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Killzone 3
Eingefleischten Fans dürfte aufgefallen sein, dass sich bis auf „Einsatz“ an den Spielmodi nichts geändert hat. Auch das Rang- und Abzeichen-System behält Guerrilla Games bei. Erneut bekommen wir nach einem Match Punkte auf ein Konto gutgeschrieben, durch das wir im Rang aufsteigen. Dadurch ergattern wir neue Ausrüstungsgegenstände und Waffen, wie etwa verbesserte Rüstung, neue Waffen und mehr Munition. Zudem dürfen wir zwischen fünf verschiedenen Klassen wählen, die verschiedene Spezialfähigkeiten besitzen. Taktiker können Feinde für befreundete Einheiten auf der Karte markieren. Scharfschützen agieren getarnt aus dem Dunkeln und schießen aus weiter Entfernung zwischen die Augen. Sanitäter gehen ihrer üblichen Tätigkeit nach und kratzen gefallene Kameraden vom Boden auf. Der Infiltrator kann sich in die Robe des Feindes schwingen und hinter feindlichen Linien getarnt umherlaufen. Wer nicht aufpasst wird ruck zuck von einem vermeidlichen Freund erschossen. Zuletzt wären da noch die Ingenieure, die Munitionskisten reparieren und Geschütztürme aufstellen können, die für das Team ein wichtiger Rückhalt sind. Mit aufsteigendem Rang werden natürlich auch immer bessere Fähigkeiten für die Klassen freigeschalten, mit denen die Sanis mehr heilen, die Ingenieure sogar Geschütztürme mit Raketen aufstellen und die Scharfschützen das feindliche Radar stören dürfen. Wer sich als Anfänger in ein Spiel mit vielen hochrangigen Offizieren wirft, wird sehr schnell das Zeitliche segnen. Auch den Unterschied zwischen Spieler, die mit einem normalen Controller und PlayStation Move zocken ist stark zu erkennen. Wer auf die Bewegungssteuerung baut kann schneller reagieren und sich damit im Kampf einen deutlichen Vorteil verschaffen.
Technisch lässt Killzone 3 kaum Wünsche übrig. Optisch hat Guerrilla Games im Vergleich zum Vorgänger noch eine Schippe oben drauf gepackt. Mit knapp drei Mal so vielen Polygonen eröffnen sich dem Spiel vollkommen neue Möglichkeiten. Die Texturen wirken noch schärfer und glatter als zuvor. Dabei wird es nie langweilig. Immer setzen diverse optische Akzente dem Szenario eine Krone auf. Da wäre zum Beispiel Pyrrus, die Stadt die von Visari pulverisiert wurde. Bei unserem Aufenthalt regnet es die ganze Zeit Asche vom Himmel, während am Horizont große Staubwolken und Blitze für Atmosphäre sorgen. Besonders die Schneegebiete stechen hervor. Speziell in Momenten, in denen wir das hübsche Blut der Higgs auf dem gefrorenen Wasser verteilen. Noch nie sah der rote Lebenssaft zu gut aus. Dass die Framerate gelegentlich rapide abbricht, ist zu verzeihen. Selbst im Koop-Modus läuft sie weitgehend stabil. Wer den Luxus eines 3D-Fernsehgeräts besitzt, sollte diesen auf jeden Fall nutzen. Auch wenn Killzone 3 dann nicht mehr so scharf wirkt, bietet sich jetzt ein noch viel tieferer Blick in die Spielwelt. Einfach grandios. Ein großes Manko ist der Sound. Die deutsche Synchro der Figuren ist wieder einmal total miserabel. Schon nach dem Intro machen wir uns ein wichtiges neues Feature zu Nutze. Wir werfen einen Blick in die Optionen und stellen die Sprachausgabe auf Englisch. Schon dürfen wir einer wirklich sehr geilen Synchro folgen. Einziger Wermutstropfen, auf Englisch gibt es keine deutschen Untertitel. Englischkentnisse sind also Pflicht. Zudem hängt der Text an manchen Stellen. Es dauert ein wenig, bis jemand der hängenden Schallplatte auf den Kopf haut und der Satz endlich vollendet wird, nachdem schon siebzehn Mal das Wort „Cruiser“ gefallen ist.
Dann wären da noch verschiedene Probleme im Gameplay. Unser Kampfkamerad in der Kampagne ist einfach zu stark. Zu oft metzelt Rico die Helghast über den Haufen, während wir leblos am Boden liegen und kurze Zeit später wiederbelebt werden. Etwas mehr eigenes Können für das Fortschreiten wäre toll gewesen. Drei verschiedene und noch ein zusätzlicher Hardcore-Schwierigkeitsgrad bieten sowohl Casual-, als auch Hardcore-Spielern ausreichend Spielspaß. Auch die KI fällt wieder einmal erfreulich gut aus. Die Gegner suchen Deckung, agieren in Gruppen und weichen aus, falls wir mit dem Fadenkreuz zu lange nach ihrem Kopf suchen. An der Glaubwürdigkeit hapert es auch im Tutorial. Zu einem späteren Zeitpunkt spielen wir die Szene nämlich nach der Rückkehr aus dem Flashback erneut, dieses Mal jedoch komplett anders. Was ist da denn los? Auch die Anzahl der Munitionskisten hätten die Entwickler etwas reduzieren können. In nahezu jedem Raum und hinter jeder Ecke liegen unbegrenzt Ammo für die Waffen. Dauerfeuer hallo! Speziell einzigartige Waffen, wie ein Raketenwerfer mit zielsuchenden Raketen verlieren dadurch an Bedeutung, wenn wir dauernd neue Raketen finden und damit den gesamten Abschnitt in die Luft sprengen.
Das Fazit: Killzone 3
Schon nach der Mehrspieler-Beta war für mich klar, mit Killzone 3 kommt wieder ein ganz großer Titel auf uns zu. Das Ergebnis hat mich vollends überzeugt. Die Story ist authentisch, der Kooperations-Modus spitze und der Mehrspieler-Modus sorgt für die passende Langzeitmotivation. Killzone 3 setzt erneut neue Maßstäbe und kann sich zu Recht, als das hübscheste Spiel für die PlayStation 3 bezeichnen. Die neuen Landschaften der Schnee- und Dschungel-Gebiete entführen uns aus dem schnöden Guerilla-Krieg auf Helghan in ein vollkommen neues Szenario. Dank PlayStation Move zählt der Shooter sogar zu den ersten AAA-Titeln mit Bewegungssteuerung. Wer die Möglichkeit hat, sollte auf jeden Fall mit Move zocken. Lediglich die Synchro lässt wieder zu wünschen übrig. Meiner Meinung nach haben auch die Helghast etwas ihr Gesicht verloren. Während ich im Vorgänger wirklich das Gefühl hatte, gegen einen Widerstand mit Charakter zu kämpfen, spielt sich der Nachfolger in der Hinsicht wie jeder andere Shooter. Trotzdem ist das Game ein gigantisches Meisterwerk.
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