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Infinite Space
Aber nicht nur der Schiffsbau ist von Taktik geprägt, sondern auch die Raumschlachten. Sobald ihr auf ein feindliches Schiff stoßt, wechselt das Spiel in den rundenbasierten Schlacht-Modus. Hier müsst ihr nun einige Aspekte im Auge behalten. Wie weit bin ich von meinem Gegner entfernt? Soll ich direkt angreifen, oder erst einmal ein Ausweichmanöver vollführen? Welche Formation soll meine Flotte einnehmen? Ohne die richtige Taktik habt ihr in Infinite Space keine Chance auf den Sieg, daher solltet ihr auch möglichst viel Gebrauch von der Möglichkeit machen, eure eigenen Taktiken erstellen zu können. Zu Beginn dürft ihr nur drei solcher Taktiken kreieren, im weiteren Spielverlauf werden es dann bis zu sechs. So viele Anzeigen und Statusbildschirme Infinite Space auch bietet, eine ganz besonders wichtige fehlt leider: eine Stärke-Anzeige. Ihr wisst leider nie, wie stark euer Schiff im Vergleich mit eurem Feind ist, wodurch es immer wieder vorkommen dürfte, dass ihr einem haushoch überlegenem Gegner gegenüber steht und im Handumdrehen als Weltraumschrott durch das All gleitet. Ziemlich frustrierend, zumal der Schwierigkeitsgrad alles andere als einfach ist. Das ist zugleich Fluch und Segen, denn beinharte Rollenspieler dürften dank der großen Herausforderungen sehr motiviert an das Spiel rangehen, während Einsteiger recht schnell abgeschreckt werden. Unfair ist Infinite Space allerdings nie, es kommt eben immer auf die richtige Taktik und die richtige Flotte an. Aber nicht nur die Ausrüstung ist wichtig, sondern auch die Crew. Im Laufe des Spiels könnt ihr bis zu 100 Crew-Mitglieder anheuern. Ob Koch oder Offizier, jeder hat seine eigene Stärken und versorgt euch sogar mit diversen Spezialkräften.
Um in den vielen Auseinandersetzungen also eine gute Figur abzugeben, braucht ihr auch die entsprechende Ausrüstung. Dass es diese nicht kostenlos an jeder Ecke gibt, versteht sich von selbst. Durch kleinere Nebenaufträge verdient ihr euch das nötige Kleingeld, um neue Waffen, Extras und Panzerungen zu kaufen. Nervig ist dabei, dass das Spiel kein Logbuch bietet, das sämtliche Aufträge notiert, so dass ihr bei Bedarf immer wieder nachlesen könnt, wo ihr eigentlich hin müsst. Ihr solltet also am Besten immer nur einen Auftrag annehmen und diesen zuerst absolvieren, bevor ihr euch an den nächsten wagt. Neben der umfangreichen Einzelspieler-Kampagne bietet Infinite Space auch noch einen Mehrspieler-Modus für bis zu zwei Spiele. Hier könnt ihr euch in kleineren Gefechten miteinander messen, gemeinsam spannende Missionen könnt ihr allerdings nicht bestreiten. Die kurzweiligen Mehrspieler-Gefechte dürft ihr euch allerdings nur offline liefern.
Technisch kann sich Infinite Space durchaus sehen lassen, vor allem die tollen Zwischensequenzen wissen zu begeistern. Die Spielgrafik kann man zwar eher als zweckmäßig bezeichnen, nichtsdestotrotz hinterlassen die nett modellierten Raumschiffe einen soliden Eindruck. Kaum etwas zu bemängeln gibt es dagegen bei der Akustik. Sowohl die gelungenen Musikstücke als auch die tollen Soundeffekte zeugen von einer hohen Soundqualität.
Das Fazit: Infinite Space
Infinite Space ist Arbeit. Nur wer sich komplett auf den komplexen und extrem anspruchsvollen Titel einlässt, wird seinen Spaß damit haben. Dann entfaltet der Titel aber sein ganzes taktisches Potential und zwingt einen förmlich dazu, immer weiter zu spielen. Vor allem die Möglichkeit, seine eigenen Raumschiffe nach Belieben anzupassen, macht einfach unglaublich viel Spaß. Auch die Story erfüllt ihre Zwecke und hält den Spieler bei der Stange, leider allerdings nur in englischer Sprachausgabe. Während das in anderen Spielen kein allzu großes Problem darstellt, dürften Spieler mit eher mäßigen Englisch-Kenntnissen hier allerdings einige Probleme haben, da der Titel eben recht komplex und textlastig ausgefallen ist. Trotzdem gilt: Rollenspiel-Fans, die schon lange mal wieder ein gutes und vor allem anspruchsvolles Weltraum-RPG spielen wollten, können beruhigt zugreifen.
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