Optisch kommt Lost Planet 2 sehr abwechslungsreich daher und stellt seinen Vorgänger, der sich im Prinzip nur auf die eisigen Ebenen von E.D.N. III verließ, deutlich in den Schatten. Befeuert von der hauseigenen MT Framework-Engine zaubert das Sequel dicht bewachsene Urwälder, atmosphärische Wüstenlandschaften, beklemmende Innenareale und sogar Unterwassergefechte auf den Bildschirm, die technisch kaum Anlass zur Kritik geben, wenn man einmal von kleineren Slow-Downs absieht, die sich trotz der rund 15-minütigen Installation nicht vermeiden ließen. Ärgerlich, angesichts der gebotenen Pracht aber durchaus verschmerzbar, da ihr spätestens bei den nervenaufreibenden Duellen mit den teilweise bildschirmfüllenden Bossen ohnehin nicht über kleinere Macken nachdenken werdet. Für lange Gesichter dürfte jedoch die Umsetzung des lokalen Mehrspieler-Parts sorgen, die genau wie es bereits in Resident Evil 5 der Fall war, gehörig zu wünschen übrig und auf Grund der ungeschickten Aufteilung der beiden Fenster schnell die nötige Übersicht vermissen lässt, sofern ihr lediglich über ein TV-Gerät in Standardgröße verfügt. Nichts anbrennen ließ man hingegen bei der Vertonung: Zum Teil epische Melodien und die professionellen englischen Synchronsprecher geben sich hier die Klinke in die Hand, während die knackigen Waffengeräusche und die kreischenden Akriden die Soundkulisse atmosphärisch abrunden.

Das Fazit: Lost Planet 2