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Left 4 Dead 2: Die Brücke
Bevor das Wort Download-Content überhaupt Einzug in die Konsolenwelt gehalten hat, gab es auf dem PC für die verschiedenen First-Person-Shooter schon zahlreiche Modifikationen und selbst programmierte Levels. Zu den beliebtesten Spielen in dieser Sparte gehört ohne Frage die Half-Life-Reihe. Gleichzeitig begann damit auch die Erfolgsgeschichte des Entwicklers Valve. Kaum ein Entwickler ist heutzutage noch unabhängig. Sogar Größen wie id Software gehören mittlerweile bekannten Publishern. Dank des unglaublichen Erfolgs von Half-Life und der Download-Plattform Steam muss sich das Studio keine Sorgen in dieser Hinsicht machen. Die Jungs verspüren einfach nicht den Druck, neue Spiele zu machen. Stattdessen hat man sich in der Vergangenheit eher kleinere Teams, die zumeist vorher nur privat entwickelt haben, einverleibt. Bekannteste Beispiele in dieser Hinsicht sind Gunman Chronicles und Counter-Strike. Neuestes Mitglied in der großen Valve-Familie ist das Left 4 Dead-Franchise, welches finanziell eingeschlagen hat wie eine Bombe. Doch Valve wäre nicht Valve, wenn man nicht längst erkannt hätte, dass man mit Zusatzinhalten weitere Kunden an sich binden kann. Hat man beim ersten Teil noch ausgelotet, welche Inhalte am besten angenommen werden, scheint man bei Left 4 Dead 2 die richtige Mischung gefunden zu haben. Mit Die Brücke wird nur nicht nur eine neue Kampagne veröffentlicht, man verbindet zugleich auch die beiden Spiele miteinander und spendiert neben neuen Items auch über 20 weitere Spielmodi.
Über die Left 4 Dead-Spiele muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Das Spielprinzip ist so einfach wie genial. Vier Überlebende einer Zombie-Apokalypse machen sich auf den Weg in ein sicheres Gebiet. Das einzige, was sie den Untoten entgegen zu setzen haben, ist die nackte Gewalt. Durch den Umstand, dass man stets zu viert unterwegs ist und sich gegenseitig Feuerschutz geben und auch mal mit Verbandszeug oder Munition aushelfen muss, gewinnt das Spiel einen ungeheuren sozialen Faktor, denn Left 4 Dead spielt man üblicherweise im Mehrspielermodus online. Als Einzelspieler-Erfahrung taugt der Titel nur bedingt. Mit dem zweiten Teil hat man dann sogar noch spezifische Aufgaben am Ende jedes Kapitels integriert, die man unter Einsatz seines Lebens erfüllen muss. Dass in diesem ganzen Trubel kaum Wert auf eine vielschichtige Geschichte gelegt wird, kann verschmerzt werden. Die äußerst dichte Atmosphäre und das kurzweilige Spielprinzip fangen diesen Umstand sehr gut auf. Doch irgendwie sind fünf Kapitel etwas wenig gewesen, auch wenn der KI-Director für abwechslungsreiche Spielmomente sorgt. Mit Die Brücke wirkt man diesem Umstand nun entgegen und verknüpft beide Spiele miteinander. Die Entwickler schlagen im wahrsten Sinne des Wortes eine Brücke zwischen den Charakteren aus beiden Spielen, die sich erstmals begegnen.
Die Brücke spielt zwischen den Ereignissen im Infektionszentrum und dem dunklen Karneval. Gleichzeitig aber nach allen Geschehnissen des ersten Teils. Man sollte die Erwartungen an diese Begegnung allerdings etwas herunterschrauben, denn die Charaktere aus Teil 1 agieren eher im Hintergrund und helfen nur punktuell mit. Es fällt aber auf, dass Bill nicht mehr unter ihnen weilt. Diese Vorkommnisse werden leider nicht im Spiel geklärt, was ein mehr als unbefriedigendes Gefühl zurücklässt. Genau wie die Tatsache, dass die neue Kampagne nur aus drei Karten besteht. Diese sind zwar exzellent in ihrem Aufbau und bieten einige unterschiedliche Wege ans Ziel zu kommen, fallen aber insgesamt etwas kleiner aus als die sonst üblichen 4-5 Levels der normalen Kapitel. Die wirklichen Neuerungen ergeben sich eher durch die neuen Zombies, die jetzt teilweise Items tragen und eher vor dem Spieler wegrennen. Neue Waffen gibt es natürlich genauso wie neue Erscheinungsbilder für die Zombies. Neben den Zombies, die nun Items bei sich tragen, sind aber die Versorgungskisten die größte Veränderung zum Vorgänger. Darin können sich sowohl Munition, Waffen als auch Verbandszeug verbergen. Macht die Sache zwar nicht einfacher, aber vermittelt zumindest ein gutes Gefühl, nicht mit leeren Händen da zu stehen.
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