test
Perfect Dark
Die diversen Spielmodi beschränken sich aber nicht nur auf das Hauptspiel. Wenn sich nämlich Perfect Dark einen Namen gemacht hat, dann mit den ausufernden Mehrspielermodi. Hier verbergen sich die wahren Stärken des Spiels und endlich können diese auch in einer akzeptablen Spielgeschwindigkeit genossen werden. Dazu stehen dem Spieler neben den klassischen Spieltypen wie Kampf (Deathmatch), Herr des Hügels (King of the Hill), Pop a Cap (ein Spieler ist das Ziel von allen) oder Der Koffer (Capture the Flag) auch Spielarten wie Hacker-Zentrale (mittels eines Items müssen Terminals gehackt werden) oder Der Koffer 2 (Wer trägt am längsten den Koffer, ohne getötet zu werden?) zur Verfügung. Bis zu acht Spieler können in diesen Modi online gegeneinander antreten. Diese Anzahl erhöht sich noch auf 12 Spieler, wenn man bis zu vier Bots dazuschaltet. Leider wurde diese Anzahl, egal in welchem Spieltyp man sich befindet und mit wie vielen Spielern man unterwegs ist, auf vier begrenzt. Das ist etwas schade, denn gerade wenn man allein spielt, können vier Bots etwas wenig sein. Immerhin bot das Original die Unterstützung von bis zu acht Bots, je nach Spieltyp. Die computergesteuerten Simulanten, wie sie in der deutschen Fassung heißen, waren damals eine absolute Sensation. Man musste keine drei Freunde mehr um seine Konsole versammeln, sondern konnte die Mehrspielermodi auch solo spielen. Besonders die verschiedenen Typen, manche kämpften nur mit Fäusten, andere wiederum gingen nur auf den führenden Spieler, von Simulanten sorgten beim Original für viel Freude. Man kann sich auf diese Weise seinen Mehrspielermodus so facettenreich gestalten wie man will und diese Einstellungen zudem speichern. Man kann sich genauso gut auch eine Challenge aussuchen und muss dann nach vorgegebenen Einstellungen ein Spiel bestreiten.
Mit all diesen Möglichkeiten ist Perfect Dark auch heute noch eine Ausnahmeerscheinung im Mehrspielerbereich. Leider sieht es im Einzelspielermodus nicht mehr ganz so aus. Man merkt einfach, dass sich die Spielmechaniken weiterentwickelt haben. Dazu zählen nicht nur das Leveldesign sondern auch andere Entscheidungen, die den Spielfluss betreffen. So ist zum Beispiel die Auftragslage zwar meistens eindeutig, aber wie man vorgehen soll und vor allem wohin, wird den Spieler mehr als einmal auf die Geduldsprobe stellen. Zudem gibt es in den Levels viele Sackgassen, so dass das erste Durchspielen deutlich länger dauern wird als nötig. Dazu dürfte die veraltete Zielmechanik ebenfalls für Frustmomente sorgen. Bei einer Dual-Stick-Steuerung auch noch eine Deadbox zu nutzen, macht das Zielen unnötig schwer und Kopfschüsse werden zu einer echten Angelegenheit für die Nerven. Warum man in diesem Punkt sich nicht den aktuellen Standards unterworfen hat, ist unverständlich.
Technisch wurde das Spiel zwar nicht komplett generalüberholt, aber es wurde zumindest die Auflösung nach oben geschraubt und die Texturen dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Das Ganze fühlt sich an, als ob jetzt die zehnfache Power im Nintendo 64 steckt. Die Animationen waren schon damals erstklassig und sind heute noch schön anzusehen. So gewinnen auch die Zwischensequenzen in Echtzeit eine neue Qualität. Die spannende Geschichte von damals rund um eine weltweite Verschwörung macht so erst richtig Spaß und steckt die Handlung von Perfect Dark Zero sowieso in die Tasche. Allerdings muss man auch mit den Gegebenheiten des Originals leben. Clipping-Fehler und keine Lippenbewegungen zerren doch etwas am positiven Eindruck. Akustisch hat man zwar keine neuen Wege gewagt, aber der Sound wurde in einigen Aspekten neu abgemischt. Der englisch Akzent von Joanna Dark kommt so noch besser zu Geltung und die Waffen klingen um einiges kraftvoller.
Das Fazit: Perfect Dark
Mit Perfect Dark haben Microsoft, Rare und 4J Studios ein rundum stimmiges Remake abgeliefert und bieten dem Spieler eine fast identische Spielerfahrung wie vor 10 Jahren. Dessen muss man sich vor allem bewusst sein, wenn man den Einzelspielermodus spielt. Es wird niemals ein konstant hoher Spielfluss wie etwa bei Call of Duty: Modern Warfare 2 oder Halo aufkommen. Dafür darf man sich auf einen exzellenten Mehrspielermodus freuen, der bei Xbox Live Arcade vermutlich konkurrenzlos bleiben wird. Ansonsten stören nur kleinere Designfehler den Gesamteindruck. Wer die Wahl zwischen Perfect Dark und Perfect Dark Zero hat, sollte zum Download-Klassiker greifen. Hier bekommt man einfach das bessere Gesamtpaket für sein Geld und auch die attraktivere Joanna Dark.
neue artikel
-
Wird es die Videospielwelt verändern?
31.10.2020 / special / allgemein -
C64, Amiga, Atari: Retro-Games sind „in“
08.10.2013 / retro / retro -
Die Valve-Strategie
29.09.2013 / special / allgemein -
Resident Evil: Revelations
16.06.2013 / test / multi -
Element4l
27.05.2013 / test / pc
neue videos
-
TERA – Neues Video zum Volk der Castanic
23.01.2012 / pc / trailer -
Story Trailer zu SOULCALIBUR V
22.01.2012 / multi / trailer -
Max Payne 3 „Design und Technologie"-Reihe: Zielmechanik und Waffen
18.01.2012 / allgemein / trailer -
Lost Chronicles of Zerzura – Trailer
15.01.2012 / pc / launch-trailer -
Trailer zu Wargame: European Escalation
14.01.2012 / allgemein / trailer
neue screenshots
-
Disgaea D2: A Brighter Darkness
27.09.2013 / 14 bilder / playstation 3 -
Crossmedia-Projekt: netwars - Out of CTRL
25.09.2013 / 5 bilder / allgemein -
Resident Evil: Revelations
16.06.2013 / 13 bilder / playstation 3 -
Element4l
27.05.2013 / 6 bilder / pc -
Star Trek: The Video Game
07.05.2013 / 3 bilder / allgemein