch das Stadtbild von Port Carverton noch einmal ansprechen und loben. Die Stadt wirkt nun spürbar glaubwürdiger und nicht wie ihr Vorgänger San Vanelona oder die Stadtbilder aus den Tony Hawk-Spielen geradezu für das Skaten geschnitzt. Diese neu hinzugewonnene Glaubwürdigkeit haben die Entwickler wunderbar dafür genutzt, um die Aufgaben und Spots (Schauplätze) im ganzen Spiel sinnvoll zu verteilen. Man stolpert geradezu von der einen in die andere Aufgabe und braucht dafür endlich keine weiten und unnötigen Wege mehr zu fahren. In den Bereich sinnvolle Ergänzung fällt auch das Team, was ihr in eurem Skate-Label mit der Zeit versammeln dürft. Im Verlauf des Spiels könnt ihr gemeinsam mit euren Teamkameraden Aufgaben bestreiten und so kooperativ mehr Punkte und Ruhm für eure eigene Marke einfahren. Das ist sinnvoll, leider aber mit den recht durchschnittlichen KI-Kollegen nicht immer einfach umzusetzen. Umso besser, dass ihr auf Knopfdruck online gehen könnt. Dann sucht euch das Spiel einen Spielkameraden aus Fleisch und Blut, der über Xbox Live mit euch gemeinsam auf Punktejagd geht. Das ist, neben den normalen Versus-Modi im Mehrspieler, eine wirklich gelungene Möglichkeit.
Schier auf die Spitze getrieben haben die Entwickler die Editor-Funktionen von Skate 3. Ihr dürft die Gestaltung von Team und Umgebung in einem Skatepark völlig frei gestalten. Das ist mit dem Gamepad weiterhin keine sehr komfortable Angelegenheit, lässt sich mit der Zeit aber recht gut umsetzen. Habt ihr einen eigenen Park oder Level erstellt, dürft ihr diesen natürlich auch mit der Online-Gemeinde teilen und dafür Punkte einsammeln. Auch diese steigern das Ansehen eurer eigenen Marke und verkaufen zusätzliche Boards. Schlussendlich verbleibt beim unweigerlichen Vergleich zwischen den beiden Vorgängern und Skate 3 noch die technische Umsetzung. Die ist dieses Mal wieder recht überzeugend. Auch wenn das Spiel grafisch in allen drei Titeln keinen wirklichen Sprung hat machen können. Das ist allerdings nicht weiter tragisch, da sowohl das Debüt im Herbst 2007 als auch der zweite Teil Anfang 2009 technisch sauber über euren Bildschirm flimmern konnten. Die neue Umgebung von Port Carverton ist wunderschön aufgebaut und kann mit zahlreichen Details und einer belebten Innenstadt punkten. Einzig die Details am einen oder anderen Charakter im Spiel wirken im direkten Vergleich mit der Stadt noch immer etwas unterbelichtet. Es fehlt hier schlichtweg an Details. Im Bereich Soundtechnik gibt es auch dieses Mal wieder wenig Anlass zur Kritik. Umgebung, Synchronisation und Soundtrack kommen glasklar bei euch an und tragen so ihren Teil zu einem recht runden technischen Erlebnis bei.
Das Fazit: Skate 3
Nach dem Test von Skate 3 könnte man eigentlich freudestrahlend eine klare Kaufempfehlung für alle Funsport-Freunde aussprechen. Wäre da nicht ein ohnehin schon recht guter zweiter Teil, der vor einem guten Jahr bereits im Laufwerk seine Runden drehte. Die dritte Ausgabe der erfolgreichen Skate-Reihe von Black Box und EA macht das allermeiste richtig und nur wenig falsch. Die neue Location bringt frischen Wind ins Spiel und macht zusammen mit dem neuen Team-Gedanken viel Spaß. Für Besitzer von Skate 2 ist der Kauf sicher eine Option, aber in keinem Fall Pflicht. Besitzer des ersten Teils und enttäuschte Tony Hawk-Anhänger dürfen sofort bedenkenlos zuschlagen.
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