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Killzone 3
Nach dem Tutorial, in dem wir unsere Kameraden aus der Hand des Feindes befreien und die wesentlichen Steuerungsmechanismen lernen, sitzen wir mit Rico und Sev auf der Treppe vor dem Palast des gerade gestorbenen Scolar Visari. Während Sanitäter versuchen den gefallenen Autarch wiederzubeleben, hagelt es für uns draußen einen ordentlichen Anschiss vom Vorgesetzten und die Drohung mit dem Kriegsgericht. Der nächste Plan ist der Rückzug vom Planeten Helghan. Doch so weit wird es nicht kommen. Im nächsten Moment greifen die Helghan an, zerlegen die Einheiten vor dem Palast und trennen Rico und Sev vom Rest der Einheit. Narville und weitere ISA-Soldaten werden gefangen genommen und in Stahls Waffenfabrik verschleppt. Schon beginnt der Kampf ums Überleben und die Suche nach dem Weg vom Planeten. Alteingesessene Fans werden sich in Killzone 3 direkt wohl fühlen. Die Macher haben an der Spielmechanik und der Steuerung nämlich absolut gar nichts geändert. Mit R1 wird geschossen, R3 gezoomt. Mit dem L2-Button gehen wir vor feindlichem Feuer in sichere Deckung und sprinten mit L3 über kurze oder lange Distanzen. Quadrat dient zum Nachladen, das X zum Springen und L1 für einen alternativen Angriff, bei dem wir den Higgs das Genick brechen, die Kehle durchschneiden oder einfach nur mit Schwung das Gewehr in die Visage rammen.
Doch so gewohnt sich das Game auch anfühlt, der Shooter kann mehr als nur neue Gebiete als einzige Änderung aufweisen. Im Kampf dürfen wir dieses Mal auch die Kontrolle über Exo-Skelette übernehmen. Die riesigen Kampfroboter sind tödliche Waffen im Krieg gegen die Helghast und nahezu unaufhaltsam. Mit einem Maschinengewehr am rechten und Raketenwerfer am linken Arm ist jeder Feind im Nu zerlegt. Zudem können die Kolosse rasante Geschwindigkeiten im Sprint erreichen und mit mächtigen Sprüngen hohe Hindernisse überwinden. Als nächstes greifen wir erstmals auch auf Jetpacks zurück. Nicht nur Helghast dürfen sich den fliegenden Rucksack umschnallen, sondern auch die ISA-Soldaten. Dem Jetpack wird auch ein Maschinengewehr beigelegt, das dank unbegrenzter Munition und flotter Feuerrate zu einem Ass im Kampf wird. Der Antrieb des Jetpacks funktioniert allerdings nur begrenzt. Das heißt, wir können nicht unendlich lange in der Luft herumfliegen. Die Zeit reicht aber aus, um sich in luftige Höhe zu schwingen und mit einem Boost weite Entfernungen zurückzulegen. Um schnell Strecken zurückzulegen, springen wir im neusten Abenteuer aber auf den Fahrersitz eines Fahrzeugs. Egal ob großer Panzer, oder flottes Schneemobil. Im Spiel gibt es eine Vielzahl der verschiedensten fahrbaren Untersätze, die zudem auch ordentlich viel Feuerkraft unter der Haube haben.
Sev und Rico rennen die meiste Zeit des Spiels gemeinsam Seite an Seite über die Schlachtfelder und versorgen sich gegenseitig auch mit Erster Hilfe, falls der Kamerad im Kampf zu Boden geht. Dieses Feature ist oftmals zu stark. Rennen wir ohne vorher nachzudenken blind in einen Raum, ballern fröhlich in alle Ecken und werden dabei tödlich verwundet, eilt der Partner ruck zuck zur Seite, belebt uns nicht nur gleich wieder, sondern schießt auch alle verbleibenden Feinde im Alleingang über den Haufen. Ein großes taktisches Element geht dabei verloren. Lediglich, wenn beide Soldaten erschossen werden, oder es Rico nicht schafft unseren Arsch vom Boden aufzuheben, ist die Partie verloren und wird vom letzten Checkpoint fortgesetzt, die glücklicherweise sehr großzügig verteilt sind. Killzone 3 ist zudem auch der erste AAA-Titel, der alternativ mit PlayStation Move gesteuert werden darf. Dazu brauchen wir natürlich einen Motion-Controller und wahlweise einen Navigations- oder eben normalen Standard-Drücker. Die Bedienung mit Move fällt erfreulich positiv aus. Bewegungen mit dem Controller werden astrein von der Eye Kamera aufgenommen und übertragen. Einziges Manko ist, dass wir mit dem Fadenkreuz an den Bildschirmrand müssen, um den Ausschnitt zu bewegen. Ein fixes Fadenkreuz, wie auch bei der Standardsteuerung, wäre sicher besser gewesen. In diesem Wirrwarr geht gelegentlich die Übersicht verloren.
Neben der Kampagne hat Killzone 3 aber noch jede Menge weitere Spielmodi zu bieten. Wir dürfen zum Beispiel die gesamte Kampagne im Kooperations-Modus mit dem besten Freund im offline Splitscreen bestreiten. Verrückt nur, dass obwohl Sev und Rico nahezu das gesamte Spiel über gemeinsame Sache gegen die Higgs machen, im Koop auf einmal der zweite Spieler in die Haut von Shawn Natko schlüpft. Ein Charakter, von dem nicht einmal im Ansatz irgendwo in einer Zwischensequenz die Sprache ist. Schade, denn Sev und Rico als Duo, oder eben auch neue Charaktere wie die weibliche Jammer würden der gemeinsamen Kampagne etwas mehr Glaubwürdigkeit aufsetzen. Bevor wir uns jetzt Hals über Kopf in den Mehrspieler-Modus gegen andere Spieler wagen, sollten wir zunächst die Botzone aufsuchen und im Kampf gegen die KI Erfahrung mit den Spielmodi und Karten sammeln. Davon gibt es insgesamt drei Stück. „Guerillakrieg“ ist die übliche Team-Deathmatch-Variante, bei der sich auf verschiedenen Maps die ISA-Truppen und Helghast bis aufs Blut bekriegen. „Kriegszone“ hingegen bietet ständige Abwechslung und spult zufällige Spielmodi nach einander ab. So beginnt die Partie zum Beispiel mit einem Deathmatch, gefolgt von einem Propaganda-Spiel, bei dem Lautsprecher in ein Zielgebiet gebracht werden müssen, weiter mit Capture the Flag und dem Zerstören bestimmter wichtiger strategischer Punkte. Zuletzt gibt „Einsatz“ ein bestimmtes Ziel vor, dass die ISA erreichen muss. Die Helghast stellen sich den Angreifern natürlich in den Weg, die versuchen Stück für Stück eine Bohrinsel zu erobern. Erfolgreich absolvierte Ziele werden zudem mit einer Zwischensequenz belohnt, bei der besonders auffällige Spieler eine Fraktion hervorgehoben werden. Etwa durch eine passende Hinrichtung.
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