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Way of the Samurai 3
Auch wenn das feudale Japan als ein dunkles Kapitel in die Geschichte einging, das Millionen Unschuldiger das Leben kostete, gehören die Samurai doch zu einer Kriegerrasse, die uns bis heute fasziniert. Zumindest dann, wenn sie nicht gerade von Hollywood-Schnullerbacke Tom Cruise verkörpert werden. Doch das wäre wieder eine andere Geschichte. Konzentrieren wir uns lieber auf das Wesentliche in Form von Way of the Samurai 3, das mit einer Verspätung von knapp zwei Jahren endlich in Europa erschien - eine fehlerhafte Übersetzung leider inklusive. Wenn auf der Verpackung bereits von „Kampfstielen“ oder „verschiednen Enden“ die Rede ist, dann kann man sich ein Grinsen wohl nur schwer verkneifen.
Erfreulicherweise besteht die Möglichkeit, das Abenteuer auch in einer englischen Fassung zu genießen, die den schlimmsten Fehlern einen Riegel vorschiebt. Eine weitere Entscheidung seitens der Entwickler, die wir an dieser Stelle nicht ganz nachvollziehen können, ist die Tatsache, dass man scheinbar fest davon ausging, das man mit dem dritten Ableger allenfalls eingesessene Fans begeistern kann. Wie wäre es sonst zu erklären, dass man euch ohne Vorwarnung ins kalte Wasser wirft, anstatt euch behutsam an die Eigenheiten von Way of the Samurai 3 heranzuführen? Neulinge laufen bereits nach einer Stunde Gefahr, den Controller entnervt in die Ecke zu werfen und das Spiel aus der Konsole zu befördern. Dabei klingen die tragenden Elemente von Way of the Samurai 3 doch so vielversprechend. Angesiedelt in der Sengoku-Ära im Jahre 1560, entlässt man euch in eine frei begehbare Welt, in der ihr vom einfachen Samurai bis zum Shogun aufsteigt, zahlreiche Entscheidungen trefft, die in mehr als zwanzig verschiedenen Enden gipfeln, euch einer von drei Fraktionen anschließt oder mehr als 100 verschiedene Waffen sammelt und meistert. Bis sich der volle Reiz des Abenteuers offenbart, heißt es allerdings Arschbacken zusammenkneifen und am Ball bleiben, da der Game Over-Bildschirm in den ersten Stunden zu einem ständigen Begleiter avanciert, der euch bei jeder nächstbesten Gelegenheit angrinst.
Einmal falsch abgebogen, betretet ihr ein Gebiet mit übermächtigen Kontrahenten und werdet gnadenlos niedergemacht. Ein anderes Mal wird versehentlich ein wertvoller Begleiter ins Jenseits befördert und auch sonst macht es euch Way of the Samurai 3 unnötig schwer, in die technisch etwas angestaubte, optisch jedoch recht abwechslungsreiche Welt einzutauchen. Und das ist definitiv zu bedauern, da sich unter der harten Schale ein durchaus ansprechendes Spielerlebnis versteckt, dass die festgetretenen Pfade der Hack & Slays verlässt, um seinerseits neue Elemente einzuführen. Getrost ignorieren dürft ihr die Wahl zwischen drei verschiedenen Recken, die zu Beginn der Kampagne ansteht, da sich die kommenden Krieger lediglich optisch voneinander unterscheiden. Da der Kampfstil - ja liebe Übersetzer, das Wort schreibt man ohne „e“ - von den Waffen, die ihr einsammelt, beeinflusst wird, kann im Prinzip jeder Recke jeden Stil meistern. Zudem offenbart die Einführung in die Geschichte stets dasselbe Erlebnis, unabhängig davon, für welchen der drei Samurai ihr euch entscheidet. Ihr wacht mit einer dicken Birne auf, habt euer Gedächtnis verloren und steht vor der Aufgabe, herauszufinden, was um euch herum überhaupt geschehen ist. Wie bereits angesprochen, gibt sich der Einstieg recht holprig, was sich auch an der Handlung an sich bemerkbar macht, die leider recht gemächlich in Gang kommt. Somit liegt es an euch, die Initiative zu ergreifen und die Geschichte voranzutreiben. Von der ersten Minute an stellt man euch vor verschiedene Entscheidungen, die maßgeblichen Einfluss auf den weiteren Verlauf des Plots haben. Stehen zu Beginn lediglich unspektakulär wirkende Fragen auf dem Programm, entscheidet sich im späteren Spielverlauf, ob ihr das Spiel als strahlender Ritter oder gefürchteter Bösewicht abschließt. Dank der zahlreichen Story-Abzweigungen und der mehr als zwanzig Enden wird ausreichend Anreiz geboten, Way of the Samurai 3 ein zweites oder gar drittes Mal in der Konsole zu verstauen.
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