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Lost Planet 2

Artikel erstellt von Dennis Leschnikowski am 18.05.2010
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cover
USK: 16
  • Entwickler: Capcom
  • Publisher: Capcom
  • Genre: Third-Person-Shooter
  • Release: 07.05.2010
  • Spieler (online): 1-4 (2-16)
  • Medium: Blu-ray
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Daher legen wir euch den Rat ans Herz, den Einzelspieler-Modus komplett zu ignorieren und gleich den Weg in die Lobbys des PlayStation Networks zu gehen, um mit Gleichgesinnten in die Schlacht zu ziehen und den monströsen Akriden oder den menschlichen Widersachern Feuer unter dem Hintern zu machen. Hier offenbart Lost Planet 2 endlich sein volles Potential und sorgt für zahlreiche zufriedenstellende Momente, wenn in Zusammenarbeit wieder einmal ein übermächtiger Boss in die Knie gezwungen wird. Zumal hier auch Abschnitte, in denen die geschickte Zusammenarbeit zum tragenden Element erhoben wird, endlich für Spaß sorgen. Wenn ein Spieler eine Kanone bedient, ein Partner sich um das Kühlsystem des Geschosses kümmert und die restlichen Teilnehmer für die Munition und die Ausrichtung der Kanone zuständig sind, wird man wohlwollend auch die Tatsache bei Seite schieben, dass es mit einer zusammenhängenden Welt dieses Mal nichts wurde. Die sechs Kapitel setzen sich aus unterschiedlichen Abschnitten zusammen, die sich recht linear geben und zweifelsohne auf bedingungslose Action ausgelegt sind, während der Aspekt des Forschens vollkommen außen vor bleibt. Dies ist allerdings zu verschmerzen, da das Konzept der krachenden Popcorn-Action zu jedem Zeitpunkt aufgeht. Spielerisch blieb dabei eigentlich alles beim Alten: Mit Pistolen, Shotguns, Maschinengewehren oder Handgranaten geht ihr gegen kleinere Gegner vor, während wuchtige Ballermänner wie eine Gatling oder ein Raketenwerfer auch wuchtige Kreaturen in die Knie zwingen. Die Königsdisziplin stellen auch in Lost Planet 2 die so genannten Virtual Suits genannten Kampfroboter, kurz auch VS genannt, dar, mit denen die Schlachten endgültig zur Höchstform auflaufen. Zumal die Waffen der Mechs auch demontiert und gegen die Widersacher eingesetzt werden können.

Wie es für einen Shooter der laufenden Konsolen-Generation mittlerweile üblich ist, flimmern in Lost Planet 2 nach etwa sechs bis acht Stunden die Credits über den Bildschirm - je nachdem, für welchen Schwierigkeitsgrad ihr euch entscheidet. Dass man den Titel auch nach dem Abschluss der Kampagne nicht ins Regal verbannen wird, liegt vor allem an den zahlreichen Bonusinhalten und Gimmicks, die sich mit laufendem Spielfortschritt freischalten lassen. Mit diesen dürfen die unterschiedlichen Recken komplett individualisiert werden, indem man die Bewaffnung ändert, sich für einen Spitznahmen entscheidet, aus einem Pool abwechslungsreicher Fertigkeiten wählt oder schlichtweg das optische Erscheinungsbild des eigenen Charakters verändert. Im Zusammenspiel mit dem Modi-übergreifenden Levelsystem, einem internen Ranking-System, das eure Leistungen nach dem Abschluss eines Kapitels mit einer Bewertung von C bis S belohnt, den vier zur Verfügung stehenden Schwierigkeitsgraden und den sechs Mehrspieler-Modi wird ausreichend Anreiz geboten, die Blu-ray immer wieder mal im Laufwerk der PlayStation 3 zu verstauen. Die Modi des kompetitiven Multiplayers bieten die aus dem Genre gewohnte Kost in Form klassischer Team Deathmatch-Duelle oder einer speziellen Variante von King of the Hill und profitieren vom sauberen Netcode, der eigentlich nur selten zum Schluckauf neigt.

Auch wenn angemerkt werden muss, dass er spaßtechnisch auf jeden Fall hinter der kooperativen Kampagne zurückstecken muss, die sich mehr als offensichtlich als Herzstück von Lost Planet 2 versteht und dafür sorgt, dass Zeitgenossen mit einem Hang zu spaßigen Mehrspieler-Ballereien definitiv einen Blick riskieren sollten. Trotz des Lobes wollen wir allerdings nicht verschweigen, dass auch in den Coop-Lobbys kleinere Eigenheiten warten, die wir auch bei genauerem Nachdenken nur bedingt nachvollziehen können. Betritt man beispielsweise eine bereits laufende Partie, ist man gezwungen, sich zunächst in Geduld zu üben, bis die restlichen Teilnehmer ein Areal abgeschlossen haben. Dem Geschehen live beiwohnen ist genauso wenig möglich wie das Nutzen des Lobby-internen Voice-Chats, was das Warten teilweise etwas trist gestaltet. Ebenfalls nicht unerwähnt sollte das durchwachsene Speichersystem bleiben, das auf die mittlerweile gängigen Checkpoints verzichtet und euch lediglich nach dem erfolgreichen Abschluss einer Episode die Möglichkeit bietet, den laufenden Fortschritt zu speichern. Somit kann es durchaus vorkommen, dass man sich eine dreiviertel Stunde durch die Horden der Akriden ballert, nur um beim Endboss den Löffel abzugeben und frustriert mit ansehen zu müssen, wie sich der bisherige Fortschritt in Rauch auflöst. Ebenfalls unverständlich: Möchtet ihr eure Statistiken beziehungsweise euren Fortschritt speichern, führt der Weg ohne Umwege ins Hauptmenü. Anstatt speichern und die laufende Partie nahtlos fortsetzen zu können, steht zunächst das erneute Erstellen einer Lobby auf dem Plan. Eine Eigenheit, die man definitiv eleganter hätte lösen können.

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