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NIER

Artikel erstellt von Dennis Leschnikowski am 13.05.2010
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cover
USK: 16
  • Entwickler: Cavia
  • Publisher: Square Enix
  • Genre: Rollenspiel
  • Release: 23.04.2010
  • Spieler: 1
  • Medium: Blu-ray
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So sehr ich angesichts der packenden Handlung auch ins Schwärmen gerate, so sehr stoßen mir die kleinen Macken von NIER auf, die einfach nicht hätten sein müssen. Eine Freundin, die dem Treiben zufällig beiwohnte, warf plötzlich ein „Irgendwie wirkt das wie gewollt, aber nicht gekonnt“ in den Raum. Besser könnte ich es auch nicht formulieren. Es ist nämlich keinesfalls so, dass man sich im spielerischen Bereich keine Gedanken machte, wie man dafür sorgen kann, dass NIER positiv aus der Masse der Rollenspiele heraussticht. Es warten Abstecher in die Zeiten der klassischen Text-Adventure, gelegentlich stehen typische Shoot'em Up-Elemente auf dem Programm und in diversen Dungeons wechselt die Ansicht kurzerhand in die Iso-Perspektive, was ein wenig an eine Hommage an Diablo oder Sacred erinnert. Leider immer verbunden mit spielerischen Macken. In den Abschnitten, die euch aus einer isometrischen Ansicht präsentiert werden, ist es mit der Übersicht und der Kontrolle nicht sonderlich weit her. „Immer feste drauf und das Beste hoffen“ lautet hier das Motto. Noch schlimmer wird es, sobald der Weg in Anwesen, Villen oder ähnliche Gebäude führt. Auf Grund der automatischen Kameraführung - wenn man sie denn so nennen möchte - stelle ich mir nach wie vor folgende Frage: Was war eigentlich die größere Herausforderung? Der letzte Endboss oder das Öffnen und Betreten eines neuen Raums? Mag übertrieben klingen, bringt es im Prinzip aber genau auf den Punkt. Auch wenn man NIER hier zugute halten muss, dass sich die Abstecher in solche Räumlichkeiten glücklicherweise in Grenzen halten.

Ein weiteres Problem ergibt sich aus der durchaus ansprechend gestalteten Welt, der es auf lange Sicht allerdings ein wenig an Abwechslung mangelt. Unschönes Backtracking inklusive, stehen euch gerade einmal eine Hand voll Städte und Dungeons zur Verfügung, durch die ihr regelmäßig gescheucht werdet, sobald Haupt- und optionale Missionen auf dem Programm stehen. Wenn wir schon einmal bei den Mängeln sind, können wir auch gleich auf die Nebenquests zu sprechen kommen, die schnell die nötige Kreativität vermissen lassen. „Töte Gegner X“ oder „Reise nach Y und besorge Z“ sind Vorgaben, die es in 90 Prozent der Fälle zu erfüllen gilt. All das hat man schon einmal woanders und vor allem in besserer Form gesehen. Abseits der Missionen war man trotz allem sichtlich darum bemüht, das Geschehen ein wenig aufzulockern. Sammelt in bester Monster Hunter-Manier seltene Gegenstände, um mit diesen eure Waffen zu verbessern, bestellt euer Feld und erwirtschaftet mit der Ernte bares Geld oder versucht euch am Angeln, das anfangs wohl zu den größten Herausforderungen in NIER gehört und in den USA vereinzelt dazu führte, dass man sich sogar weigerte, ein Review zu verfassen, da es nicht gelang, einen Fisch an Land zu ziehen, mit dem die Handlung vorangetrieben wird. Um euch solche Frustmomente zu ersparen und die Lebenszeit eures Controllers zu verlängern, geben wir euch an dieser Stelle eine kleinen Rat mit auf den Weg: Wagt euch zunächst an die vorgegebenen Angelmissionen, ehe ihr euch daran macht, die Fischkollektion zu vervollständigen. Diese verbessern nämlich euren Fishing-Skill und gestalten das Unterfangen Angeln so deutlich unkomplizierter.

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