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Disney Micky Epic

Artikel erstellt von am 05.12.2010
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cover
USK: 6
  • Entwickler: Junction Point
  • Publisher: Disney Interactive
  • Genre: Jump & Run
  • Release: 25.11.2010
  • Spieler: 1
  • Medium: DVD
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Früher war alles besser. Was soll man seinen Kindern heutzutage eigentlich noch im Fernsehen zeigen? Ein Blick auf die aktuellen Kinderserien offenbart schreckliches: Pokémon, Beyblade, Yu-Gi-Oh, Spongebob und so weiter. Ok, die Serien sind nicht wirklich schlecht, aber denkt man an die guten alten Disney-Cartoons zurück, wird man schon etwas wehmütig. Vorbei sind die Zeiten, in denen das weltbekannte Zeichentrick-Studio wöchentlich mit neuen lustigen und oftmals lehrreichen Geschichten rund um Mickey, Goofy oder Donald aufwartete. Vorbei sind die Zeiten, in denen märchenhafte Weihnachtsklassiker wie „Fantasia“, „Mickey und die Kletterbohne“ oder die Disney-Weihnachtsgeschichte für heimelige Stunden vor dem Fernseher sorgten. Oder kann sich heute noch irgendwer an so zeitlose Geniestreiche wie „Steamboat Willie“ oder „The Clock Tower“ erinnern? Einer wenigstens kann es noch: Warren Spector. Der Star-Designer hat mit Disney Micky Epic nicht nur eines der besten Wii-Spiele dieses Jahres kreiert, sondern gleichzeitig auch eine Liebesbotschaft an die alten Klassiker von Walt Disney. Ohne zu viel vorweg nehmen zu wollen: Diese Spiel gehört gekauft!

Mickey Maus ist nicht nur für seine rote Hose oder seine piepsige Stimme bekannt, sondern auch für seine Neugier. Diese bringt dem Mäuserich zu Beginn des Spiels aber in echte Schwierigkeiten. Mickey bemerkt, dass mit seinem Spiegel irgendetwas nicht stimmt. Also nimmt er diesen genauer unter die Lupe und siehe da, er dient als eine Art Portal zu einer anderen Welt. Dort beobachtet er den sympathischen Magier Yen Sid (Name bitte einmal rückwärts lesen), der mit Pinsel und Farbe an einer Modelstadt herumbastelt. Nachdem sich der gute Zauberer zu Bette begeben hat, kann Mickey der Versuchung einfach nicht widerstehen. So stürzt er sich euphorisch auf Pinsel und Farbe und beginnt munter drauf los zu malen. In seinem Eifer stößt er aber einen Behälter mit grüner Flüssigkeit um, der sich über die ganze Wunderstadt entleert. Durch den entstandenen Krach wird Sid wach und Mickey macht sich schnell aus dem Staub. Schnitt. Einige Monate später wird die Maus von einer geheimnisvollen Macht in den Spiegel hineingezerrt und direkt in die Modelstadt, genannt Wasteland, gebracht. Dort muss sich Mickey nun den Konsequenzen seines Fehlers stellen. Das Wasteland dient als Hort für die vergessenen Zeichentrick-Figuren von Walt Disney. Es war einst ein wunderschöner Ort, der einem Freizeitpark nicht unähnlich war, viele Fahrgeschäfte luden zum Amüsieren ein. Doch nach Mickeys Fauxpas ist nichts mehr so wie es einmal war und dem Wasteland droht der Untergang. Dabei trifft Mickey unter anderem auf den Hasen Oswald, Disneys erste Kreation und den scheinbaren Bösewicht des Spiels. Doch im Laufe des Abenteuers muss Mickey feststellen, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat.

Die Story wird teilweise in gerenderten, teilweise aber auch in gezeichneten Zwischensequenzen erzählt. Doch egal wie, die Geschichte fesselt jeden Disney-Fan der alten Schule von Beginn an. Schon nach wenigen Minuten wird klar: Micky Epic ist ein Kinderspiel, vor allem aber eines für Erwachsene. Denn nur die älteren Semester werden die unzähligen Anspielungen an die alten Film-Klassiker erkennen, nur die ältesten Disney-Fans können sich so richtig an dem tollen Grafikstil ergötzen, der bewusst die frühen Charakterzeichnungen verwendet und nicht die neumodischen. Zudem werden nur erwachsene Zocker die traurige Story wirklich begreifen. Entwickler Junction Point bereitet euch ein Treffen mit vielen alten, fast schon vergessenen Bekannten. Klarabella Kuh zum Beispiel, oder Rudi Ross. Wenn ein sichtlich depressiver Goofy dann davon berichtet, dass man von der Öffentlichkeit vergessen wurde, dann kommen nur die Spieler ins Grübeln, die mit den alten Disney-Cartoons aufgewachsen sind. Schlagartig wird es einem klar: Heute gibt es das einfach nicht mehr. Wer heutzutage Mickey Maus sehen will, der bekommt eine zweifelhaft inszenierte Animationsserie vorgesetzt. Lustige Geschichten, wie Donald, Mickey oder Goofy gemeinsam im Wohnmobil auf Urlaubsreise gehen, sind passé. Der Titel schafft eine dichte, melancholische Stimmung und lässt alte Disney-Hasen immer wieder wehmütig an die alten Zeiten zurückerinnern. Früher war alles besser.

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